Kapitel 6

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Zuhause angekommen lies ich mich aufs Sofa fallen. Ich dachte über den Tag nach. Der blutige Sweet Pea, der Streit mit Jughead, Archie und das Treffen mit Veronica. Und das alles nur, weil ich einkaufen wollte und das hatte ich immer noch nicht gemacht.
Ich stand auf und ging ins Schlafzimmer. Dort nahm ich meine Jogginghose und ein bequemes T-Shirt und zog mich um. Danach ging ich ins Bad und schminkte mich ab und machte mir einen Assidutt. Fertig ging ich zurück ins Wohnzimmer, setzte mich zurück auf die Couch und guckte „Midnight Sun". Ich liebe diesen Film. Er ist traurig und schön zugleich.

Nach etwa der Hälfte des Films klopfte es an der Tür. Genervt pausierte ich den Film und ging ans Fenster, um nachzuschauen wer es war. Ich erkannte  nur schwarze Kleidung. Vielleicht Fangs, Sweet Pea oder einen der Zwillinge, Luis und Luke. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Sweet Pea drehte sich zu mir. „Hey", sagte er. „Na", erwiderte ich und tat einen Schritt zur Seite, damit er reinkommen konnte. Er setzte sich sofort aufs Sofa. „Was guckst du da?", meinte er und zeigte lachend auf den Fernseher. „Eeeeyy! Lass das! Das mein Lieblingsfilm", lachte ich und setzte mich neben ihn. „Was gibts?", fragte ich ihn interessiert. „Ich wollte mich entschuldigen", meinte er und kratzte sich nervös am Kopf. Anscheinend war es ihm unangenehm, dass der sonst so starke Sweet Pea sich entschuldigen muss. Ich sah ihn fragend an. Ich verstand nicht, was er wollte. „Wegen mir hast du dich mit Jughead gestritten." „Sweet Pea. Du kannst nichts dafür. Wenn der große König mir nichts sagen will, ist das eine Sache zwischen Jug und mir. Du oder die Anderen haben keine Schuld", erklärte ich. Leicht lächelnd nickte er. „Ja, du hast wahrscheinlich Recht", stimmte er mir zu und lehnte sich zurück. „Ich weiß", lachte ich. Auf seinem Gesicht bildete sich ein Grinsen, welches ich erwiderte. „Bloß nicht zu viel Selbstverliebtheit, Sofia." „Ich!? Selbstverliebt!? Also mein lieber Sweet Pea, das geht so nicht! Man erzählt keine Lügen!", sagte ich und stemmte meine Hände in die Hüften. „Ich lüge doch nicht!", machte er es mir nach. Wir unterdrückten beide unser Lachen. Was uns aber nicht lange gelang und wir schon nach einigen Sekunden laut loslachten.
„Aber ich möchte dir trotzdem gerne erzählen, was passiert ist", kam es plötzlich von ihm. Ich lehnte mich zurück und deckte mich zu. Ich sah ihn erwartend an. „Vielleicht hast du mal von den Ghoulies gehört", er richtete sich nach vorne und legte seine Arme auf die Beine, „sie sind auch eine Gang auf der Southside. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir nicht mehr ins Whyte Wyrm können. Ihre Anführerin Penny ist Jugheads Erzfeindin. Sie hat ihn fast getötet. Grund ist jetzt unwichtig. Sie ist dann übergelaufen zu den Ghoulies und hat für den Krieg gesorgt." Er machte eine Pause. Ich sah, dass ihn die ganze Sache ziemlich mitnahm. „Vor kurzem standen ein Ghoulie und ich ziemlich im Krieg. Es ging mehrere Monate lang. Und vielleicht ist es dir schon aufgefallen, dass ich sehr schnell ausrasten kann oder auch verletzen kann", fuhr er fort, „eines Tages wollte ich meine Mutter besuchen. Sie wohnt außerhalb von Riverdale. Als ich ankam, war ihre Tür offen und in der Küche war Blut mit der Nachricht, dass ich mit zu ihnen kommen soll. Ihre Bedingungen waren, dass die Serpents aus Riverdale verschwinden. Meine Mutter konnten wir retten und sie ist weit weg gezogen." In seinen Augen bildeten sich kleine Tränen, aber auch durch seine Haltung konnte ich erkennen, dass er starke Aggressionen in sich hatte. „Dann heute, als ich nachhause kam, hat mir wieder der selbe Ghoulie gedroht. Ich bin ausgerastet. Aber fast ein Drittel der Ghoulies hatte sich versteckt und sie sind auf mich losgegangen. Zum Glück kamen die Anderen", beendete er seine Geschichte. Ich war geschockt. Ich wusste nicht was ich sagen soll. „Sag am Besten nichts. Ich kann Mitleid oder sowas gar nicht ab", meinte er nur und wischte seine Tränen weg und versuchte sich wieder zu entspannen.
„Hast du Essen?", meinte er einfach so. Irritiert sah ich ihn an, da die Frage einfach so aus dem Nichts kam. „Ähm... nö", sagte ich und lächelte ihn unschuldig. „Ich wette, du hast Essen, aber willst es mir nicht geben!", sah er mich mit zugedrückten Augen an. „Geh zu meinem Kühlschrank und überzeuge dich selbst", meinte ich nur. „Und was essen wir oder besonders du jetzt?" „Ich habe keine Ahnung", sagte ich ahnungslos und zuckte mit den Schultern, „ Ich wollte eben einkaufen gehen und da ist das mit Jughead passiert." „Alle Läden haben schon zu", sagte er und lehnte sich nach vorne. Nach kurzer Stille sahen wir uns an. „Pops?" „Pops!"

Jones' SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt