~~MORGAN~~
~Sonntag~Hotelzimmer.
Eine Stunde später. Ich renne durch das Zimmer und raste förmlich aus. Ich habe die Angewohnheit mich in meinem Zimmer breit zu machen und wenn man in einer Stunde los muss, weil dein Flug mitten in der Nacht geht und du nach dem Strand mit Begleitung noch mal bei deiner Mutter warst und ihr einen letzten Kuss gegeben hast, wobei mich das diesmal nicht ganz so runtergezogen hat, wie gestern und du danach noch Essen gehst, um dich doch wieder zu beruhigen, dann hast du ein echt großes Problem.
Und es heißt Zeit.
Davon mal abgesehen, dass ich meinen blöden Pulli nicht finde, von dem ich hätte schwören können, er würde hier irgendwo rumfliegen. Um ehrlich zu sein, versuche ich mich nur ziemlich offensichtlich abzulenken. Von Layken und diesem unfassbaren Kuss von vorhin. Einerseits kämpfe ich mit mir, weil ich weiß, dass es mir eigentlich schlecht gehen müsste. Weil ich weiß, dass meine Mutter immer noch im Koma liegt.
Und mir mittlerweile bewusst ist, dass es besser ist, wenn sie geht... dass es ihr dann besser geht. Sie ist mit Drogen Auto gefahren. Ich will gar nicht wissen was sie erwartet, wenn sie wieder aufwacht. Außerdem, habe ich mich von ihr verabschiedet. Ich habe nun endgültig kapiert, dass es nach vorne weitergehen muss, sollte sie nicht aufwachen und wir bald eine Beerdigung organisieren müssen, wenn die Ärzte die Geräte abschalten. Was Jeremy nächste Woche nochmal mit den Ärzten besprechen muss.
Und meine Mum hätte gewollt, dass es mich nicht runterzieht. Sie hätte gewollt, dass ich weiterhin der Mensch bleibe, der ich jetzt bin. Und ich habe auch nicht vor mich in irgendeiner Weise zu ändern. Außer anzufangen Layken wirklich, wirklich verdammt gerne zu haben. Alleine die Tatsache, dass er in den letzten Tagen, in der letzten Woche für mich da war, wie sonst keiner. Keiner hat mich mit Worten je so krass aggressiv oder wütend gemacht. Jetzt weiß ich, dass es seine Fassade war.
Meine Mauer, wie seine, die aneinander geknallt sind.
Ich habe nicht vor ihm sofort als anderen Menschen zu sehen, nur weil er behauptet ein anderer zu sein. Ich habe den alten Layken hassen gelernt. Jetzt will ich den Neuen kennenlernen und ich habe noch keine Ahnung in welche Richtung das gehen wird oder soll. Ich habe mich schon zu dem alten Layken hingezogen gefühlt, klar. Aber so wie er gerade ist, offen und das nur für mich, ich kann kaum aufhören an ihn zu denken, ums klar in Worte zu fassen. Früher habe ich an ihn gedacht, weil ich ihn gehasst habe, weil ich ihn verstehen wollte.
Jetzt... jetzt habe ich keine Ahnung. Ich habe das Gefühl, dass sich so viel verändert hat und es kann sich noch so viel verändern. So viel ist schief gelaufen und so viel ist auch gut gelaufen. Ich habe mir von Anfang an geschworen mich in meinem Chaos nicht zu verlieren. Die Stille darin zu sein.
Jetzt tue ich es.
Stück für Stück.
Layken ist das Chaos und ich schon lange nicht mehr die Stille.Und jetzt fange ich es an Stück für Stück mehr zu... zu lieben. Ich hänge mir das Handtuch über die Schulter und stütze mich auf dem wohl teuersten Waschbeckenrand überhaupt ab, mal abgesehen von den der unzähligen bei den Wards. Ich sehe in den von Gold umrandeten Spiegel und streiche mir eine recht widerspenstige Strähne hinters Ohr. Meine blonden Haare sind länger geworden, seit ich mich das letzte mal in Spanien wirklich lange im Spiegel angesehen habe.
Meine Augenringe gehen mir gefühlt bis zum Mund und sind Schwarz. Zumindest empfinde ich das so. Meine Haut sieht schrecklich unrein aus. Keine wirklichen Pickel, nur etwas vergrößerte Poren, die vom weinen kommen und dem Chaos in meinem Kopf und den Stimmungsschwankungen.
Und von dem zu vielen denken, Morgan, rede ich mir ein.
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BREATHLESS - even roses can break
RomanceBreathless - Atemlos. In seinem Blick liegt etwas dunkles... etwas Geheimnisvolles, von dem ich noch nicht weiß was es heißen soll. Ich selber stehe in Flammen. Mein Puls rast und meine Gedanken drehen sich im Kreis, als er auf mich zukommt. Er ble...