„Happy Birthday to you, happy Birthday to you, happy Birthday, liebes Mäuschen, happy Birthday to you!"
Glücklich puste ich die Kerzen auf meinem Kuchen aus. Die Sonne scheint kräftig, wie ein größer gelber Ball in einem Wolkenmeer.
Das perfekte Wetter für meinen sechzehnten Geburtstag.„Alles, alles Gute zu deinem Geburtstag. Ich hoffe alles wird wahr, was du dir wünschst."
Meine Mutter drückt mir einen dicken Schmatzer auf die Wange. „Danke, Mum."
Ich finde es jedes Mal erstaunlich, wie schnell ein Jahr umgehen kann und ich wieder ein Jahr älter werde, obwohl ich eigentlich ja das ganze Jahr darauf warte. Sollte die Zeit dann nicht quälend langsam umgehen? Nachdem ich meine Geschenke ausgepackt habe, kommt Omas Paket dran. Darin befinden sich weitere Bücher. Aufgeregt schlage ich die Deckel auf. In allen Büchern befinden sich Widmungen zu Omas fünfzehntem Geburtstag. Es sind Klassiker von Charlotte und Emily Bronte, ein Buch von Jane Austen, eines von Lucy Maud Montgomery, „Der geheime Garten" und „Madita" von Astrid Lindgren. Ich quietsche auf vor Freude, so etwas Schönes bekommen zu haben, dass ich glatt die Karte und den beiliegenden Geldschein übersehe. Sofort renne ich in mein Zimmer und sortiere die Bücher in mein Regal ein. Da klingelt das Telefon. „Das ist bestimmt für dich!", ruft meine Mutter und ich hole mir den Hörer.
„Hallo, Mäuschen!", es ist Oma.
Aufgeregt bedanke ich mich für die Büchersammlung. „Gern geschehen!", ich höre das Lächeln in ihrer Stimme.
„Schade, dass du nicht hier sein kannst."
„Finde ich auch, mein Kind. Aber mach dir einen schönen Tag, ja?"
„Klar."
Es klingelt wieder. Doch diesmal ist es die Haustür. Ich höre, wie Mama sie öffnet und die Person hinaufschickt. Wer das wohl ist? Ich linse zu meiner Zimmertür.
„Komm mich doch wieder einmal in Malmö besuchen, Nicole", höre ich Omas Stimme „In den Ferien?"
„Da muss ich arbeiten. Aber das klingt toll." Endlich geht die Tür auf. Verdutzt blicke ich direkt in Fynns grinsendes Gesicht. „Ich muss auflegen, Oma. Fynn ist da."
„Das ist ja schön. Grüße ihn bitte von mir!"
Als ich aufgelegt habe, wird Fynns Lächeln noch amüsierter. „Du hast deiner Oma von mir erzählt?"
Ich zucke mit den Schultern. Dann blicke ich mich in meinem Zimmer um. Erleichtert stelle ich fest, dass es aufgeräumt genug ist, um ihn hereinzulassen. Ein paar Bücher liegen auf dem Boden und das Bett ist nur grob gemacht, aber das offene Fenster lässt klare Morgenluft hinein und das Zimmer ist lichtdurchflutet. „Komm rein."
Fynn kommt herein, bleibt aber vor mir stehen. Dann reicht er mir eine Tüte. Genauer gesagt ist es meine Tüte aus dem Shoppingcenter gestern, die ich im Auto vergessen habe.
„Der Inhalt ist sehr hübsch", lacht er „Ich konnte mir nicht verkneifen, hineinzusehen. Sorry."
„Also so hübsch ist diese Bluse jetzt auch nicht. Und an einer Jeans ist auch nichts Komisches."
„Jeans?"
Ich schaue in die Tüte und mir schießt sofort Röte ins Gesicht. Wie peinlich! Es ist nicht meine, sondern Mandys Tüte, die mit knallroten Dessous gefüllt ist.
„Das ist nicht meine", stammle ich, wahrscheinlich völlig unglaubhaft. „Das ist Mandys Tüte!"
Fynn hebt eine Augenbraue. „Ich konnte nicht einschlafen deswegen." Er wackelt mit den Augenbrauen. Ich lache laut los. „Klar. Du Spinner."
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Liebe sieht aus wie eine Wolke (Band 1) ✔️
Roman pour AdolescentsDie fast 16-Jährige Schwedin Nicole lebt ihr Leben eher in Büchern als im Real life. Ansonsten hätte sie ihren Schwarm Henri längst angesprochen. Doch der hat mittlerweile eine Freundin... Als der 16 Jährige Fotografienerd Fynn das Haus neben Nicol...