Kapitel 19

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POV Nia

Jetzt saß ich bei Rezo im Auto, auf dem Weg zu ihm nach Hause. Er war seit gestern schweigsam gewesen und auch Toni war heute morgen nicht besonders glücklich gewesen. Ich hoffte, dass Rezo nicht mit Toni über mich und meinen Verhalten geredet hatte und das seine getrübte Laune sich anders erklären ließ.
Im Radio lief ein Lied, ich wusste wie sehr Rezo es Liebte. Es war Gewinner von Clueso. Er summte leise mit und nach einer zeit stimmte ich mit ein. Er sah etwas irritiert zu mir herüber, doch dann lächelte er, und begann ebenfalls richtig mitzusingen. Es war schön und tat mir wirklich gut mit ihm zu lachen, zu singen und ich merkte wie ich mich nach und nach entspannte, wie meine Augenlider immer schwerer würden und ich schließlich einschlief.
Ich wurde von einer sanften Berührung an meiner Schulter geweckt. Rezo streichelte über meinen Arm und blickte mich liebevoll an.
„Hey... wir sind da", murmelte er.
Ich öffnete die Augen und erschrak erstmal vor seiner plötzlichen Nähe.
„Alles okay?", fragte er, sofort besorgt, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte.
Ich nickte nur schnell und versuchte zu lächeln, wobei ich mir nicht sicher war, ob es mir wirklich gelang.
Rezo schien sich zum Glück damit zufrieden zu geben, denn er öffnete die Autotür und stieg aus. Ich atmete noch zweimal tief durch, bevor ich ebenfalls ausstieg, meine Sachen aus dem Kofferraum holte und zu Rezo aufschloss, der sich schon in einiger Entfernung, vor seiner Haustür, auf mich wartete. Er lächelte mich aufmunternd an, schloss die Tür auf und begann die Treppen hoch zu steigen. Ich folgte ihm, immer noch mit einem mulmigen Gefühl im Magen, aber auch mit einer gewissen Freude. Ich freute mich auf die Zeit die wir gemeinsam verbringen würden.
Als wir nach gefühlt zehntausend Stufen endlich völlig außer Atem in seiner Wohnung angekommen waren, lies er sein Gepäck neben der Tür auf den Boden fallen und lies sich auf sein Sofa sinken. Ich tat es ihm gleich.
„Diesen verdammten Fahrstuhl könnten sie wirklich mal reparieren", schnaufte er und sah mich an. Ich musste lachen, ich weiß nicht warum aber irgendwie belustigte mich die Situation. Zuerst sah er mich fragend an, doch dann stimmte er mit ein. Wir lachten bis uns die Tränen kamen, immer noch ohne ersichtlichen Grund.

Ich wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als es an der Tür klingelte. Rezo stand auf und öffnete. Es war Ju.
„Ach perfekt ihr seid schon da! Das trifft sich gut ich bräuchte ein paar Leute zum Helfen beim Dreh... könnt ihr gerade?"
Rezo drehte sich zu mir um und sah mich fragend an.
„Ja klar, wenn du nichts geplant hast?", fragte ich Rezo, der daraufhin nu den Kopf schüttelte und sich wieder zu Ji wandte.
„Jo geht klar. Gib uns ne halbe Stunde dann kommen wir. Sind nur eben erst angekommen"
„Okay danke ihr seid super", damit drehte Ju sich um und verließ die Wohnung wieder.
Jetzt waren wir wieder alleine. Ich stand ebenfalls auf und ging in die Küche. Ich öffnete den Kühlschrank und fand... nichts. „Hey hast du nichts zu essen?", rief ich empört durch die Wohnung.
„Ähm....", kam es nur gedämpft zurück.
Ich schüttelte nur grinsend den Kopf. Das war ja mal wieder typisch. Ich kannte das nur zu gut. Auch wenn Rezo bei uns war, hatte er nicht besonders viel Anspruch an Lebensmitteln. Ich hoffte einfach das s bei Ju etwas geben würde, was leckerer war als Nudeln oder Brötchen mit Ketchup.

POV Rezo

Der Dreh bei Ju war sehr angenehm. Die zeit verging schnell und auch das Ergebnis konnte sich sich sehen lassen. Ich hatte Nia beobachtet, er sah glücklich aus und schien eindeutig Spaß zu haben. Es freute mich. Es zeigte mir, dass die Idee ihn mit zu mir zu nehmen anscheinend gut gewesen war.
Auch jetzt, wo wir wieder bei mir waren, zusammen auf der Couch lagen und einen Film schauten, war die Atmosphäre sehr entspannt. Ich hätte Nia gerne auf seine Probleme angesprochen, doch ich brachte es einfach nicht über mich dieses Thema anzusprechen. Ich wollte ihm seine gute Laune nicht verderben und ich wollte auch nicht, das momentane Vertrauen, was zwischen uns herrschte zerstören.
Ich hoffte einfach, dass es sich vielleicht wirklich nur um einen schlechten Tag gehandelt hatte und sich das eigentliche Problem vielleicht schon von selbst gelöst hatte.
Ich entschied mich daher einfach dazu, dass geschehen so gut es eben ging zu vergessen und zu ignorieren.

Die Zeit die ich mit Nia verbrachte, ging schnell vorbei. Er schien es zu genießen, einfach mal raus zu kommen. Schon lange hatte ich ihn nicht mehr so viel lächeln sehen. Ich hoffte, das sich dadurch auch das Verhältnis zuToni wieder bessern würde. Er hatte sich zwar von mir distanziert, ich von Toni, aber zu Toni war er immer sehr kühl gewesen. Es verletzte ihn anscheinend sehr, dass Toni nicht mehr soviel Zeit für ihn hatte. Ich würde mit Toni reden, ich wollte nicht der Grund sein, warum diese Freundschaft ruiniert wurde, dafür bewunderte ich sie zu sehr.

Morgen würden wir zurück in die Tonia-WG fahren, Toni hatte keine Zeit gehabt nach zu kommen, von daher würde ich Nia nach Hause bringen. Vielleicht würde ich noch eine Nacht bleiben, aber dann musste ich auch wieder nach Hause. Ich hatte noch einen Dreh mit Julia geplant.

rezoni || Manche MomenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt