3. Klasse Kitagawa Daiichi Junior High
Es verging einige Zeit, in der du zwischen deinem Team an der Kitagawa und der Aobajohsai hin und her switchtest. So kam es, dass dich das Trainerteam als Managerin für das kommende Schuljahr anheuerte, wobei sie dafür sogar mit der Schulleitung sprachen. Da deine Eltern nicht gerade wohlhabend waren, gelangst du so an ein Stipendium. Das freute dich ungemein, da du nun wieder, ohne große Sorgen um die Finanzen deiner Eltern zu haben, eine Schule mit deinen Kindheitsfreunden besuchen konntest. Deshalb war es für dich auch selbstverständlich gewesen, zuzusagen, als man dich fragte, ob du im Trainingslager kurz vor Ende der Sommerferien aushelfen würdest.
Du standst gerade vor dem Geschirrspüler, welchen du ausräumtest. Sehnsüchtig blicktest du aus dem Fenster des riesigen Bungalows und konntest das Meer sehen. Von draußen waren auch Rufe zu vernehmen und ab und zu das Aufprallen des Volleyballs auf nackter Haut. Ein Lächeln bildete sich auf deinen Lippen, als du den letzten Teller wegstelltest.
Es war bereits Nachmittag, somit hattest du noch genügend Zeit bis zum Abendbrot. Schnell griffst du nach leeren Trinkflaschen und befülltest diese mit kühlen Sportgetränken. Zusätzlich legtest du noch ein paar Eiswürfel hinein, damit sie bei der prallen Sonne nicht gleich warm wurden. Nachdem dies getan war, stelltest du sie in die dazugehörigen Stiegen und gingst aus den Räumlichkeiten.
Draußen angekommen, traf dich fast der Schlag. Die Sonnenstrahlen knallten erbarmungslos auf dich nieder und brachten dich bereits nach wenigen Metern zum Schwitzen. Drinnen war es durch die Klimaanlage um einiges angenehmer. Dennoch lächeltest du glücklich, als du näher zum Volleyballfeld kamst. Dort spielten die Jungen eifrig sich den Ball zu, hatten dabei größtenteils kein Shirt an. Ein leichter Hauch von Rosa schlich sich auf deine Wangen. Noch nie hattest du so einen hervorragenden Ausblick auf durchtrainierte Oberkörper.
Doch du schütteltest zügig mit dem Kopf und sahst zu den Trainern, die dich mit einem Lächeln in Empfang nahmen. „Vielen Dank, [Nachname]. Du bist uns wirklich eine große Hilfe", lobte dich der ältere Trainer. Dabei musstest du fröhlich grinsen.
„Kein Problem. Das mache ich doch gerne!", antwortetest du ihm und stelltest die Getränke unter einen Sonnenschirm auf eins der vielen ausgebreiteten Handtücher.
„Du kannst dich ruhig ein wenig entspannen. Heute ist so ein heißer Tag, da tut es dir gut, wenn du baden gehst", meinte der Trainer, weshalb du ihm dankend zunicktest.
„Das gilt auch für euch, Jungs!", rief der ältere Mann laut. Die Angesprochenen blickten zu ihm, dabei bemerktest du aber auch, wie ein paar Augen an dir hängenblieben. „Wir machen eine halbe Stunde Pause. Kühlt euch ab und trinkt ausreichend!"
Du stelltest dich abseits, damit die Jungen ungehindert an ihre Getränke kamen. Flüchtig schautest du hin und wieder zu ihnen rüber, während du dir auch einen Schluck von deiner Flasche genehmigtest. Du merktest, wie die kühle Flüssigkeit deine Kehle hinabfließ und sich ein wohliges Gefühl in deinem Inneren ausbreitete. Aber auch ein leichtes Kribbeln entstand in deiner Magengegend, als du die verschwitzten Oberkörper betrachtetest. Bei einigen klebte sogar Sand an Stellen des Rückens oder des Bauchs. Vor allem aber konntest du nicht widerstehen, die Muskulatur deiner Kindheitsfreunde zu begutachten. Besonders die von Iwaizumi stach hervor. Zum ersten Mal fielen dir seine gut gebauten Arme auf. Schnell wandtest du dein Blick ab, damit du nicht knallrot im Gesicht wurdest.
„Du bist ja richtig rot im Gesicht, [Name]-chan~", vernahmst du eine Stimme an deinem Ohr, zu welcher du dich drehtest. „Brauchst du etwa eine Abkühlung?"
Ohne darauf reagieren zu können, wurdest du an deinen Hüften von Oikawa gepackt, der dich anschließend über seine Schulter legte. Überrascht schriest du dabei auf und protestiertest.
„Lass mich los, Toru!", riefst du laut. Doch du bemerktest lediglich, dass er lachte.
Eine Schamröte breitete sich auf deine Wangen aus, als du seine Hände an deinen Oberschenkeln spürtest. Du konntest nicht fassen, was er gerade mit dir anstellte. Hilfesuchend hobst du deinen Kopf, erkanntest aber, dass kaum einer des Teams noch am Strand war. Die meistens befanden sich bereits im Wasser. Frustriert seufztest du auf.
„Ich warne dich! Lass mich jetzt runter oder du wirst es bereuen!", keiftest du ihn an, doch erhieltest abermals nur ein Lachen seinerseits.
„Hab dich nicht so, [Name]-chan~", kicherte der Brünette, taumelte allerdings im nächsten Moment, als du begannst, ihn erbarmungslos an den Seiten zu kitzeln.
Du kanntest Oikawas Schwachstelle gut, weshalb du sie einsetztest, wenn er Unfug wie diesen anstellte. Nie im Leben könntest du zulassen, dass er dich samt deiner Klamotten ins Wasser schmiss. Doch womit du nicht gerechnet hattest, war, dass er richtig ins Taumeln geriet. Unsanft landetet ihr im heißen Sand, worauf du etwas Raues auf deinen Lippen spürtest.
Geschockt rissest du deine Augen auf. Genauso entsetzt sahen dich seine braunen Augen an. Dein Herz schlug wie wild in deiner Brust, als du realisiertest, dass ihr euch küsstet. Panisch drücktest du ihn von dir, hieltest dir eine Hand vor Nase und Mund. Verdecktest so dein vor Scham kochendes Gesicht. Tränen traten hervor, welche du aber wegblinzeln konntest. So hattest du dir definitiv nicht deinen ersten Kuss vorgestellt!
Der Braunhaarige wollte gerade zum Sprechen ansetzen, jedoch rappeltest du dich auf und liefst zum Bungalow. Dein Herz schmerzte in deinem Brustkorb. Es raste unsagbar doll. Dir wurde schwindelig, weshalb du dich kurz nach dem Betreten der Räumlichkeiten auf dem Boden niederließest. Fassungslos starrtest du hinab, berührtest abwesend deine Lippen. Tränen traten über deine Wangen. Ein Schluchzer überkam dich. Du konntest es nicht glauben. Du hattest gerade deinen ersten Kuss bekommen und das von deinem Kindheitsfreund! Oikawa, den größten Idioten, den du kanntest!
Ein klägliches Lächeln trat auf deine Lippen. Du hättest es sogar genossen, wäre es nicht unabsichtlich gewesen. Dein Herz schlug weiterhin unkontrolliert in deinem Inneren. Du konntest nicht mehr klar denken, besonders nicht, als du eine Stimme hinter dir vernahmst.
„[Name]? Was hat Oikawa angestellt? Hat er dir wehgetan? Den werde ich umbringen!", erkundigte sich Iwaizumi, während er zum Ende hin knurrte.
Schnell wischtest du dir über die Augen, entferntest die Spuren deiner Tränen, auch wenn es nicht wirklich half. Du fühltest eine Hand auf dem Kopf, welche sachte durch dein Haar fuhr. Du genossest das Gefühl und schlossest deine Augenlider. Langsam rutschte seine kühle und noch feuchte Hand zu deiner Wange und strich dir behutsam mit seinem Daumen über deine Wangenknochen. Unbewusst schmiegtest du dich näher an sie und legtest nun selbst deine Hand auf seine.
„Was hat der Idiot getan?", fragte der Dunkelhaarige nun energischer.
Vorsichtig öffnetest du deine Augen und blicktest in seine grünen Seelenspiegel. Sie waren dir so nah, weshalb dein Herz erneut unruhig in deiner Brust klopfte. Du warst so verwirrt und konntest keinen klaren Gedanken fassen.
„Beim Sturz geriet mir Sand ins Auge. Ich wollte nicht vor den Anderen weinen, deshalb bin ich schnell abgehauen", logst du und betrachtest anschließend schweigend den Boden.
Doch du spürtest, wie Iwaizumi eine Hand unter dein Kinn legte und dein Gesicht nach oben zog. Nun konnte er dich eindringlich beobachten. Sein Gesicht war deinem so nah. Du konntest sogar seinen heißen Atem auf deinen Lippen wahrnehmen, als er zu dir sprach: „Lass mich mal schauen!"
Du konntest dein Spiegelbild in seinen grünen Augen erkennen, als er deine näher begutachtete. Unwillkürlich musstest du hart schlucken. Deine Kehle fühlte sich unfassbar trocken an.
„Ich kann nichts erkennen. Du hast wohl alles entfernen können", meinte der Ältere zu dir, woraufhin er von deinem Gesicht abließ.
Dennoch bemerktest du weiterhin, wie dein Herz beinahe hörbar gegen deine Brust schlug. Dein Gesicht fühlte sich unglaublich heiß an. Du verstandst allmählich nicht mehr, was mit dir los war. Erst das mit Oikawa und nun das! Das würde ein anstrengendes Trainingslager werden ...
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Kindheitsfreunde
أدب الهواةIwaizumi x Reader x Oikawa Dein Leben war schon immer irgendwie das reine Chaos gewesen. Vor allem seitdem du deine zwei Kindheitsfreunde Iwaizumi und Oikawa kanntest, wurde es wohl noch schlimmer. Doch du genossest jeden Moment mit ihnen, denn sie...