Kapitel 27

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Emma

Ich saß an meinem Platz am Fenster und sah gebannt zur Tür. Aber sie war wieder nicht da. Ich dachte vielleicht kommt Summer später, aber was mach ich mir denn da vor, sie wird nicht kommen.

Und so war es auch. Sie kam nicht, aber immerhin wusste ich jetzt, was ich nach der Schule zu machen hatte. Ich hatte das Gefühl die Schule wollte nicht zu Ende gehen. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Als es endlich klingelte, rannte ich aus der Schule und machte mich auf den Weg zu Summer. Mike hatte ich vorher geschrieben, dass ich später komme, ich müsse noch etwas erledigen.

Als ich vor ihrem Haus stand atmete ich noch einmal tief durch. Ich wollte gerade an die Tür klopfen, da ging sie schon auf. "Guten Tag Emma." Meinte Summer's Dad und sah zu meiner Hand, welche noch in der Luft schwebte.

Schnell nahm ich sie runter. "Guten Tag. Ist Summer da?" Fragte ich. "Ja sie ist in ihrem Zimmer. Wir müssen aber jetzt gehen. Also Tschüss." Sagte er und zeigte auf seine Frau. Ich nickte und verabschiedete mich. Ich betrat das Haus, ging die Treppe hoch und nun stand ich vor ihrer Tür. Ich klopfte und wartete bis jemand etwas sagte. "Lass mich in Ruhe Mum. Ich will nicht mit." Rief jemand laut von drinnen und ich öffnete vorsichtig die Tür. "Naja ich bin zwar nicht deine Mum, aber darf ich rein kommen?" Fragte ich vorsichtig. Sie sah mich erst geschockt an, aber nickte daraufhin leicht. Ich betrat den Raum und schloss die Tür hinter mir. Und nun stand ich dort. Was soll ich den jetzt sagen?

Aber Summer vereinfachtete es mir. "Was willst du Emma?" Fragt sie mit einer gewissen strenge, aber auch mit Traurigkeit.

Oke jetzt gibt es kein zurück mehr. "Naja du warst nicht in der Schule und du hast nicht auf meine Nachrichten geantwortet." Meinte ich kleinlaut. Sie nickte nur und sah aus dem Fenster. Ich atmete tief aus. "Ich würde dich nie anlügen, Summer. Lou und ich sind kein Paar." Versicherte ich ihr und setzte mich zu ihr aufs Bett. Sie sah mich nur an. "Und warum habt ihr euch geküsst?" Fragte sie schließlich.

Man konnte hören wie traurig sie war. "Es ist kompliziert." Meinte ich. Sollte ich ihr wirklich sagen, dass Lou und ich miteinander geschlafen hatten in Deutschland. Sie sah mich eindringlich an. "Also willst du es mir nicht sagen?" Fragte sie, aber ich konnte es nicht deuten wie. Ich muss es ihr einfach sagen. "Ich habe Lou in Deutschland kennengelernt und sie hat mir sehr geholfen mit dem Tod meiner Eltern. Wir waren nie ein Paar. Unsere Beziehung war rein körperlich." Versuchte ich zu erklären, wenn ich es so laut aussprach hörte es sich komisch an . "Also hattet ihr nur Sex?" Meinte sie wütend. Ich nickte, ich wusste nicht was ich sagen soll. "Raus!" Schrie sie und sah mich wütend an. Ich war geschockt. Anscheindend ziemlich lange. "Emma, raus! Warum bist du überhaupt hier? Vögel doch lieber deine Blondine." Schrie sie wieder. Mir lief ein Schauer über den Rücken bei den letzten Worten. Natürlich war ich nicht gerade stolz drauf, aber aus ihrem Mund klang es einfach widerlich.

"Summer, es ist vorbei okay? Ich habe es beendet als ich hierher gekommen bin." Wollte ich richtig stellen und versuchte sie dabei nicht anzuschreien. Sie sah mich an. Eine Träne lief über ihre Wange. Ich stand auf, kam auf sie zu, da sie inzwischen mitten im Raum stand und wischte die Träne mit meinem Daumen weg. "Hast du?" Fragte sie vorsichtig. Ich nickte. "Wir sind nur noch Freunde und das was du gesehen hast, war einfach ein Reflex. Ich würde dich nie anlügen oder verletzten." Meinte ich ruhig und ich merkte wie auch Summer sich entspannte. Meine Hand lag immernoch an ihrem Gesicht und wir sahen uns in die Augen.

Lou hatte Recht, ich bin in Summer verliebt. Immerwieder wanderzr mein Blick abwechselnd von ihren eisblauen Augen zu ihren vollen Lippen. Summer tat das Gleiche. Ich ginge langsam einen Schritt auf sie zu, dann beugte ich mich langsam nach vorne. Ich stoppte kurz um Summer eine Entscheidung zu geben, aber sie rückte nicht weg.

Langsam legte ich meine Lippen auf ihre und es dauerte nicht lange bis sie den Kuss erwiderte. Der Kuss war sehr vorsichtig, aber voller Hingabe. Unsere Lippen bewegten sich so Synchron und passten genau aufeinander, als wären sie füreinander gemacht. Es fühlte sich an, als würde ein Feuerwerk in meine Bauch explodieren. Bei keinem hatte ich so viel empfunden, als bei Summer. Sie legte ihre Hände an meine Hüfte und bei ihrer Berührung bekam ich Gänsehaut. Ich merkte wie ein paar Tränen von ihr meine Hand berührten. Ich glaubte, sie hatte genau so lange auf diesen Moment gewartet wie ich.

Der Neustart (GirlXGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt