Sechzehn.

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Sechzehn.

“Letting it get to you. You know what it’s called? Being alive. Best thing there is. Being alive is all that counts now.”

- Doctor Who 6x06

“You don’t just give up. You don’t just let things happen. You make a stand! You say no! You have the guts to do what’s right, even when everyone else runs away”

-  Rose Tyler, Doctor Who 1x13

"Every beginning has an end and every end is a new beginning."
— Santosh Kalwar

 

Juni 1978

 

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel über dem riesigen Schloss in den schottischen Highlands und es war zum ersten Mal seit langem wieder richtig warm. Noch war alles still, doch das änderte sich innerhalb von Sekunden als die großen Flügen des Portals sich öffneten und die ersten Schüler in die Mittagssonne traten.

Ein jeder von ihnen sah glücklich und erleichtert aus und manche jubelten lauthals.

„Wir habens geschafft“, schrie ein Junge mit dunklen Locken immer wieder. „Wir habens geschafft.“

„Dass ihr es so weit geschafft habt, wundert mich immer wieder“, murmelte ein Mädchen mit langen roten Haaren, die in der Sonne wie flüssiges Kupfer schimmerten.

„Mich auch“, seufzte ein weiterer Junge. Über sein noch junges Gesicht zogen sich schon feine Linien und Narben, dennoch blitzte in seinen Augen der Schelm. „Ich dachte Minnie schmeißt die beiden vor ihrem Abschluss noch heraus, weil ihr sie zu sehr nervt.“

Die versammelte Gruppe lachte, auch der eine Junge.

„Du musst es einfach einsehen, Remus“, lachte ein Junge mit Brille und wildem unordentlichen Haar. „Sie mag uns einfach viel lieber als dich. Sie würde uns niemals rausschmeißen.“

Die Gruppe alberte auf ihrem Weg hinunter zum Seeufer fröhlich hin und her, während einer von ihnen unbemerkt ein Stückchen hinter ihnen blieb. Er war der kleinste und unauffälligste von ihnen, blasse Haut, wässerige Augen. Er besaß nicht den oder die Stärke oder die Intelligenz wie sie alle und er war nicht so erleichtert, dass die Abschlussprüfungen vorbei waren, weil er nicht wusste ob er es geschafft hatte. Natürlich hatten sie ihm alle geholfen, doch das hatte noch mehr dazu geführt, dass er sich ihnen unterlegen fühlte. Er wusste nicht ob er sich dafür hassen sollte oder ob er auf sie wütend sein sollte.

Aber es war immer einfacher die Schuld bei jemand anderem zu suchen. Und so fütterte alles immer mehr seine Wut.

Der Junge warf einen Blick zurück in die Eingangshalle des Schlosses und sah die Schüler aus den anderen Häusern, vor allem aus dem Haus, das dem seinem so sehr entgegenstand. In solchen Momenten merkte er, dass sein Platz nicht dort draußen bei den anderen war, sondern bei den Schülern dort drinnen.

„Peter, Peter“, brüllte jemand. „Trödel nicht so rum, los komm schon.“

„Ja, ja.“ Wie immer folgte er den Rufen der anderen.

***

Unter der Buche am Seeufer versammelten sich die Siebtklässler von Gryffindor plus Caradoc und Dorcas. Heute war ihre letzte UTZ-Prüfung gewesen und ab jetzt waren sie wieder frei vom Lernen und dem Stress der letzten Wochen und Monate. Die Ergebnisse würden erst in ein paar Wochen kommen, doch daran wollte jetzt keiner denken.

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