Kapitel 24 ~ Let's do some shit together

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„Pass auf, jetzt kommt die beste Idee des Abends!", sagt Mandy aufgeregt. Es ist Sonntagabend, vor ein paar Stunden ist Henri mit seinem Team nach Deutschland geflogen.
Mandy und ich haben uns dazu entschlossen, zusammen bei ihr zu übernachten, weil ihre komplette Familie ebenfalls weg ist. Ich habe es mir bereits in ihrem Bett gemütlich gemacht und zappe durch ihre Netflix Auswahl an Filmen. Mandy geht aus dem Zimmer und kommt kurz darauf mit zwei Kartons voller Eier zurück. Triumphierend hält sie mir diese unter die Nase.

„Was willst du denn damit?", frage ich sie entgeistert.

„Halt dich fest, jetzt kommt die beste Idee des Jahres", quietscht sie vergnügt. „Wir bewerfen Björns Haus! Dieses Arschloch verdient seine gerechte Strafe!"

Ungläubig lache ich auf. „Das meinst du doch nicht ernst!"

„Doch! Und das wird der Hammer!"

Mir wird klar, dass ich meine Freundin eh nicht mehr vor der Verrücktheit retten kann und das einzige, was ich noch tun kann, vollste Unterstützung ist. „Und seine Eltern?"

„Ach, papperlapapp. Wir verstecken uns einfach schnell genug."

Okay, Vernunft ist also kein Argument. „Ach komm schon. Ich bin endlich halbwegs über ihn hinweggekommen, sodass ich es ihm endlich heimzahlen kann. Aber ich brauche trotzdem deine Hilfe. Bitte, Nici!", quengelt Mandy und kniet sich vor mich. „Erweise mir die Ehre, holde Maid."

„Na gut", ich rapple mich genervt auf. Ich habe bereits meinen Pyjama an. „Wie sieht der Plan aus?"

„Es gibt keinen!", quietscht Mandy „Nur uns und die Eier!"

„Und wie hast du dir das vorgestellt mit dem Hinfahren? Willst du etwa die Fahrräder nehmen?"

Mandy knabbert ratsuchend auf ihren Fingernägeln herum. „Ich fürchte, das geht nicht. Die hat meine Familie. Die machen eine Radtour mit Übernachten mitten im Wald..."

„Ach Mandy! Hast du das vergessen?" Ich muss losprusten. „Also im Planen bist du nicht besonders gut... Lass es uns vergessen und einen Film gucken."

„Du musst mir versprechen, mir zu helfen. Bitte, Nici. Dieses Arschloch hat nichts besseres verdient!"

„Wie wärs, wenn dir ein Transportmittel einfällt? Bis wir bei mir zuhause die Fahrräder geholt haben, ist es doch wieder hell!"

Ich stapfe ins Bad, um mir die Zähne zu putzen, fest davon überzeugt, dass sie die Sache wieder vergisst. Doch als ich, mit einem wirren Pferdeschwanz und im Pyjama aus dem Badezimmer komme, renne ich fast in jemanden rein. Besser gesagt einen Jungen.
Ich strauchele und er hält mich kurzerhand am Arm fest. Als ich sein Gesicht sehe, weiten sich meine Augen überrascht. „Fynn?!"

„Hi, Bunny. Wo ist Mandy?"

„Oben..." Verdattert zeige ich zur Treppe, die in dem Moment Mandy hinunterstürmt.

„Bin da!"

„Was soll das?", frage ich immer noch ziemlich verwirrt. „Ich habe Fynn von deinem Handy aus angerufen. Sein Freund hat schon den Führerschein." Mit offenem Mund schaue ich meine Freundin an.

„Kommst du?" Fynn steht bereits in der Tür, seine Augen funkeln vergnügt. Ich schlüpfe in meine Schuhe und folge dem Jungen, bei dem ich nicht mehr weiß, wie wir eigentlich zu einander stehen. Worauf lasse ich mich nur ein?
Schnell schiebe ich mich neben Mandy auf den Rücksitz, während Fynn vorne einsteigt. Er wirft mir einen verwunderten Blick zu und konzentriert sich dann auf Mandy's Plan, während ich aus dem Fenster starre.

Fynns Freund parkt vor Björns Haus. Es ist ein großes Anwesen mit einem piekfeinen Vorgarten. Mandy schnappt sich die Kartons vom Rücksitz und hüpft begeistert aus dem Auto. Ich hüpfe hinterher. Fynn streift im Vorbeigehen meinen Arm. Diese vertraute Berührung lässt mich zusammenzucken. Verwirrt über meine Reaktion lächelt mich Fynn an, ehe er mir einen großen Sweater reicht. „Dir ist bestimmt kalt, nimm den!"

Liebe sieht aus wie eine Wolke (Band 1) ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt