Kapitel 17

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Emma

Die ganze Nacht lag ich wach in meinem Bett mit dem Laptop auf meinem Schoß und arbeitete. Als ich einigermaßen fertig war, zog ich meine Sportsachen an und ging joggen.

Die frische Luft tat echt gut. Mit den Kopfhörern im Ohr joggte ich 2 Stunden ohne Pause den Strand entlang. Es war echt schön, beim joggen kann ich alles um mich herum ausblenden und mich nur aufs joggen konzentrieren. Und natürlich auch nachdenken über die verschiedensten Sachen.

Zuhause ging ich schnell unter die Dusche und duschte mich heiß ab. Ich dusche immer warm oder heiß. Ich nahm mein Handtuch, trocknete mich ab und wickelte es mir um. Dann  ging ich in mein Zimmer, suchte mir was zum anziehen raus und machte mich fertig. Ich nahm mein Handy, 4.45 Uhr.

Ganz toll! Ich beschloss runter in den Musikraum zugehen. Der Raum war schalldicht, deshalb wir Mike mich nicht hören. Als ich auf der Treppe stand, sah ich eine Person auf der Coach sitzen. Ich hörte leises weinen. Warum weint Mike?

Langsam ging ich auf ihn zu. Er hatte mich noch nicht bemerkt. Ich setzte mich neber ihn und streichelte seinen Rücken. Ich sah, dass auf seiner anderen Seite ein Box steht. "Alles is gut." Versuchte ich ihn zu beruhigen. Hat nicht so gut funktioniert. "Was ist das?" Fragte ich in zeigte auf die Box. Er verfolgte meinen Blick, aber sagt erst kein Wort. Mitlerweile hat er aufgehört zu weinen und es war so still, das man sogar eine Feder fallen hören würde.

Er nahm die Box und gab sie mir. Ich starrte sie an, bis ich wusste was es ist.

Diese Box gehört unseren Eltern! Besser gesagt unserer Mutter!

"Hast du reingeguckt?" Fragte ich ihn. Er nickte nur. Daraufhin öffnete ich die Box und sah ein Buch und verschiedene Bilder. Ich dachte Mike hätte mit unserer Vergangenheit angeschlossen. Er war immer stark.  Ich starrte es wieder an, bis ich langsam das Buch herausnahm. Es war eine Art Tagebuch.

Das erste Datum war der 5.7.1998.

Das sind 2 Jahre vor der Geburt von Mike. Ich fing an zu lesen.

5.7.1998
Es sind jetzt ungefähr 4 Monate her. Aber es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen. Ich fühle immer noch den Schmerz, denn er mir angetan hat.

Welchen Schmerz? Und von wem redet sie? Von Dad?

8.9.1998
Heute hat er mich wieder aufgesucht und wie immer gefunden. Ich wollte ihn nicht sehen. Nie wieder! Aber erfindet mich immer. Am 5.3.1998 hat er mein Leben zerstört und ich musste etwas tun was ich nie machen wollte. Sam ist immer für mich da. Er stand mir bei, als ich ein Baby getötet habe. Ich war schwanger, aber nein nicht von Sam. Sondern von IHM. Ich sehe immer noch die Bilder vor mir, wie er mich angefasst und bedrängt hat.

Warte?? Was?? Nein, das ist nicht möglich! Ich laß weiter.

1.3.2017
Heute ist es so weit. Heute ist der Tag, an dem Ich mein Versprechen einlöse.
In dem Ich meine Familie beschütze. Manchmal im Leben muss am Opfer geben um seine Nächsten zu schützen. ER hat gesagt, wenn ich es mache lässt ER meine übrig geblieben Familie in Ruhe. Ein für alle mal! Meine Kinder sollen nicht das erleben, was ich durch machen musste. Deshalb haben Sam und ich entschieden unser Leben an IHN zugeben.

Mir liefen Tränen über die Wange. Und jetzt verstand Ich, warum Mike auch so fertig ist. Unsere Eltern haben für uns ihr Leben gegeben. Damit wir in Ruhe weiterleben können.

Saßen 10 Minuten einfach nur da. Und redeten nicht. Ich legte das Buch wieder zurück in die Box und ging ging in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett. Und  blieb dort sitzen bis ich in die Schule muss.

Ich ging runter Mike war auch mitlerweile fertig und hat uns Brote gemacht. Wie jeden morgen nahm ich mir meins und machte es in meine Tasche. Mike fuhr mich zur Schule auch wie immer, nur mit einem kleinen Unterschied. Wir reden nicht kein Wort haben wir heute miteinander geredet. Mir ist auch um ehrlich zu sein gerade nicht nach reden. Und Mike ging es wahrscheinlich genau so. An der Schule stieg ich aus den Auto und mit einem kurzen Tschüss von uns beiden fuhr er los.

Ich bewegte mich  langsam in Richtung Klassenraum und als ich nach einer gefühlten Ewigkeit ankam,  setzte ich mich auf meinen Platz in der letzten Reihe. Summer kam in die Klasse und lächelt mich an. Ich gab ihr ein leichtes Lächeln zurück und guckte wieder aus dem Fenster wie immer.
Der Lehrer betrat den Raum und wir begangen mit dem Unterricht. Ich schenke dem Unterricht nicht gerade viel Aufmerksamkeit.

Als es endlich zum Schulschluss klingelte, ging ich schnell aus dem Gebäude auf den Parkplatz wo auch schon Mike wartete. Summer wollte noch was sagen. Aber ich war schneller und ging raus.

Vielleicht war das nicht gerade das netteste, aber ich war echt nicht in der Stimmung zum reden. Ich dachte immer noch die ganze Zeit nach was unsere Eltern für uns gemacht haben.

Mike hatte doch recht ich war nicht daran Schuld, dass sie gestorben sind.
Aber im Inneren fühle ich mich kein Stück besser.
Zuhause kochte Mike uns etwas. "Wie war die Schule?" Unterbrach er die Stille. "Ganz gut und bei dir die Arbeit?" Fragte ich in zurück. "Auch." Antwortete er kurz und die Stille kam wieder.

Es ist komisch. Noch nie haben Mike und ich so wenig geredet. Selbst wenn wir in anderen Ländern sind schreiben und telefonieren wir immer. Er ist seit Jahren meine einzige Familie und mein Ein & Alles.

Aber dieses Buch hat vieles verändert. Ich weiß nicht ob es besser gewesen wäre, wenn wir es nicht rausgefunden hätten. Und ich immer noch in dem Glauben sei, dass ich sie getötet habe.

Der Neustart (GirlXGirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt