𝟑𝟑. 𝐒𝐇𝐎𝐖 𝐘𝐎𝐔𝐑𝐒𝐄𝐋𝐅

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~~MORGAN~~
~Sonntag~

Er atmet tief durch, als ich geendet habe ihn völlig verwirrt und verzweifelt zuzulabern und sieht dann wieder zum Meer raus. Er setzt sich wieder hin und auch ich drehe mich weg, als keine Antwort kommt. Ich habe es vergeigt. Schon klar. Ich hätte mit meiner Neugier nicht rausrücken dürfen. Seit Wochen, seit ich es weiß, will ich wissen was ihn so gebrochenen hat. Was ihm zu dem gemacht hat, was er vorgibt zu sein, was er spielt zu sein, während sein wahres Ich hinter der dunkeln Mauer ruht und langsam aufwacht und sich mir langsam zeigt.

Und jetzt habe ich die Wahrheit gesagt und er schweigt, weil er es mir offensichtlich nicht sagen will.
Was habe ich getan?
Ich werfe ihm nochmal einen kurzen Blick von der Seite zu, dann wende ich auch meinen Blick aufs Meer und wieder Stille, die uns versucht zu erdrücken. Bedrückende Stille, als wir auf die bald untergehende Sonne schauen. Ich verknote meine Hände nervös ineinander und schlucke.

Wir sitzen hier schon sicher zehn Minuten schweigend, eigentlich will ich gehen und mich in meinem Zimmer unter Decke vergraben, wie ich es nie will, so grauenvoll ist der Tag. Fast verfluche ich mich dafür, dass ich nicht mehr zu meiner Mum gegangen bin. Aber gestern hat es damit geendet, dass ich heulend in meinem Bett gelegen habe, bis vor zwei, drei Stunden und jetzt, jetzt fahren wir in vier Stunden wieder zum Flughafen und dann sind wir weg.

Dann werde ich meine Mum vielleicht nie wieder sehen. Und ich weiß, dass es besser so ist. Auch wenn mir dabei die Tränen in die Augen treten und mich eine Welle des Schmerzes überrollt, bin ich glücklich, denn gerade ist es das erste Mal, dass ich von meinem Weinen weggekommen bin. Und ich bin mir sicher wenn ich sie das zweite Mal sehe, werde ich mich an sie klammern und verzweifelt heulen und verrückt werden. Alleine der Gedanke an sie macht mich verrückt.

»Ich war nie so wie jetzt. Ich war immer der ruhigere Typ, der ganz auf sein Ziel fokussiert gewesen ist. Ich habe den namen Ward nicht verspottet, sowie jetzt. Ich habe ihn genossen. Ich habe die Vorzüge genossen. Ich habe versucht ihm alle Ehre zu machen. Jetzt tut Alira das. Früher, da stand sie heimlich auf der Seite meines Bruders Caze. Sie hat so getan, als würde sie hinter meinem Vater stehen, dabei hat sie ihn gehasst. Sie war für meinen Bruder, der versucht hat meinen Vater zu stürzen, weil mein Vater schon immer beschissen war.«

Ich zucke leicht zusammen, sauge die Infos in mich auf und sehe nach vorne. »Mein Vater hat nie etwas getan was nicht in irgendeiner Weise zweideutig war. Nicht so wie du das jetzt denkst, er... er hat immer ein legales Geschäft gleichzeitig mit was illegalem gemacht... Wir hatten sogar vor ein paar Jahren ein Problem mit der beschissenen Mafia, wegen dem Drogenproblem meiner Mutter Cierra. Mit nicht nur ihren Drogenproblem.« Ich erstarre und drehe mich leicht zu ihm um. Seine Augen, sowie sein Gesicht hat jegliche Farbe und Glanz verloren. Mein Mund öffnet sich. »Ihr seit Hotelbesitzer un macht Dinge illegal? Und deine Mutter hat ein Drogenproblem? Deine Mutter? Die Hübsche, Nette?«

Seine Mundwinkel zucken verdächtig.

»Hätte man nicht gedacht, oder? Es ging nach diesen illegalen Dingen hauptsächlich um Testamentfälschungen von Gläubigen, die ganz zufällig verstorben sind.«

»Zufällig?«, frage ich mit zusammengezogen Brauen. Er nickt.

»Ganz, ganz, ganz zufällig und gar nicht geplant.«

Fassungslos sehe ich ihn an, mit offenem Mund, als ich realisiere was sein Sarkasmus bedeutet. »Dein Vater hat jemanden dazu beauftragt Leute umzubringen?« Layken nickt, als wäre es das normalste der Welt, während sich mein Herzschlag verdoppelt und mein Puls und meine Gedanken anfangen zu rasen. Mir wird übel, wenn ich daran denke, dass die Bains was damit zu tun haben. Dass die Bains, Bees Eltern, überhaupt mit denen geredet haben.

BREATHLESS  - even roses can break Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt