Kapitel 18

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Ich habe keine Ahnung was das jetzt zwischen Nate und mir ist. Ist es Freundschaft? Für mich ist es so, denke ich, weil was anderes kann da ja nicht sein. Aber ist Nate die Freundschaft mit mir überhaupt etwas wert?

Nachdem wir uns vertragen haben, hat niemand angesprochen wie es jetzt weiter geht. Die letzten Tage sind wir uns nur selten begegnet, aber diese Momente kamen mir noch kostbarer vor. Einmal im Gang hat er mir ein freches, echtes Lachen geschenkt, das ich sofort erwidert habe. Ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch, aber das war wahrscheinlich der Hunger, denn wir hatten fast Mittagspause.

Ich bin froh, dass er mich nicht mehr ignoriert. Damit schadet er mir viel weniger.

Bing

Ich nehme mein Handy und es ist tatsächlich eine Nachricht eingetroffen. Diese Nummer habe ich aber nicht eingespeichert.

>Hey, ich bins Nate<

Schnell speichere ich ihn ein. Was soll ich denn jetzt schreiben? Ich will ja nicht zu aufdringlich wirken.

>Hi was gibt's :)<

Schreibe ich dann schlussendlich zurück. Ich mache mein Handy erstmal aus, aber die ganze Zeit warte ich insgeheim auf eine Antwort. Bing.

>Wollen wir uns vielleicht, also natürlich wenn du Zeit hast heute treffen? :)<

Natürlich hatte ich dagegen nichts einzuwenden. Wer will sich denn nicht mit dem süßesten Jungen der Stadt treffen. Waaaas? So süß natürlich auch wieder nicht ...

Wir verabreden uns um dreizehn Uhr am Strand. Eigentlich habe ich keine Lust auf baden, aber Nate hat mich dann doch überedet. Ich kann auch einfach im Strandkleid am Strand liegen. Aufgeregt suche ich meine Sachen zusammen und ziehe über meinen türkisen Bikini ein buntes Strandkleid, dass bis zu den Knien geht. Ich werde es sowieso nicht ausziehen.

Ich mache mir noch meine Haare zu einem lockeren französischen Zopf, der mir leicht über die Schulter fällt, nehme mir meine Tasche und mache mich auf den Weg nach unten, um nicht zu spät zu kommen. In der Küche sitzt Aiden und isst. Was anderes erwartet man ja von ihm auch nicht.

„Kann ich so gehen oder ist das nicht passend für Strand?", frage ich ihn.

Er sieht mich mit hochgezogener Augenbraue an und fängt dann an zu lachen. Ist es wirklich so schlimm? Wird Nate dann auch lachen?

„Ach Grace, du bist immer wunderschön und wenn es der richtige ist mit dem du dich triffst, dann könntest du auch in Schlabberhose ankommen!"

Ich lächel ihn an. „Wir sind wenn schon nur Freunde, da ist nichts."

Ich mache mich auf den Weg zur Haustür, bekomme aber noch ein „Sag niemals nie", und ein „Wenn er dich verletzt vergesse ich, dass wir befreundet sind." hinterher gerufen.

Ich habe doch nicht erwähnt, dass ich mich mit Nate treffe, oder? Es klingt nämlich so als ob Aiden es wüsste. Vielleicht hat Nate was erzählt?

Nach der Fahrradfahrt durch den Wald, stelle ich mein Bike in die Fahrradständer und halte Ausschau nach Nathaniel.

Auf einmal spüre ich wie sich zwei Hände um meine Augen schließen. Mein Gehirn setzt aus und ich fange an die Person zu treten und anzuschreien.

„Ahhhhhh", komischerweise hört sich das nach Nate an. Ich drehe mich um und erkenne Nate wie er sich eine bestimmte Stelle hält ... Respekt, gut getroffen.

„Sorry" meine ich zerknirscht.

Als das Opfer sich erholt hat meint es:„Ich hätte wissen müssen, dass du so reagierst. War meine Schuld."

Wenn das Leben dich einholtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt