1. Klasse Aobajohsai High
Allmählich kehrte wieder Normalität in deinen Alltag zurück. Während das Frühlingsturnier immer näher rückte, wurde dir klar, dass du dich auch mal auf die Schule konzentrieren solltest. Schließlich wolltest du nicht nur aufgrund dieses bevorstehenden Ereignisses nachlassen. Ebenso trug die Zeit nach der Trennung nicht wirklich zu deinen Lernerfolgen mit bei. Du musstest zugeben, dass du ziemlich mit dem Stoff des Unterrichts zurückhängtest, weshalb du Oikawa um Nachhilfe gebeten hattest.
Du klingeltest an der Tür der Oikawas und wartetest einen Moment, bis der braunhaarige Setter diese öffnete. Ein Grinsen zierte seine Lippen, als er dich entdeckte. Du warst nämlich mit deiner schweren Schulmappe bewaffnet und sichtlich erschöpft, obwohl du nur die hundert Meter bis zu ihm gegangen warst.
„Da wartet wohl viel Arbeit auf uns", lachte der Brünette und führte dich ins Haus.
Verlegen kratztest du an deiner Wange und brachtest deine Sachen in sein Zimmer. Dort standen auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes Gläser und dein Lieblingsgetränk. Glücklich lächeltest du den Volleyballer an, der sich hinsetzte und seine Unterlagen ausbreitete.
„Womit möchtest du anfangen?", fragte er dich.
Kurz überlegtest du, meintest aber schnell: „Mathe. Wir schreiben übermorgen einen Test, den ich nur ungerne verhauen möchte."
Nickend holte Oikawa seine alten Notizen heraus, während du dich neben ihn niederließest. Danach nahmst du deinen Block und einen Stift zur Hand, worauf ihr loslegtet.
„Ich kann nicht mehr", jammerte Oikawa.
„Wir haben aber gerade einmal den halben Stoff geschafft!", meintest du enttäuscht, was den Älteren seufzen ließ.
„Meine Augen tun aber weh", klagte er, weshalb du mit dem Kopf schütteln musstest.
„Passiert halt, wenn du den ganzen Tag deine Kontaktlinsen trägst", erwidertest du.
„Aber ohne Brille sehe ich viel besser aus", motzte er, was dich kichern ließ.
„Darum machst du dir also Gedanken. Der werte Toru muss immer gut für seine Fangirls aussehen", stelltest du fest, sagtest aber noch: „Ich finde jedenfalls, dass du mit Brille auch gut aussiehst. Wenn nicht sogar intelligenter."
„Was soll das denn heißen? Ohne sehe ich also dumm aus?", zeterte der Brünette.
Kopfschüttelnd erhobst du dich und holtest seine Brille sowie seine Schachtel für die Kontaktlinsen aus der obersten Schublade seiner Kommode. Dass da auch Kondome lagen, ignoriertest du mal geschickt. Dennoch erkanntest du Oikawas rote Wangen, als du an den Tisch zurückkehrtest.
„Ähm-", setzte er an, doch du unterbrachst ihn: „Schon gut."
Mit einem Lächeln auf den Lippen schautest du den Braunhaarigen an, welcher sich seufzend ergab und seine Kontaktlinsen entfernte und kurz danach seine Brille aufsetzte.
Schmollend schaute er dich an, was dich wiederum erröten ließ. Er sah verdammt gut aus.
„Und?", erkundigte er sich bei dir.
„Du siehst wirklich hei-, ich meine intelligent aus", lachtest du, wurdest dabei aber unglaublich rot, da du ihm beinahe als heiß betitelt hättest.
„Du wolltest aber was Anderes sagen, [Name]-chan~", schnurrte der Volleyballer und kam näher auf dich zu.
Da Oikawa seine Hände an deine Hüfte platzierte, blieb dir nichts Anderes übrig, als dich nach hinten gleiten zu lassen. Dein Herz schlug wild in deiner Brust, als er sich über dich positionierte und angrinste. Sein Kopf befand sich über deinem. Mit großen Augen blicktest du zu ihm auf, als sein Mund sich deinem näherte. Doch bevor er seine Lippen dich in Empfang nahmen, rutschte ihm seine Brille von der Nase und knallte auf deine Stirn. Schmerzhaft, aber lachend, keuchtest du auf, worauf Oikawa von dir abließ.
„Tut mir leid, [Name]-chan", entschuldigte sich der Brünette bei dir, was du mit einem Lächeln und einem Achselzucken quittiertest.
An deiner Stirn reibend lachtest du: „Komm, wir sollten weiterlernen. Ich möchte immerhin den Test bestehen."
Nickend wandte sich Oikawa wieder den Notizen zu und setzte sich dabei seine Brille auf. Im Augenwinkel beobachtetest du ihn, bissest dir sogar leicht auf deine Unterlippe. Er sah wirklich zum Anbeißen gut aus. Am liebsten hättest du ihn geküsst. Der Drang danach bestand schon seit einer längeren Zeit, jedoch wolltest du es nicht überstürzen. Schließlich warst du erst vor kurzem über Iwaizumi hinweggekommen.
Vier Tage später. Der Test in Mathe war geschrieben. Du hattest totale Sorgen gehabt, nicht genug gelernt zu haben, jedoch stellte sich dies nur als Bedenken heraus.
Deine Augen wurden so groß wie Teller, als du auf deine Note starrtest. Eine Eins. Volle Punktzahl. Du hättest fast aufgeschrien vor Freude, konntest dich aber zum Glück zurückhalten. Trotzdem drücktest du das Blatt an dich und lächeltest stolz. Dein Herz sprang glücklich in deiner Brust. Das hattest du nur einem zu verdanken, bei dem du dich nachher bedanken musstest.
Kurz schieltest du zu Watari, der dir verlegen seine Note präsentierte. Er meinte selbst, dass er mehr hätte lernen sollen.
„Also, wenn du mal Nachhilfe brauchst, wäre Toru der perfekte Ansprechpartner dafür. Dank ihm bin so gut", meintest du und musstest breit lächeln.
„Seid ihr eigentlich ein Paar? Ich meine nach der Sache beim Training seid ihr ein Herz und eine Seele", fragte der Grauhaarige und gab seine Feststellung preis.
Sofort nahmen deine Wangen eine unglaubliche Röte an.
„Ähm, nein", murmeltest du und schautest peinlich berührt weg.
„Schade aber auch. Das wäre nämlich toll. Der König und die Königin der Seijo. Vereint. Als Paar", schwärmte der Erstklässler, worauf du ihm auf der Stelle erdrosselt hättest, da dir seine Worte unfassbar unangenehm waren.
Doch in deinem Herzen spürtest du, wie recht er hatte. Der Gedanke daran, dass Oikawa und du tatsächlich zusammen wärt, ließ dich nicht mehr los. Immerhin wusstest du von ihm, dass er dich liebte. Andersherum war es genauso, auch wenn ihr in letzter Zeit kein Wort mehr darüber verloren hattet. Solltest du also den ersten Schritt wagen?
Du konntest es kaum erwarten, dass es endlich zur Mittagspause klingelte. Als es endlich soweit war, stürmtest du beinahe aus dem Raum mit deinen gepackten Sachen. Zügig begabst du dich auf den Hof, wo du bereits sahst, wie sich eine Masse aus Mädchen in der Nähe der Mensa versammelte. In dieser Menge entdecktest du Oikawa, der wie üblich von seinen Fangirls umzingelt wurde.
Kräftig atmetest du ein und aus, bevor du dich zu den Pulk begabst. Bereits von weitem erkanntest du die schokoladenbraunen Locken deines Kindheitsfreundes, die freudig hin und her wippten, als er seine Groupies ansah. Du bemerktest, wie er mit ihnen redete. Allerdings stoppte er damit, nachdem er dich erblickte.
Fröhlich winkte er dir, was du erwidertest. Doch zu seiner Überraschung gingst du nicht weiter, sondern auf ihn zu. Mit seinen braunen Augen verfolgte er dein Tun, wie du dich durch die Mädchenmasse drängtest, um zu ihm zu kommen.
Als du endlich durchgedrungen warst und einige Hiebe in die Seite und Tritte eingesteckt hattest, lächeltest du den Älteren an. Auch er konnte dies nur mit einem breiteren Lächeln erwidern.
„Was machst du denn hier, [Name]-chan?", fragte er dich und sah dich verblüfft an.
„Das", hauchtest du und griffst nach seiner roten Krawatte.
Überrascht schaute der Volleyballer dich an, als du ihn zu dir zogst. Doch noch mehr Verwirrung lag in seinen Augen, als du deine Lippen auf seine platziertest. Bestimmend drücktest du sie gegen seine, begannst so einen kurzen Kuss. Allerdings nahm dieser an Intensität zu, als sich Oikawa zu dir lehnte. Genussvoll seufztest du in den Kuss, während er deine Lippen liebkoste. Seine Hände fuhren zu deinen Wangen, anschließend zu deinem Nacken.
Entsetzte Geräusche waren von seinen Fangirls zu vernehmen, was dich aber kein bisschen interessierte. Schnell ließest du von ihm los und grinstest ihn mit geröteten Wangen an.
„Wir sehen uns nachher beim Training. Viel Spaß noch mit deinen Fangirls", kichertest du und eiltest in die Mensa, wo Iwaizumi und Watari bereits breit grinsend warteten. Dass Oikawa dabei allerdings nur noch an dich denken konnte, war dir insgeheim schon klar.
DU LIEST GERADE
Kindheitsfreunde
FanficIwaizumi x Reader x Oikawa Dein Leben war schon immer irgendwie das reine Chaos gewesen. Vor allem seitdem du deine zwei Kindheitsfreunde Iwaizumi und Oikawa kanntest, wurde es wohl noch schlimmer. Doch du genossest jeden Moment mit ihnen, denn sie...