„Wie kommst du denn auf diese Idee?", Fynn hebt entgeistert die Augenbrauen.
Wir sitzen auf seiner Dachterrasse und ich würde meinen Vorschlag am liebsten rückgängig machen. „Nur so. Ich soll dir doch helfen. Und das ist das einzige, was mir eingefallen ist."
Henri erwähne ich nicht.
„Mit dir zusammen zu sein", er hebt erneut die eine Augenbraue. „Zum Schein."
„Ja."
Zugegeben, mir ist die Situation ziemlich peinlich. Aber es ist die einzige Lösung, endlich auf die meinem Schicksal Sprünge zu helfen. Etwas peinlich berührt blinzle ich ihn an.
Ich hoffe, ich bin nicht rot geworden.
Er grinst und mustert mich ebenfalls.
„Du bist verrückt."
„Ich weiß. Aber mach doch du einen Vorschlag."
„Okay."
Ich warte ab. Er schaut mich an. Warum sagt er nichts?
„Und?", rutscht es mir heraus.
„Okay.", wiederholt er grinsend.
„Was okay?"
„Ich bin dabei. Ich mach's. Aber nur unter einer Bedingung: Wir müssen es auch echt aussehen lassen. Und wenn Jasmin anbeißt, trenne ich mich von dir."
Völlig perplex nicke ich. Ich hätte nie gedacht, dass ich ihn so leicht davon überzeugen kann.
„Okay, aber warum musst du dich von mir trennen? Warum kann ich mich nicht von dir trennen?"
Er lacht.
„Willst du mir jetzt helfen oder nicht? Jasmin wird wohl kaum anbeißen, wenn du dich von mir trennst."
Ich beiße in den sauren Apfel. Besser als nichts. "Okay, cool."
„Okay, cool.", entgegnet er grinsend. Damit ist es also beschlossen. Ich habe eine Fake-Beziehung. Mit meinem Nachbarn. Die dämlichste Idee des Jahrhunderts, da bin ich mir sicher... Ich rapple mich auf. Meine Mutter müsste gleich vom Einkaufen zurück sein und ich wollte sie noch wegen dem Job in der Buchhandlung fragen.
„Apropos", wende ich mich ihm grinsend zu „Jasmin stopft ihren BH aus."
Ich lasse einen prustenden Fynn zurück und bin rechtzeitig zurück, um mit meiner Mutter das Abendessen zuzubereiten. Mein Grinsen wird erst wieder weggewischt, als meine Mutter mir aufträgt, Zwiebeln zu schneiden. Das hat sie bestimmt mit Absicht gemacht. Denn schon nach zwei Minuten tränen meine Augen wie verrückt, aber ich beiße mich durch. Immerhin will ich positiv dazu beitragen, dass meine Eltern mich für verantwortungsvoll halten und mir dann den Job erlauben. Als mein Vater kommt und das Essen auf dem Tisch steht, schneide ich das Thema endlich an.
„Nein."
Habe ich schon einmal erwähnt, dass man Eltern fast nie von etwas überzeugen kann?
Es heißt immer erst Nein. Die Gründe suchen sie sich danach schnell aus.
„Bitte, Papa.", bitte ich verzweifelt. Meine Eltern wechseln einen Blick.
„Und du bist dir sicher, in deinen Sommerferien zwei Tage pro Woche zu arbeiten?"
„Ja." Ich stochere in meinen Nudeln herum.
Mein Vater seufzt.
„Bist du dir der Verantwortung bewusst, die so ein Job mit sich bringt?"
„Ja! Ich würde das echt gerne machen. Und meine Freundinnen verreisen auch alle. Ich werde nicht viel zu tun haben. Und ich könnte was verdienen!"
„Na gut", wendet meine Mutter überraschenderweise endlich ein „Ruf da morgen an und schau, ob du den Job bekommst."
„Danke!", freue ich mich ehrlich. Ich freue mich auf den Job.
Eine Arbeit inmitten von Büchern, ist einfach eine tolle Sache, wie ich finde.
Ich räume zufrieden ab und verschwinde auf der Treppe.
Doch dann kommt der harte Teil, die Physikarbeit. Als ich in meinem Zimmer bin, fühle ich mich sofort schlecht, als ich vorsichtig Mamas Unterschrift unter die Note bastle und die Arbeit in meinen Schulrucksack stopfe.
Als ich abends im Bett liege, schweifen meine Gedanken wieder zu Fynn und mir und unserer Fake-Beziehung. Fast schon bereue ich meinen Entschluss. Ich wälze mich im Bett hin und her und hoffe, dass diese Idee dämlich genug war, um überhaupt etwas zu bringen. Ich hoffe wirklich, dass es keine Schnapsidee war. Doch wenn ich damit Henri endlichfür mich gewinnen kann... Bevor ich endlich einschlafe, wird mir bewusst, dass ich jetzt nicht mehr Single bin. Ich habe einen Fake-Freund. ich bin mir sicher, dass sich mein Leben von jetzt an schlagartig ändern wird. ..
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Liebe sieht aus wie eine Wolke (Band 1) ✔️
Teen FictionDie fast 16-Jährige Schwedin Nicole lebt ihr Leben eher in Büchern als im Real life. Ansonsten hätte sie ihren Schwarm Henri längst angesprochen. Doch der hat mittlerweile eine Freundin... Als der 16 Jährige Fotografienerd Fynn das Haus neben Nicol...