Kissing you feels like summer rain

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Klappentext:

Beim Flaschendrehen auf einer Strandparty auf Klassenfahrt in der Bretagne passiert es-
Die 17 Jährige vorlaute Chloe küsst ihre sonst so stille Mitschülerin Stella. Was für die anderen Schüler bloß ein harmloses Spiel unter zu viel Alkoholeinfluss ist, ist für Stella und Chloe der Beginn einer zarten Liebe inmitten der bretonischen Klippen, Atlantikwellen und Sommerregen.
Doch zurück im Alltag erwarten Stella das ewig gleiche Außenseiter-Dasein und der harte Kampf um ihren Traum, Street Art zu studieren und Chloe Partys, Klavierwettbewerbe, Collegebewerbungen und ... ihr Freund James.

Lese Probe Kapitel eins:

Wir liegen nebeneinander auf der Decke im Park und beobachten die Anderen beim Fußballspielen. James hat den Arm um mich gelegt und lächelt in sich hinein, während er die Bewegungen der Anderen, das heißt Judy, Luise, Katharina und Romain beobachtet.

Vor uns liegt ein Karton Pizza Hawaii, meine absolute Lieblingspizza.

Ich hingegen bin mit meinen Gedanken ganz woanders.

Ich spüre ihr Gesicht fast wie einen Schmetterlingskuss auf meinem Gesicht, auch wenn ich weiß, dass sie nicht da ist.

Ich sehe ihr Gesicht vor mir, ihre dunklen Augen, die aussehen wie Kaffee, ihre dunklen kurzen Haare, die sie sich in Vannes schulterlang abgeschnitten hat, ihre Grübchen unter den Nasenflügeln, wenn sie lacht.

Wenn ich die Augen schließe, spüre ich ihr Haar an meinen Fingern, ihren Bauch an meiner Hand, ihre Nase an meiner, ihren weichen Mund an meinem Hals.

Ich bilde mir fast schon ein, ihr Lachen zu hören, als ich ihr sage, dass ich sie mag.

„Wechselst du jetzt das Ufer, Chloe?"

Ich erinnere mich daran, wie erschrocken mich der Gedanke daran gemacht hat, was die Anderen sagen würden.

„Nein, ich entscheide mich nur für dich", habe ich geflüstert, als sie mich keck angelächelt hat.

„Dann könnten wir ja einen Strandspaziergang machen", hat sie gelacht und ist schüchtern vorausgelaufen. Sie sah so wunderschön aus. Ich lächele in mich hinein und versuche, das Gefühl ihrer Lippen auf meinen möglichst lange zu behalten.

Fast bin ich versunken, am Strand, unendliche Weite und kein Ziel, keine Zukunft.

Nur Stella und ich, um uns herum die tosenden Wellen des Atlantiks und die französischen Steinhäuser, die rauen Klippen, Bierflaschen und Zigaretten im Sand.

Alkohol und Liebe im Blut.

„Chloe?", jemand stupst mich an. Schnell fahre ich hoch und verlasse meine Traumblase.

James lächelt mich vorsichtig an. „Alles klar bei dir, Chloe?"

„Klar", sage ich schnell und verbanne Stella aus meinen Gedanken.

Abwesend schaue ich unseren Freunden auf dem improvisierten Fußballfeld zu, das aus Schuhen und Schulbüchern, Rucksäcken und Kaffeebechern besteht. Judy winkt mir zu und ich winke zurück.

James beugt sich zu mir herüber und seine blauen Augen fixieren meine.

„Ich habe dich vermisst, Chloe. Ist wirklich alles klar bei dir? Du wirkst so abwesend."

„Mir geht's gut", sage ich wenig überzeugend. Woher soll ich wissen, ob alles okay ist? Warum musste ich Stella so nahekommen? Warum ist jetzt alles so kompliziert? Warum musste ich überhaupt mit in die Bretagne kommen? Wieso ist jetzt alles so kompliziert?

Plötzlich vibriert mein Handy auf der Picknickdecke und ich hebe es hoch. Sobald ich die Nummer sehe, drehe ich es unauffällig weg von James, der mich wachsam mustert.

Liebe sieht aus wie eine Wolke (Band 1) ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt