1. Klasse Aobajohsai High
Betretendes Schweigen machte sich bei euch am nächsten Tag breit. Der ganze Vormittag verlief ereignislos, lediglich einen seiner Monsterfilme hattet ihr euch angeschaut. Du wolltest diese Frage von gestern vergessen, jedoch schwebte sie weiterhin in deinem Kopf herum. Sie ließ dich einfach nicht mehr los, weshalb du dich entschiedst, deine Sachen zusammenzupacken. Dies missfiel aber deinem Freund, doch konnte und wollte dich nicht aufhalten.
„Möchtest du wirklich schon gehen?", fragte Iwaizumi mit einem traurigen Blick.
Leicht seufztest du, nicktest aber. Außerdem sagtest du: „Ja, ich muss erstmal das Ganze verdauen. Das war alles so aufregend."
Unsicher lächeltest du leicht und fuhrst dir dabei über deinen Nacken. Dieses erwiderte der Ältere und lehnte sich nach vorne, um dich ein letztes Mal zu küssen. Als er sich von dir lösen wollte, drücktest du dich noch einmal an ihn und zogst ihn in einen stürmischen Kuss. Überrascht keuchte er dabei auf, weshalb du dich kichernd von ihm entferntest. Sein Gesicht war unglaublich gerötet, worauf du ihn mit deiner Hand sanft über die Wange fuhrst.
„Denk bitte nicht, dass es mir nicht gefallen hätte", flüstertest du peinlich berührt.
„Keine Sorge. Ich habe schließlich gehört, wie es dir gefallen hat", grinste er dich an, weshalb du ihn schmollend gegen die Schulter boxtest.
„Wir sehen uns dann morgen", sprachst du und küsstest ihn nochmal kurz zum Abschied.
„Bis morgen." Sehnsüchtig blickte dir Iwaizumi hinterher, als du den Vorgarten seines Hauses verließt.
Schnell winktest du ihm nochmal zu und liefst die Straße entlang. Doch du strebtest nicht dein Haus an, sondern das von Oikawa.
Kräftig atmetest du durch und klingeltest. Es dauerte nicht lange, bis der Braunhaarige die Tür öffnete und dich mit einem überraschten Ausdruck betrachtete. Er wollte gerade zum Sprechen ansetzen, als hinter ihm eine Stimme erklang: „Oikawa~ Wer ist denn da?"
Als ein blonder Schopf hinter ihm auftauchte, erschrakst du. Auch sie schien dein Anblick nicht zu gefallen. Miesgelaunt sah sie ihren Freund an und fragte: „Was macht die denn hier?"
Nun sah dich dein Kindheitsfreund fragend an, doch du schütteltest mit dem Kopf, als du antwortetest: „Ich wollte euch nicht stören, sorry."
Du wolltest gerade zum Gehen ansetzen, wurdest aber an deinem Handgelenk festgehalten und zurückgezogen. „Ich dachte, du übernachtest das Wochenende bei Iwa-chan?", bemerkte der Setter und erkannte, dass du eine größere Tasche über deine Schulter trugst.
„Habe ich auch, aber ... nun ja, das ist nicht weiter wichtig. Wir können ein anderes Mal darüber reden", meintest du, wolltest dich aus seinem Griff befreien, allerdings funktionierte dies nicht.
„Nein, bleib bitte hier!", erklang seine flehende Stimme, was dich verblüfft aufblicken ließ.
„Und was ist mit mir? Ich dachte, wir hätten heute ein Date!", protestierte Aiko, jedoch schüttelte der Brünette mit dem Kopf, was seine sanften Locken zum Wippen brachte.
„Tut mir leid, aber [Name]-chan geht vor. Wir können es ein anderes Mal nachholen", teilte Oikawa ihr mit, weshalb sie ihn fassungslos anblickte.
„Na schön!", keifte die Blonde laut und schnappte sich ihre Sachen. Nicht ohne dir noch zu zeigen, dass dein Kindheitsfreund ihr gehörte, presste sie ihre Lippen auf seine und machte anschließend einen Abflug.
„Verzeih ihr Verhalten", lachte der Kapitän des Volleyballteams und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Schon gut", wispertest du und betratst die Räumlichkeiten. Schnell stelltest du deine Tasche ab und wurdest im nächsten Moment in starke Arme gezogen.
Glücklich schlossest du deine Augen und drücktest dich dicht an ihn. Sein wundervoller Duft nahm dich sofort in Beschlag. Wohlig atmest du aus, merktest aber, wie er sich von dir löste. Enttäuschung zierte an dir, dennoch lächeltest du ihn an.
„Was ist denn vorgefallen, dass du plötzlich hier aufgetaucht bist?", kam Oikawa gleich zur Sache und führte dich in sein Zimmer.
Genervt seufztest du und ließest dich nach vorne auf sein Bett fallen.
„Na los. Spann mich nicht so auf die Folter", lachte der Ältere und ließ sich neben dich nieder. Jedoch lag er mit dem Rücken auf seinem Bett, um dich genauer betrachten zu können.
„Ich-", setztest du an, doch konntest nicht weiterreden. Frustriert packtest du Oikawas Kissen und bettetest deinen Kopf darein, um deine Schamröte im Gesicht zu verbergen.
„Ihr habt doch nicht?!", entkam es ihm und richtete sich auf.
Beschämt schautest du auf, worauf du nicktest.
„Oh Gott, [Name]-chan! War Iwa-chan so schlecht?", fragte er dich aus, weshalb du dich nun auch aufsetzen musstest.
Mit geröteten Wangen sagtest du: „Nein, es ist nur ... er war viel zu früh gekommen."
Schnell verbargst du deine Hände vor deinem Gesicht. Es war dir so peinlich, es ihm erzählt zu haben.
Du hörtest, wie Oikawa laut zu lachen begann. Mitleidig fuhr er durch dein Haar und meinte: „Iwa-chan konnte sich bei dir wohl nicht beherrschen."
Du musstest nicken und erwidertest: „Wenigstens beim zweiten Mal konnte ich es wirklich genießen."
Überrascht hob dein Kindheitsfreund eine Augenbraue: „Gleich zwei Mal?"
Wieder nicktest du. Nachdenklich legte er sich eine Hand an sein Kinn, als ihm etwas auffiel: „Das erinnert mich an deinen ersten Kuss. Da hat es auch erst beim zweiten Mal funktioniert."
Unsicher bissest du dir auf deine Unterlippe. Nun hatte er genau deinen wunden Punkt gefunden, worauf eine Träne über dein Gesicht huschte. Verwirrt sah dich der Setter an, umfasste dein Gesicht mit seinen Händen und wischte dir die Tränen weg.
„Da musst du doch nicht gleich weinen", tadelte er dich, doch du schütteltest mit dem Kopf.
„Hajime hatte genau die gleichen Worte wie du damals verwendet", äußertest du und entferntest dich aus seinem Griff, um auf den Bettbezug zu starren.
Kurz überlegte Oikawa und fragte dann: „Du meinst, ob dir dein zweites erstes Mal gefallen hat?"
Erneut nicktest du, weshalb er sein Kopf schief legte. Lächelnd sprach er: „Ach, [Name]-chan. Das ist doch nicht schlimm."
„Doch ist es!", riefst du laut und sprangst wütend auf. „Wir hatten gerade miteinander geschlafen und dann das. Ich konnte nicht mehr aufhören, an dich zu denken..." Du wurdest immer leiser.
Dein Gesicht wurde unsagbar heiß. Zügig verdecktest du dein Gesicht mit deinen Händen, damit Oikawa dich nicht so sehen musste. Überrascht zucktest du zusammen, als sich starke Arme um dich schlangen. Sanft legte der Brünette seinen Kopf auf deine Schulter und fuhr mit seiner Hand durch dein Haar.
„Bestimmt hast du auch bereits mit Aiko geschlafen", flüstertest du gegen seine Brust.
Verwirrt blicktest du den Volleyballer an, als sein Brustkorb vor Lachen bebte. Kopfschüttelnd meinte er: „Nein. Du weißt doch, dass ich nur mit jemanden schlafen würde, den ich aus vollen Herzen liebe."
„A-Also hattest du noch nicht?", erkundigtest du dich verblüfft bei ihm, worauf er sich verlegen über den Nacken fuhr. Sein Kopfschütteln machte dich sprachlos.
„Dann musst du mich bestimmt für ein Flittchen halten", kommentiertest du sein Geständnis.
Du spürtest, wie Oikawa dir einen Kuss auf deinen Kopf drückte und dich anschließend ansah: „Nein, natürlich nicht. Du bist immerhin mit Iwa-chan zusammen und liebst ihn."
„Ich weiß aber nicht, ob ich ihn jemals so sehr wie dich lieben würde", hauchtest du und vergrubst beschämt dein Gesicht in sein Shirt.
Unter deinen Berührungen fühltest du, wie er sich anspannte. Sein Herz schlug unfassbar schnell in seiner Brust. Hatte er das richtig gehört? Unsicher schlang er seine Arme um dich.
„Du machst es mir auch wirklich schwer", vernahmst du seine Stimme, die zu deiner Überraschung leidvoll klang.
„Ich weiß und das tut mir leid", hauchtest du. „Ich möchte weder dir noch Hajime wehtun."
„Du weißt, dass ich dich auch so sehr liebe. Aber wir sind beide in festen Beziehungen. Es wäre unfair, wenn wir mit ihnen Schluss machen, nur weil wir Gefühle füreinander haben, obwohl wir diese auch mit unseren Partnern teilen", hörtest du ihn sagen. „Gib Iwaizumi eine Chance. Er könnte der Richtige für dich sein. Ich will, dass du glücklich bist."
„Aber das kann ich nur mit dir an meiner Seite", äußertest du und schautest ihn verzweifelt an.
Milde lächelte Oikawa und fuhr dir über deine Wangen. Leise flüsterte er: „Ich bin immer an deiner Seite."
Du hasstest es, dass alles so kompliziert war. Es war wirklich schwer für dich, schließlich konntest du dich nicht zwischen deinen Kindheitsfreunden entscheiden. Doch der Brünette hatte recht. Du musstest Iwaizumi eine Chance geben. Mit ihm könntest du glücklich werden. Dabei beruhigte es dich, zu wissen, dass Oikawa immer an deiner Seite war.
„Hast du Lust, fernzusehen? Gleich fängt eine spannende Doku über Aliens an", meinte der Ältere und brachte dich so auf andere Gedanken.
Fröhlich lächeltest du und machtest es dir auf seinem Bett gemütlich. Schwungvoll legte sich Oikawa neben dich und machte über die Fernbedienung den Fernseher an. Glücklich schautest du ihn an und spürtest, wie er dich näher an sich zog. Dein Kopf legte sich auf seine Brust, während ihr wie gebannt die Dokumentation saht. Fieberhaft unterhieltet ihr euch über das, was berichtet wurde. Dabei bemerktest du, wie sich seine Arme um dich legten und sie dich näher an ihn zogen. Deine Hand glitt daraufhin in seinen Nacken, wodurch du dich dichter an ihn drücken konntest. Dein Gesicht verbargst du in seinen Nacken. Sanft kitzelte deine Nase seine Haut, was ihn zum Grinsen brachte.
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Kindheitsfreunde
FanfictionIwaizumi x Reader x Oikawa Dein Leben war schon immer irgendwie das reine Chaos gewesen. Vor allem seitdem du deine zwei Kindheitsfreunde Iwaizumi und Oikawa kanntest, wurde es wohl noch schlimmer. Doch du genossest jeden Moment mit ihnen, denn sie...