Kapitel 17

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Morgens. Nächster Tag.
Mit Aufregung quälte ich mich aus meinem Bett, um mich schnell ins Bad zu schleichen. In meinen Einhornpantoffeln ging ich langsam und leise, mit der Gefahr, dass er noch schlief und ich ihn wecken würde, ins Badezimmer. Dort angekommen legte ich alles ab, was ich fürs Duschen und das danach brauchen würde. Seine Dusche, war wie sein Trailer, kleiner als meine.
Nach dem morgendlichen Duschen wickelte ich meine Haare in ein Handtuch und zog mich an. Ich putzte meine Zähne und verlies das Bad. Meine Sachen lies ich stehen, schließlich wohnte ich jetzt hier.
Ich ging leise in die Küche. In Gedanken versunken merkte ich gar nicht, dass Sweet Pea schon wach war und ich genau in ihn hineinlief. Und natürlich, wie sollte es anders sein? Er hatte kein T-Shirt an. Nur eine Boxershorts. Und ich lieg genau gegen sein Sixpack. „Oh mein Gott! Entschuldige bitte!", beschämt hielt ich mir die Hände vors Gesicht und drehte mich um. Von ihn kam nur ein Lachen und ich merkte, wie er zu seinem „Bett" ging und sich anzog. Da fiel mir etwas ein, was mir heute Nacht in meiner schlaflosen Stunde in den Kopf stieg. „Ähm SweetiePou?", lachend ging ich zu ihm. „Ja, Sofa?", er erwiderte mein Lachen und stand auf. „Mir gefällt es nicht, dass ich in deinem Bett schlafe und du auf diesem Klappergestell. Ich kam plötzlich in dein Haus. Also will ich auf dieses Ding", sagte ich bestimmend und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Inakzeptabel. Du bist die Frau und ich lasse dich nicht hier drauf liegen. Und genug Geld habe ich auch nicht, um noch ein Bett zu kaufen", er schüttelte den Kopf und ging zur Küche. „Dann gehe ich arbeiten. Ich will was zurück geben. Alleine dafür, dass du mich vor diesem Ekel gerettet hast", ich folgte ihm und stützte mich mit den Händen an die Theke. Von ihm kam ein Seufzen und dann ein Nicken. „Wenn du unbedingt, Jones." „Und ob ich will, Sweetie. Aber jetzt erstmal Schule", ich ging zum Kühlschrank und nahm mir einen Joghurt. Während er quengelte, ging ich ins Bad, um mir während dem Verzehren meines Joghurts meine Haare zu trocknen. Es mag vielleicht dumm für einige sein. Aber ich bin eine Frau und somit Multitasking. Höhö!

In der Schule angekommen wurden wir sofort von den anderen Serpents begrüßt und zusammen gingen wir durch die Schule. Einige blieben an ihren Spinden stehen und am Ende waren es nur noch Jug, Betty und ich. Während wir zu unseren Spenden liefen konnte ich schon von weitem eine große Gruppe Schüler sehen, die alle um meinen Spind herum standen. Aber wieso? Wir drei sahen uns an bevor wir uns durch kämpften. Und da sah ich es. Mein Spind. Er war voll geschrieben. War es Blut oder einfach nur Farbe? Auf ihm drauf stand groß „Serpent-Hure". Aber wieso? Was hatte ich getan? Ich war nicht mal eine Woche hier. Aber das schlimmste war, dass Fotos an ihm dran klebten. Welche mit Chuck, bei denen es so aussah, als würde ich es wollen. Welche mit Sweet Pea in seinem Trailer bei unserem Kuss. Und andere aus Los Angeles mit meinen Exfreunden. Aber auch welche, die so bearbeitet wurden, als wären es Fotos beim Sex von mir und irgendwelchen Typen.
Ich konnte mich nicht bewegen. Einige lachten mich aus und andere machten einfach nur Fotos. Was hatte ich getan? Ich war nicht mal eine Woche dort! Warum tat man sowas?
Geschockt von allem und überwältigt davon, wie scheiße mein Leben doch war, spürte ich nicht mal, wie Jughead und Betty mich aus dem Tumult raus zerrten in das Büro der Schülerzeitung. Und erst dort bemerkte ich alles und brach sofort in Tränen aus. Betty nahm mich sofort in den Arm, während Jughead fluchte und herumschrie. Aber ich konnte nicht wieder früher gehen. Ich war hier für einen Neuanfang und doch verfolgte mich mein Unglück.
„Sofia Jones, bitte ins Büro des Rektors! Sofia Jones, bitte ins Büro des Rektors!" Die Durchsage hätte genauso lauten können: „Sofia Jones, bitte zum Tor der Hölle! Sofia Jones, bitte zum Tor der Hölle!" Denn Direktor Weatherbee war nicht für mich da. Auch nicht, als ich in Tränen ausbrach und fast starb. Für ihn war ich das Monster. Ich war für ihn, wie für fast die gesamte Schule, die Serpent-Hure. Und das wars. Die Schule ist das Grauen. Also was sollte man tun, wenn dich jeder, einschließlich der Lehrer, hasst und für eine Schlampe hält? Genau. Nichts. Ich blieb dort. Für den Rest des Tages starrte mich jeder an, ich wurde fotografiert und auch ausgelacht. Einige stellten die Bilder nach, andere beleidigten mich. Und auch einige Jungs versuchten mich zu betatschen. Aber ich hatte immer mindestens einen Beschützer. Ein Serpent war immer da. Und das war Sweet Pea. Er begleitete mich den ganzen Tag, beschützte mich vor Sprüchen und Taten. Und das Bedingungslos. Einige machten natürlich Witze, wegen des Fotos, auf dem wir und küssen. Aber selbst da konnte Sweet Pea mich retten. Und dadurch wurde mir klar, warum er mir so wichtig war. Einfach, weil ich mich auf ihn verlassen konnte. Und Kuss hin oder her, Liebe hin oder her. Ich hatte jemanden gefunden, den ich Mein nennen konnte. Mein Held. Mein Beschützer. Mein Alles.

Jones' SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt