~~MORGAN~~
~Freitag~Freitag.
Wir haben Freitag Nachmittag.
Die vier Tage, die zwischen der grauenvollen Nachricht bis zu diesem Tag dazwischenlagen, waren wie ein Jahr für mich gewesen. Ein gefühltes Jahr, in dem ich mich stark zurückgezogen habe. Nicht, weil ich Aufmerksamkeit wollte, sondern weil ich wirklich ehrlich mal für mich sein und nachdenken wollte. Schlussendlich habe ich über so viel Shit nachgedacht, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich in diesen vier Tagen gedacht habe.
In diesen sechsundneunzig Stunden habe ich über so fucking viel nachgedacht, dass ich es jetzt nicht mehr auf den Punkt bringen könnte. Und tatsächlich, ich stehe Freitag Nachmittag am Flughafen, interessiere mich mal ausnahmsweise nicht für die Uni oder das Tanzen, welches Bee fürs Wochenende übernommen hat. Ich starre geradeaus wie eine Leiche, während Layken neben mir auf sein Handy starrt. Einerseits bin ich nervös, dass wir reisen, andererseits vergeht mir die Lust darauf ganz schnell, wenn ich daran denke wieso genau wir dort hinfliegen.
Einmal fliegen haben wir schon hinter uns, als wir von North Carolina nach New York geflogen sind, weil von Carolina absolut kein Flieger nach Thailand ohne umsteigen flog.
Das komische daran ist mehr noch dieses zusammen Fliegen. Ich hatte nicht mal die Chance Layken zu überreden es nicht zu tun, wie ich es eigendlich geplant habe, weil ich habe ihn entweder nicht zu Gesicht bekommen oder Bee und Alira wuselten um mich herum, weil sie das Gefühl hatten ich würde mich umbringen, wenn sie mich alleine lassen. Die beiden haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Und als ich dann Layken gefunden habe, meinte er, er hätte ein Gespräch beim Rektor, was gar nicht sein kann, denn der Rektor war die ganze Woche nicht da gewesen, denn ich habe nach ihm gefragt und man meinte er wäre seit Montag Abend abwesend. Er sei krank. Eigentlich wollte ich mich abmelden für heute Nachmittag, aber wenn Layken schon bei ihm war, dann hat er mich sicherlich auch schon abgemeldet. »Unser Flug geht in einer halben Stunde und wir starren am anderen Ende des Flughafens an die Wand. Wir müssen uns jetzt wirklich beeilen, wenn wir noch mitgenommen werden wollen! Und zieh dich warm an, wir fliegen verdammte sechzehneinhalb Stunden.«
»Und am Montag das Gleiche wieder zurück«, grummele ich und verschränke die Arme vor der Brust. Layken lacht leise auf. Und nein, er hat nie wieder die Umarmung angesprochen, die er mir geben hat. »Du hörst dich richtig begeistert an, Mor«, meint er und dreht sich zur Seite. Ich werfe ihm eine bösen Blick zu und stiefele an ihm vorbei.
»Sicher«, murmle ich und stampfe in Richtung des Gates, zu dem wir müssen. Habe ich schonmal gesagt wie sehr ich Flüge hasse? Man landet immer neben den Sparten, außer das letzte Mal, als ich von Spanien zurückgeflogen bin und diesem Cole begegnet bin. Der war ganz witzig. Auch wenn sich dieser ekelhafte übergewichtige Kerl sich zwischen uns gesetzt hat. Das aber mal ganz davon abgesehen, dass ich Höhe hasse und mir dann schrecklich schlecht wird. Layken joggt mir hinterher, weil ich sehr große Schritte mache. »Wir werden den Jetlag des Todes haben. Es sind zwölf fucking Stunden Zeitunterschied. Das bedeutet so viel wir haben zwei Uhr, wenn wir angekommen.« »Oh, wow, du kannst rechnen.«
Ich höre ein Schnauben und verkneife mir ein kleines zufriedenes Grinsen. Als wir zehn Minuten später am Gate ankommen, wird schon in die gefüllte Maschine eingecheckt. Ich drehe mich um und betrachte die Hochhäuser von Brooklyn, die man von dem Flughafen hier sehen kann. Ich war nur in New York, wenn ich irgendwo hin fliegen muss, wohin unter Flughafen nicht fliegt, sonst wäre ich nicht hier, wobei ich New York gerne mal sehen würde. Aber warum auch immer komme ich nicht aus North Carolina raus. Die Sonne geht hinter dem Horizont schon unter, da die Tage wegen des bevorstehenden Winters kürzer werden, obwohl wir ja noch relativ tropische Temperaturen bei uns haben.
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BREATHLESS - even roses can break
RomanceBreathless - Atemlos. In seinem Blick liegt etwas dunkles... etwas Geheimnisvolles, von dem ich noch nicht weiß was es heißen soll. Ich selber stehe in Flammen. Mein Puls rast und meine Gedanken drehen sich im Kreis, als er auf mich zukommt. Er ble...