~ Nichts ist wie es scheint. Niemand bleibt so wie er einmal war. ~
Langsam mache ich mich auf Richtung Cafeteria. Als ich eintrete kann ich schon die Sitzordnung erkennen. Sportler, Badboys, daneben die Bitches, Normalos, Nerds, Außenseiter.
Aidens Clique sitzt natürlich bei den 'Coolen', gleich in der Nähe von Veronica und Co.
Nach einigem Umschauen kann ich auch Vale erkennen. Sie sitzt mit drei anderen an einem Tisch weiter abseits, eher so 'Normalos'. Aber mir soll das egal sein. Hauptsache ich Lande nicht wieder bei den Außenseitern.Als ich die Cafeteria durchquere kann ich die Blicke von Aiden in meinem Rücken spüren. Ich schaue ihn kurz an und kann erkennen wie Aiden was sagt, Nate nach einem undefinierbaren sogar kalten Blick zu mir nur mit den Schultern zuckt und sich wieder seinem Essen zuwendet. Habe ich das gestern nur geträumt? Diese fürsorgliche Version von Nate. Hat er das nur gespielt? War die Geborgenheit doch nicht echt?
Diese Fragen schwirren mir im Kopf herum, aber ich verdränge sie in die hinterste Ecke, als ich bei Vale ankomme.
„Leute das ist Grace. Sie geht in unsere Jahrgangsstufe. Grace, dass sind Alice und Josh.“, stellt sie mir das Mädchen und den Jungen am Tisch vor. Ich grüße einmal in die Runde bevor ich mich setze und sage: „Na dann könnt ihr mir ja mal bisschen was über die Schule erzählen.“
„Oh da bist du bei Alice richtig, sie liebt jeden Tratsch und Klatsch. Ich geh nur schnell was zu Essen holen. Soll ich jemand was mitbringen?“, bemerkt sie. Darauf sage ich ungern nein auch Alice und Josh geben ihre Bestellungen ab.
„Also wie du vielleicht bemerkt hast haben wir eine starke Cliquenbildung bei uns. Von den Badboys hältst du dich lieber fern, obwohl ich diesen Aiden schon süß finde...Alice und Aiden... vergiss es. Aiden, Nate, Liam und Jaden sind theoretisch eine Stufe über uns, nur ist Jaden mal sitzen geblieben, deshalb wirst du auch mit ihm Stunden haben. Aber pass auf, sie benutzen dich einmal und lassen dich dann wie eine heiße Kartoffel fallen. Jede die von den schwärmt, denkt sie könnte sie ändern, aber die lassen niemanden an sich ran und vögeln sich durch die benachbarten Bitches durch. Sagt man zumindest. Veronica hast du schon kennengelernt, außerdem gehören noch Madison und Ashley zu ihrem Gefolge.“ Am Ende wird sie leiser.
Aber ich rege mich gleich mal bisschen über die auf, ohne die warnenden Blicke von Alice und Josh zu beachten. „Oh ja mit ihr musste ich schon Bekanntschaft machen. Sie denkt echt sie wär die Königin. Ich verstehe echt nicht was irgendjemand an dieser Gummischlampe findet! Ihr stechendes Parfum rieche ich sogar mit 10km/h Gegenwind!“ rege ich mich mal richtig auf, aber als ich die Blicke meiner Gegenüber sehe. Kann ich nur ein „Nein“, rausbringen und drehe mich langsam um.
Dort steht eine aufgetackelte Veronica mit Gefolge, welche mich mit einem abschätzigen Blick betrachtet, den ich natürlich starr erwidere. „Ach hat die Bitch was zu melden?“, provoziere ich sie. Inzwischen liegen schon fast alle Blicke auf dem Geschehen auch Aiden ist näher gekommen und schaut mich warnend an.
„Grace Smith. Spar es dir. Gegen mich kommst du eh nicht an. Du hast schließlich niemand hinter dir. Aber du wirst auch noch merken das du dich mit der falschen angelegt hast.“
Darauf kann ich nur lachen. „Upsi aber lieber keine Freunde, als im Bett um Aufmerksamkeit zu buhlen.“
Sie wirft mir nur einen drohenden Blick zu, der mich kurze Zeit bedenken lässt: Sie scheint noch was in der Hinterhand zu haben.
Und da habe ich leider recht.„Gracylein du musst noch viel lernen. Denn informiere dich über deinen Gegner.“ sind ihre ersten Worte, bevor das kommt, was mich vollkommen aus der Bahn wirft, „Aber hast du nicht deinen Daddy bei dem du dich ausheulen kannst?“
Der erste innerliche Schlag. „Oh ich habe vergessen der sitzt im Knast. Hört ihr es: ihr Vater ist ein Verbrecher.“ ruft sie durch die ganze Kantine. Nein! Das sollte niemand erfahren. Ich wollte ein ruhiges Leben, einen Neuanfang.
Ich muss meine ganze Konzentration dafür aufbewahren nicht um zusammenzubrechen oder das brennen in meinen Augen und den Kloss in meinem Hals los zu lassen und anfangen zu weinen.
„Tut mir wirklich leid Grace aber so ist das Leben. Ich bringe dich aber gerne zu deiner Mami. Oder?“, fängt sie wieder an. Äußerlich stehe ich ganz ruhig da, aber innerlich tobt ein Sturm, der mich immer mehr zerfetzt.
„Hmm aber deine Mutti wollte dich wohl nicht mehr. Sie hat dich einfach abgdschoben. Und wie du bemerkt hast: Niemand will dich hier.“, bei diesen Worten kommen die Errinerungen.
Mein 'Dad' hat immer dasselbe gesagt. „Du gehörst hier nicht her. Miststück“, hallen seine Worte in meinem Kopf. Es wird immer lauter.
Ich sacke zusammen und halte mir die Ohren zu. Ich spüre wie ein Ruck meinen Körper durchfährt. Ich kann nur noch wimmern: „Bitte nicht. Ich will den Schmerz nicht spüren.“ Bevor alles schwarz wird.
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Wenn das Leben dich einholt
Teen FictionIch bin Grace. Ein gewöhnlicher Name für ein ungewöhnliches Mädchen. Das ungewöhnliche an mir? Ich musste umziehen auf einen anderen Kontinent - ohne Familie. Nur weil jeder meinte, das würde ich jetzt brauchen... einen Neuanfang ohne alte Erinnerun...