Pt. Seventeen: Sick.

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Als ich am Morgen aufwachte, merkte ich schon, dass ich einfach nicht aufstehen sollte. Ich hatte mich Tags zuvor schon nicht so super gefühlt und war früh ins Bett gegangen, doch die erhoffte Besserung war nicht eingetreten. Ich hatte Kopfweh, ich fror, mit war übel.

Was auch immer ich mir für eine Seuche eingefangen hatte, ich würde auf jeden Fall daran krepieren.

Mit einem unwilligen Stöhnen rollte ich mich wieder auf die Seite und tastete nach Snaky. Nur er konnte mich jetzt trösten und er würde bei mir sein, wenn ich starb. Ich hörte meine Mutter rufen und setzte mich auf, um nach meinem Handy zu tasten. Schnell schrieb ich Seokjin eine Nachricht, dass ich heute nicht zu Schule kommen würde, weil ich ganz sicher gen Nachmittag verschied und dann kämpfte ich mich hoch und ging in die Küche. 

Wortlos legte ich meiner Mutter das Handy hin und ging wieder zurück ins Bett. Das war der Deal: wenn ich so krank war, dass ich nicht zur Schule ging, dann war das meine Entscheidung und sie wurde mir die Entschuldigung schreiben, die ich brauchte, aber dann musste ich auch schlafen und mein Handy abgeben. Wahrscheinlich hatte sie das gemacht, um feststellen zu können, wie schlimm es wirklich war, denn wenn ich freiwillig auf mein Handy verzichtete, dann war es wohl ernst. 

Ich wühlte mich wieder in meine Kissen und kuschelte mich an meine Plüschboa, die wohl schon seit Menschengedenken in meinem Bett war. Ich hatte sie bekommen, da war ich noch ganz klein und die etwa 1,80m lange Boa war mir riesig erschienen. Inzwischen war Snaky ziemlich abgegriffen, seine Farben waren verblasst, sein Kopf war einfach mal platt, weil ich immer mit meinem Kopf drauf lag und er diente mir als bester Freund, Zuhörer und Seitenschläferkissen. 

Es dauerte nicht allzu lange,  bis meine Mutter nach mir sah und mir ein wenig Medizin brachte und meine Temperatur nahm. Sie setzte sich an mein Bett und sah mich streng an. "Du schläfst zu wenig in letzter Zeit", meinte sie und seufzte, "kein Wunder das du krank wirst." Ich wollte ihr widersprechen und ihr sagen, dass man sich nicht erkältete, nur weil man weniger schlief, doch ich war legit zu müde. "Willst du was essen, Schatz?" Ich schüttelte den Kopf, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass ich Essen lange behalten würde.

Ich nahm einfach die Medizin und kuschelte mich mit einem kleinen, dankbaren Lächeln an meine Mutter und ging danach zurück ins Bett und schlief auch gleich wieder ein. 

Als ich am Nachmittag wieder aufwachte, waren immerhin die Kopfschmerzen etwas besser und als ich mich umdrehte, stellte ich fest, dass meine Ma mir mein Handy sogar wieder hingelegt hatte. Ich griff danach und entsperrte es, um zu sehen, wie spät es war und mit Erschrecken fiel mir ein, dass ich heute eigentlich hatte mit Hoseok trainieren wollen. Er hasste es, wenn ich zu spät kam, ich wollte gar nicht wissen, was passierten würde, wenn ich ihn versetzte.  

Ich bezweifelte, dass Hoseok in der Schule mein Fehlen bereits bemerkt hatte und sich so denken konnte, dass ich heute nicht kommen würde, doch anscheinend beliebte Hyung zu überraschen, denn als ich mein Smartphone entsperrte, konnte ich sehen, dass er mir gleich mehrere Nachrichten geschrieben hatte, wo ich steckte.

Vor Schreck viel mir fast das Handy aus der Hand und mein Herz schlug etwas schneller. Ich tippte den Chat an und stellte fest, dass ich mir das nicht einbildete. Er hatte wirklich bemerkt, dass ich fehlte. Er hatte mir geschrieben - von sich aus. 

Tod-eines-Fanbois-Hyung

Jimin zum Fick, wo bist du?

Hallo?

Du bist besser am schlafen oder so!

Wenn du dich irgendwo rumtreibst, dann kannst du was erleben!

Jeeesus, er war derjenige, der nur zur Hälfte seiner Stunden hinging, weil es ihm in der Schule zu blöd war. Schnell tippte ich.

Tod-eines-Fanbois-Hyung

Wenn du sich irgendwo rumtreibst, dann kannst du was erleben!

bin knrn
*krank

Ich konnte nicht mal mehr die Tasten treffen. Ich wollte das Handy schon wieder hinlegen, da bekam ich ein schreibt...
Panicmode again. Ich musste zugeben, ich hatte noch nie driekt mit ihm geschrieben, denn er ließ mich normalerweise stundenlang auf angesehen.

Tod-eines-Fanbois-Hyung

bin knrn
*krank

Ja und ich bin gleich da und mach es schlimmer, lauf dich schon mal warm.

Panicmode intensifies. Oh nein. Er konnte mich nicht besuchen kommen, egal ob er wütend war, oder nicht. Ich sah aus, wie ein Haufen Unrat, auf den es auch noch drauf geregnet hatte. Meine Eitelkeit hielt sich eigentlich in Grenzen, aber das war was anderes. Ich machte mich immer ein wenig hübsch, wenn ich ihn traf. So war das nunmal, wenn man auf wen einen Crush hatte. Vielleicht konnte ich das Unheil ja abwenden.

Tod-eines-Fanbois-Hyung

Ja und ich bin gleich da und mach es schlimmer, lauf dich schon mal warm.

NEIN HYUNG!

Was erlaubst du dir, mich anzucapsen?

ICH BIN TOT!!!
UND NOICH VIEL SCHLIMMER: HÄSSLICH!!

Man konnte es ja mal versuchen. Es klingelte an der Tür. Ja okay, nevermind. Ich könnte meiner Mama zubrüllen, dass sie die Tür zu lassen sollte, aber mein Inneres freute sich ja irgendwie, dass er hergekommen war. Außerdem müsste ich ihr das erklären und das konnte ich nicht wirklich, denn so genau wussten sie gar nicht, wo ich mich rumtrieb. Ich überlegte, schnell ins Bad zu rennen und zu retten, was zu retten war, aber mein Kreislauf sagte schon beim zu schnellen aufsetzten: Nope. Also ließ ich es und blieb liegen. 

Ich konnte hören, wie meine Mutter die Tür aufmachte, dann Hoseoks Stimme, wie er freundlich (!!) guten Tag sagte und sich vorstellte. "Ich bin ein Freund von Jimin", hörte ich ihn sagen, "er war heute gar nicht in der Schule. Ist bei ihm alles okay?" Er klang ja fast echt besorgt. Also entweder war er das, oder er wickelte gerade meine Mom um den Finger. Beides wäre gruselig. Sie sprachen noch ein bisschen und ich konnte nicht wirklich verstehen, was sie sagten, aber schon nach wenigen Momenten, klopfte es an meiner Tür.

"Herein", rief ich und die Tür ging auf. "Jimin, Schatz, hier ist ein Freund von dir." Ich sah auf und die beiden betraten den Raum. Ich konnte mir denken, was falsch war. Meine Mutter kannte Hoseok nicht, ich hatte ihn Tatsache noch nie erwähnt, also kam sie mit rein, um zu sehen, wie ich reagierte. Vielleicht dachte sie, ich steckte in Schwierigkeiten oder so. Ich war kein guter Lügner, auch kein guter Schauspieler, wenn Hosoek jemand wäre, den ich nicht sehen wollen würde, oder der mir sogar Angst machte, dann würde sie es merken. 

Was sie also auch merken würde war, dass ich nicht verhindern konnte, dass sich mein Gesicht aufhellte, als ich ihn sah, denn ich freute mich, dass er extra her gekommen war. Ich errötete leicht und grinste awkward und meine Ma zog nur eine Augenbraue hoch. "Soll ich euch was zu Essen bringen? Jimin, du hattest heute noch nichts." Ich grinste schief. "Schon okay, Mama, danke", wiegelte ich ab und sie nahm den Krug von meinem Bett und strich mir durch die Haare. Sie würde mich sowas von ausquetschen. 

"Danke, Mrs. Park", bedankte sich auch Hoseok und lächelte strahlend genug, um es mit der Sonne aufzunehmen. Ich war gelinde gesagt... vollkommen markerschütternd irritiert, wtf Hyung?! Wenn wir in einem Manga wären, wäre er ein Charakter mit kleinen, schmalen Augen. Diese, die so halbwegs böse sind, aber nicht zu böse, aber zu cool für große runde Augen. Aber das da war ein runde-große-Augen-Hoseok mit einem herzförmigen Lachen und Herzchen die um ihn herum flogen. Meine Mutter verließ das Zimmer und Hoseok setzte sich zu mir. 

Blue SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt