1. Klasse Aobajohsai High
Es war einige Zeit vergangen, nachdem Iwaizumi sich von dir getrennt hatte. Du hattest Oikawa noch nichts davon erzählt, weil du es einerseits nicht wahrhaben, andererseits erst einmal darüber hinwegkommen wolltest. Wirklich leicht fiel es dir nicht, plötzlich nur noch mit Iwaizumi befreundet zu sein. Dennoch tatst du alles, um deine Freundschaft zu ihm aufrechtzuerhalten – sei es auch nur, um deine Gefühle für ihn allmählich zu vergessen. Deshalb konzentriertest du dich stark auf Volleyball. Schließlich stand bald der Wintercup an, den ihr unbedingt gewinnen wolltet. Trotzdem nagte die Trennung unglaublich an dir.
Dein Herz raste in deiner Brust. Dein Körper fühlte sich unsagbar schwer an, trotz alldem bewegtest du dich beinahe leichtfüßig über das Spielfeld und schlugst den Volleyball über das Netz. Ein Lächeln stahl sich auf deine Lippen, als er zwischen den Gegnern landete und auf den Boden aufkam. Genervt schauten dich braune und grüne Augen an. Oikawa und Iwaizumi lagen auf dem harten Untergrund, hatten versucht, den Ball noch zu erreichen. Triumphierend blicktest du sie an, wandtest dein Augenmerk aber ab, um auf die nächste Position zu gehen.
Nun vollzogst du deinen gewohnten Sprungaufschlag, den Watari allerdings annehmen konnte. Obwohl du einen Punkt erzielen wolltest, lächeltest du, denn es freute dich, dass der Grauhaarige solche Fortschritte als Libero machte.
Schnell schrittest du nach vorne, um den Ball anzunehmen, um dann zu Yahaba zu spielen, der ihn dir wieder zuspielte, damit du ihn von hinten mit einem gezielten Schlag über das Netz verfrachtetest. Oikawa wiederum reagierte unerwartet rasch, womit du nicht gerechnet hattest. Ohne Probleme nahm er den Volleyball an. Eilig vollzog das gegnerische Team einen Spielzug, der damit endet, dass du nach vorne sprangst, um den Ball anzunehmen.
Nur knapp berührtest du mit deiner Handfläche den Ball, welcher wieder nach oben sprang. Dabei knalltest du hart auf den Boden, worauf dein Busen nach dem Sturz unglaublich wehtat. Das bemerkten auch die anderen Teammitglieder, weshalb ihre Gesichter eine peinliche Röte annahmen. Währenddessen prallte der Volleyball mehrere Male auf dem Turnhallenboden, da niemand ihn spielte. Frustriert hieltest du dir deine schmerzende Brust und verstecktest sie hinter deinen Armen, als du dich aufsetztest.
Nachdem der Schmerz verging, richtetest du dich auf. Doch Schwärze nahm dein Blickfeld ein. Schwankend konntest du gerade noch dein Gleichgewicht wiederfinden. Deine Hände fühlten sich so kalt an, dennoch liefst du auf deine Position zurück, damit das Spiel weitergehen konnte. Genervt sahst du die Blicke der Jungen, was dich rasend machte.
„Was ist?", keiftest du, was diese zusammenstrecken ließ.
Schnell ging das Spiel weiter, als wäre nie etwas geschehen.
Erneut befandst du dich vorne am Netz. Gespannt wartetest du, dass der Ball endlich über dieses flog. Deshalb beobachtetest du deine Gegner genau. Auf einmal sprang Oikawa hoch, um den Volleyball mit einer Handbewegung rüber zuspielen, doch genau in dem Moment kamst du ihn entgegen. Deine Arme schwangst du nach oben und berührtest mit deinen Händen den Ball, um ihn wieder zurückzuspielen. Erleichtert sahst du, wie dieser auf den Boden herabstürzte. Jedoch spürtest du, wie alle Kraft aus deinem Körper wich. Deine Augen fühlten sich so schwer an. Alles wurde schwarz um dich herum.
Kaum noch bei Bewusstsein spürtest du, wie du hart auf dem Untergrund aufkamst. Entsetzte Rufe konntest du benommen um dich herum wahrnehmen. Dein Atem ging flach. Du warst unsagbar müde und schlossest deine Augenlider.
„[Name]!", riefen Oikawa und Iwaizumi gleichzeitig und stürmten zu dir.
Der Brünette kniete neben dir und drückte deine Schulter zu sich, damit du mit dem Rücken auf den Boden lagst. Unsicher schnellte seine Hand an deine Wange und fuhr mit seinem Kopf über deinen Mund. Ein mildes Lächeln trat auf seine Lippen, als er deinen heißen Atem auf seiner Haut spürte.
„Sie atmet!", teilte er der Menschenmenge um sich herum mit, die erleichtert ausatmeten.
Trotzdem entspannte sich der Setter nicht. Er machte sich große Sorgen um dich. Vorsichtig strich er mit seinem Daumen über deinen Wangenknochen. Erst jetzt fiel ihm auf, wie blass du warst. Hätte er es doch eher bemerkt, fluchte er innerlich.
„Oikawa, bring sie ins Krankenzimmer!", befahl euer ältester Coach.
Doch der Volleyballer schüttelte mit dem Kopf und sagte: „Iwa-chan sollte das machen. Immerhin ist er ihr Freund."
„Exfreund", berichtigte der Dunkelhaarige, während er auf deine verletzliche Gestalt blickte.
Überrascht schaute Oikawa ihn an, konnte aber nicht weiter darüber nachdenken, da er sich wieder zu dir wandte. Zügig schob er seine Arme unter deinen Rücken und deine Kniekehlen, um dich hochzuheben. Mit schnellen Schritten lief er in die Richtung des Schulgebäudes. Dabei fiel dein Kopf gegen seine Brust. Sehnsüchtig betrachtete er dich. Warum hattest du es ihm nicht eher gesagt?
Benommen flackerten deine Augen. Alles wirkte so hell, weshalb du murren musstest. Plötzlich fühltest du eine warme Hand an deiner Wange, was dich sachte lächeln ließ. Dein Mund fühlte sich unglaublich trocken an. Dennoch öffnetest du langsam deine Augenlider, nur um in besorgte braune Augen zu sehen.
„Toru", hauchtest du, worauf du dich gegen seine Hand schmiegtest.
„Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht. Du hättest dich nicht so überanstrengen sollen", erklärte dir Oikawa, weshalb du ihn traurig anlächeltest.
„Tut mir leid", flüstertest du, nahmst freudig einen Becher mit Wasser entgegen, den du mit einem kräftigen Zug leertest.
„Dir sollte eher etwas Anderes leidtun", vernahmst du seine wütende Stimme, die dich irritiert aufblicken ließ.
„Was meinst du?", fragtest du.
„Tu nicht so scheinheilig. Du hast dich von Iwaizumi getrennt und es mir nicht gesagt!", warf dir der Brünette vor, weshalb du kläglich das Gesicht verzogst.
„Er hat mit mir Schluss gemacht", korrigiertest du ihn.
Verblüffung war in seinem Gesicht zu entdecken, doch diese verschwand schnell. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, worauf er sprach: „Trotzdem hättest du es mir sagen sollen. Ich hätte bei dir, mit dir zusammen sein können."
Du spürtest seine Wut, doch du konntest nur mit dem Kopf schütteln. Es fiel dir schwer, dennoch äußertest du: „Ich wollte es, konnte es aber nicht. Ich musste erstmal über ihn hinwegkommen, aber das ist mir nicht gelungen."
Tränen liefen über deine blassen Wangen, trotzdem fuhrst du fort: „Ich hatte versucht, allein damit klar zu kommen. Doch es ist schwer, wenn man jemanden, für den man Gefühle entwickelt hat, verliert und plötzlich so tun muss, als wäre all das vorher nicht geschehen. Darum habe ich dir nichts gesagt! Ich wollte nicht mit dir zusammen sein, während ich noch nicht über die Sache mit Hajime hinweg bin."
„Wir hätten doch nicht zusammen sein müssen, aber ich hätte bei dir sein können!", schrie dich Oikawa vor Wut an.
Immer mehr Tränen flossen über deine Wangen, die dein Kindheitsfreund aber mit seinen Händen am Hinabfließen stoppte. Aus verschleierten Augen schautest du ihn. Beruhigend strich er mit seinen Daumen unterhalb deiner Seelenspiegel entlang und zog dich in seine Arme. Schluchzend kralltest du dich in sein verschwitztes Shirt und bettetest dein Gesicht an seine Schulter.
„Es tut mir leid, aber ich wollte dich nicht verletzen. Ich wollte dir nur nicht unnötige Hoffnung machen, wenn ich noch so sehr an Hajime hänge", nuscheltest du gegen seine Brust, was der Setter allerdings verstand.
„Ach, [Name]-chan", wisperte Oikawa.
„Es tut mir so leid...", wimmertest du, spürtest dabei, wie seine Hand durch dein Haar fuhr.
Vorsichtig drückte dich der Volleyballer von sich und schenkte dir einen Kuss auf deine Stirn. Unsicher blicktest du ihn an und erkanntest ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen. Es beruhigte dich, zu sehen, dass er nicht mehr wütend wirkte.
„Ich bin nicht böse auf dich. Ich hätte mich nur gefreut, wenn du ehrlich zu mir gewesen wärst. Dann hätte ich verhindern können, dass es dir so schlecht geht. Du siehst ganz schön abgemagert aus", meinte der Brünette und drückte dich wieder an sich.
„Tut mir leid", wiederholtest du, worauf dein Kindheitsfreund leicht lachen musste.
„Wie wäre es, wenn wir nach dem Training zum Fastfood-Laden um die Ecke gehen? Dann kannst du dich auf meine Kosten vollstopfen", schlug Oikawa vor und lachte sanft.
Nickend schlangst du deine Arme um seine Mitte. Du spürtest seine warmen Hände auf deinem Rücken, die sachte hoch und runter strichen. Ein Lächeln stahl sich auf deine Lippen. Genießerisch schlossest du deine Augen. Dein Gesicht fuhr in seinen Nacken, wo du ihm einen kurzen Kuss auf die Haut drücktest.
„Danke", hauchtest du, was ihn leicht erröten ließ.
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Kindheitsfreunde
FanficIwaizumi x Reader x Oikawa Dein Leben war schon immer irgendwie das reine Chaos gewesen. Vor allem seitdem du deine zwei Kindheitsfreunde Iwaizumi und Oikawa kanntest, wurde es wohl noch schlimmer. Doch du genossest jeden Moment mit ihnen, denn sie...