I said 'dangerous' and here you are
Mycroft
Er hatte Greg anrufen, ihm war aber klar geworden dass a) das etwas komisch rüberkommen könnte, etwas verzweifelt und b) dass er sein Telefon in ihrem Zimmer vergessen hatte. Er hatte also die Wahl zwischen im Wohnzimmer rumzusitzen oder in sein Zimmer zu stürmen und seinen Bruder davon abzuhalten, sich mit John anzufreunden.
Also durchsuchte er das Wohnzimmer nach Essen. Langweile war wirklich nicht sein Problem. Er dachte einfach über das Leben nach, wenn er nichts zu tun hatte. Von Zeit zu Zeit las er Zeitung. Bücher zu lesen hatte er schon lange aufgegeben, die Enden waren so vorhersehbar. Aber Hunger quälte ihn und essen war eine sichere Quelle von Freude. Ihre Eltern waren einkaufen gefahren und es würde bestimmt etwas länger dauern, bis sie zurückkehrten. Bis dahin würde Mycroft wohl nichts essen können.Es machte ihn fast wahnsinnig, einfach rumsitzen zu müssen. Er könnte natürlich rausgehen, alles mögliche machen. Aber er würde Sherlock nicht alleine lassen, nicht in diesem Haus. Bestimmt hatte Sherlock alles mögliche versteckt. Mycroft musste zur Stelle sein, sollte ihm etwas passieren. Es war Sherlock, natürlich würde ihm nichts passieren, würden die meisten Menschen jetzt sagen. Aber der Punkt war, dass genau deshalb, weil er Sherlock Holmes war, alles schief gehen könnte.
Mycroft wusste genau, wie es sich anfühlte. Er war genauso schlau wie Sherlock, sogar schlauer, wenn man den IQ Tests, die die beiden durchlaufen hatten, Glauben schenkte. Sherlock behauptete oft ihm sei langweilig, doch das stimmte ganz und gar nicht. Sherlock machte so viele dumme Dinge, nicht weil ihm langweilig war, sondern weil er Angst hatte.
Sherlock hatte ein Trauma durchgemacht, als er in jungen Jahren seinen besten Freund verloren hatte. Der Grund, warum er so ablehnend gegenüber anderen Menschen war.
Und wenn Sherlocks Kopf nicht abgelenkt war, wenn er zu lange rotierte, lief er Gefahr, mit all dem konfrontiert zu werden, mit den Emotionen, die er so sorgfältig eingeschlossen hatte.
Genau das war der Grund, warum Mycroft ihm einen Freund finden wollte. Weil er dadurch sich vielleicht erholen könnte, weil er jemanden brauchte, der ihm beibrachte, dass Emotionen nichts Gefährliches waren.Es war egal, wie oft Mycroft seinem Bruder genau des Gegenteil gepredigt hatte. Zu dem Zeitpunkt war es ihm als richtig erschienen und jetzt war der Zeitpunkt, die gereinigten Wunden verheilen zu lassen. Sherlock hätte diese Metapher bestimmt gemocht.
Das Festnetztelefon klingelte.
„Holmes?", ging Mycroft ran.
„Ja, hier ist Greg. Hör zu... Ich glaube, die Kriminalitätsrate an unserer Schule ist nicht besonders hoch. Sie finden so keinen Fall, verstehst du? Und deshalb.... Öffne einfach deine Haustür, es ist ziemlich kalt für Frühling und die Klingel funktioniert nicht."Bedächtig ging Mycroft zur Tür und öffnete sie mit einem Ruck. Er konnte noch gerade so sich davon abhalten, zu lächeln, als er Greg Lestrade vor ihm stehen sah.
Ohne zu Zögern trat er ein und setzte sich an den Küchentisch.
„Was glaubst du, zählt das noch als spätes Frühstück oder als frühes Mittagessen?", fragte Greg ihn.
Er grinste, als er Mycrofts Augen aufleuchten sah, in der Sekunde als er aus einer Tasche, die er mitgebracht hatte, zwei Stücken Kuchen holte.„Meine Schwester und meine Eltern sind zu ner Kur oder so was gefahren und ich dachte mir, dass du dich darüber freuen würdest. Ich meine, wer isst den schon gern alleine?"
Mycroft nickte nur und begann, seinen Kuchen zu essen, während er Greg ansah.
„Also wollte ich vorschlagen.... Mycroft?", Greg wedelte mit seiner Hand vor Mycrofts Augen hin und her.
„Hm?", schreckte Mycroft auf.
„Langweile ich dich?"
„Natürlich nicht, nein. Tut mir leid, ich war bloß..."
„In Gedanken versunken, schon verstanden. Aber normalerweise, wenn Menschen das machen, sind sie gelangweilt und denken an wichtigere Dinge."
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Falling for you - A Teen!lock story
FanfictionSherlock Holmes war immer davon überzeugt gewesen, dass Liebe ein Nachteil war. Jedes Herz zerbricht, wenn es fällt, würde Mycroft sagen. Doch nach und nach wird den Brüdern klar, dass manche Menschen einen Fall wert sind. •Teen!lock • Johnlock •M...