Kapitel 4

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Ich höre wie nebenan eine Tür geknallt wird, mein Herz schlägt stark gegen meine Brust und ich bin sofort hellwach. Nachdem ich mir selbst versichert habe das mir nichts passieren wird, lasse ich mich wieder ins Bett sinken.

Sofort kommt mir der gestrigen Tag in den Sinn. Ich soll hier einen Cousin haben. Aiden. Schon als ich gestern aufgrund der Geräusche ins Wohnzimmer kam, habe ich gemerkt, dass sein Lächeln nicht echt und sein Blick eigentlich ein bisschen verachtend wirkt. - Warum auch immer, er kennt mich doch nicht, sowie ich ihn nicht kenne. Ich habe mich kurzezeit sogar auf einen Cousin, Mitbewohner und Zuhörer gefreut. Aber da habe ich ihm noch nicht in die Augen gesehen und sein Fakesmiling erkannt. Ich hatte die letzten Jahre schließlich genug Zeit die Mimik meiner Klassenkameraden deuten zu lernen, wenn sie audgrund meines Verhaltens schon nicht mit mir redeten. Aidens abwertendes Gezische ich solle ihm nicht zu nahe kommen, hat mir dann den Rest gegeben.

Das war so ein Moment, wo ich meine Mauer hochgezogen habe, Liv gespielt zugelächelt habe und mit quälenden Gedanken in mein Zimmer gehen wollte. Leider wurde ich von Aidens Stimme aufgehalten, die lautstark durch seine Zimmertür hindurchdrang.

Ich konnte Dinge wie „fake", „fernhalten" oder „ihr ... zeigen" hören, ich rannte in mein Zimmer, schmiss mich in mein Bett und redete mir ein stark zu bleiben und es einfach nicht an mich ranzulassen. Seitdem bin ich mir mit dem Neuanfang nicht mehr so sicher.

„Frühstück ist fertig", nachdem ich Lars Stimme gehört habe, gehe ich schnell in mein Bad und greife noch nach meiner Jogginghose und einem schwarzen T-shirt.

Zum Frühstück gibt es Eier mit Speck, hmmm, jedoch muss ich feststellen das Liv heute kurzfristig zu einer Freundin musste, Aiden sich laut Lars schon seit 9 bei Freunden rumtreibt und Lars nach dem Frühstück auf Arbeit muss.

Yeeaahhh, alleine..., während ich die Teller in den Geschirrspüler einräume, überlege ich was Liv mir gestern über die Umgebung und somit über Wald und See erzählt hat. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch trete ich eine Stunde später mit Proviant und Badesachen aus dem Haus, suche mir in der Garage ein Fahrrad und steige ächzend auf.

Ein paar Straßen und drei Pizzarias weiter, bei denen mir immer wieder das Wasser im Mund zusammenläuft, habe ich schließlich den Waldweg zum See und dessen „Strand" gefunden und fahre zwischen hohen Bäumen und Vogelgezwitscher auf dem knirschnden Weg Richtung Abkühlung, Sonnen und Abschalten.

Doch da habe ich mich zu früh gefreut.

Wenn das Leben dich einholtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt