BREATHLESS - even roses can break

𝟏. 𝐆𝐎𝐎𝐃𝐁𝐘𝐄

~~MORGAN~~
~Freitag~

»Morgan Gray«, ruft unsere Highschool-Direktorin und strahlt so falsch wie eine Schlange, also so ziemlich wie bei den gefühlt hundert Leuten, die vor mir dran waren.
Und doch höre ich diese Worte nicht. Also ich nehme sie wahr und so, aber ich realisiere sie kaum. Es ist wie in einer Trance. Alle klatschen und ich muss wahrscheinlich bis über beide Ohren grinsen. Nicht weil ich glücklich bin, dass diese verdammte Frau meinen Namen über den ganzen Schulhof brüllt, den ich so hasse, sondern weil ich weiß, dass ich hier raus bin.

Ich bin weg von den Spasten, dieser Schule, und ich werde die meisten nie, nie wieder sehen. Ich muss nie wieder in das verdammte Büro von dieser dummen Kuh, die sich Direktorin nennt, wobei mittlerweile jeder weiß, dass sie neulich mit meinem Englischlehrer geschlafen hat und der hat ne Frau und da das sicher noch Konsequenzen haben wird, werden meine Nachfolger vielleicht Glück haben und sie nie antreffen müssen, vor allem wenn's um einen heftigen Familienstreit geht.

Und weil die ganze Schule sie auslacht wegen der Sache, weil komm schon, mein ehemaliger Englischlehrer ist wie ein zu lang gebackener Kuchen. Er ist runzelig und wird jede Sekunde in sich zusammenfallen.

Und auch wenn mich der Gedanke von meiner Direktorin und meinem Englischlehrer eine Zeit lang verfolgt hat, habe ich diesen Gedanken in dieser Sekunde einmal nicht in meinem Kopf.

Und jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag und jede Woche, die ich abgezählt habe, bis ich hier raus bin, bis ich sagen kann, dass es keine Sekunden gibt, die man mehr abzählen kann, hat sich in diesem Moment gelohnt.

Ich weiß, dass Mrs. Lisuiana noch etwas gesagt hat, aber das interessiert mich einen Dreck. Den Respekt, den ich mal vor ihr hatte habe ich eh schon verloren. Ich springe auf und neben mir meine Brüder, Jeremy und Brian. Ich grinse weiter und streiche meinen roten Umhang glatt und rücke meinen Hut zurecht, der auf meinen glatten Haaren leicht verrutscht ist.

Ich bin dann mal raus!

Ich laufe nach vorne an die Bühne, dabei versuche ich nicht zu rennen oder zu hüpfen, wie eine Verrückte, wobei ich mich kaum halten kann. »Du machst das, Babe!«, schreit jemand und sofort weiß ich, dass es meine beste Freundin Bee Bains ist. Ich versuche gar nicht die hübsche spanische Brünette ausfindig zu machen, weil ich weiß, dass ich gleich sowieso von ihr umgerannt werde, wenn ich mein Abschlusszeugnis in der Hand halte und über die, meist beschissene, Highschool-Zeit lache, als wäre es nicht erst gestern gewesen.

Meine nächsten Ziele, die auf der To-Do Liste stehen:
Zeugnis abholen, aus dieser verfickten Highschool raus und ins College. Punkt, fertig, aus, Ende!

Ich hebe mein Kinn trotzig an und laufe immer schneller auf die Bühne zu. Ich werfe ein letzen Blick zu Charlott und ihrer absolut dummen 'Clique', die alle ein IQ von einem Gelnagel haben.
Also zumindest hatte ich das mit Bee und meinen Brüdern gewettet, in der neunten Klasse. Also ist schon eine ein Weile her...
hat sich trotzdem nichts verändert.

Als Charlott meinen finsteren Blick auf sich spürt, dreht sie sich zu mir um und grinst mich fies an, als würde sie nicht denken, ich wäre die bessere von uns beiden, was ich zweifellos bin. Ich erwidere das Lächeln kalt und mit einem arroganten Blick.

Ich werfe auf der anderen Seite Alex, meiner Hormonen ›wir verlieben uns ins erstbeste Schwein‹ 'Liebe', einen letzten Blick zu.
Er sieht mich nicht an, was ich auch gar nicht erwarte.
Dummes Schwein, welches bei jeder Party die Hose runter lässt.