Schlag 11

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Als dann William wieder zurück nach draußen kommt, dreht Matthew sich müde zu ihm um. Sein Rücken ist warm von der Sonne und die Sonnenbrille, die William ihm geliehen hat, sitzt auf seiner Nase. Er muss sagen, dass Williams Rasen gemütlicher ist, als er aussieht.

William fährt sich langsam durch die Haare und scheint Matthews Starren nicht einmal zu bemerken. Er dreht den Verschluss der Wasserflasche auf, die er gerade für sich nach draußen geholt hat und trinkt.

Matthew beäugt das Schauspiel vor ihm, als Williams Adamsapfel herauf und runter rollt, als er trinkt. Seine Augen sind hinter seiner Sonnenbrille zugekniffen und die Schwimmshorts sitzen locker und tief auf seinen Hüften.

Wow.

„Hab dir auch eine mitgebracht", sagt William dann und wirft Matthews Flasche neben ihn in den Rasen.

„Danke, dass du jetzt auch noch dafür gesorgt hast, dass sie beim Aufmachen übersprudeln wird", zickt Matthew und setzt sich trotzdem auf, um sich die Flasche zu nehmen.

William grinst. „Bitte sehr."

Matthew dreht die Flasche auf und - wie er zuvor vermutet hatte - sprudelt sie über. Das Wasser dringt durch seine Boxershorts, die er als einziges Kleidungsstück trägt und betont seinen Schritt. „Arschloch", japst er halb empört und halb belustigt.

„Oh nein, jetzt musst du dich wohl ausziehen!", spielt William seinen Schock. „Das wollte ich ja wirklich nicht."

„Vergiss es", zischt Matthew. „Ich lasse die an, ha, Plan durchkreuzt." Er legt sich nach ein paar Schlucken triumphierend auf den Rücken und lässt die Sonne seine Beine und seine halbe Erektion wärmen.

„Das wäre jetzt natürlich sehr peinlich, wenn das passiert wäre, wenn andere hier wären. Was würdest du dann machen?" Williams Stimmlage hat sich verändert. Sie ist nun tiefer und kratziger.

„Wir sind aber allein", murmelt Matthew verwirrt. Er weiß, dass William gerade versucht, ihn zu erregen, aber so einfach geht das nicht. Die Scham des Wassers hat ihn etwas hart gemacht, aber er hat sich wieder beruhigt.

„Stimmt", grinst William schelmisch und steht wieder von seiner Decke auf. „Ich habe drinnen noch etwas vergessen, warte kurz."

Matthew seufzt, gibt einen zustimmenden Laut und schließt die Augen. Er spürt die Wärme auf seiner Haut und das kalte Wasser an seinen Beinen. Er ist zufrieden. Seit einer Weile war er nicht mehr so zufrieden. Er dachte, sein Leben könnte nicht schöner werden, doch dann hat William ihn geküsst und nun liegen sie hier. Einfach so. Ohne eine Session zu haben und ohne zu streiten oder an einander vorbeizureden. Nur ein Tag für sie selbst. Wunderschön.

Bis er dann die Stimmen hört. Laute lachende Stimmen.

Matthew schlägt seine Augen wieder ruckartig auf und setzt sich hin. Mit offenem Mund starrt er dann auf die Tür, aus der William kommt, im Schlepptau ein paar Männer. Sie halten Bierflaschen in den Händen, haben peinliche Flip-Flops an und lockere Hemden.

Während er hier liegt und entblößt ist. „Scheiße", murmelt er, als die Karawane der Peinlichkeit näher kommt. Er bedeckt seinen Schritt mit seinen Händen.

„Matthew, das hier sind meine Freunde." William zählt stolz die Namen der vier Männer auf und Matthew kann sich keinen einzigen davon merken. Er sitzt nur wie versteinert da und bemüht sich nicht allzu rot zu werden.

„Hallo", piepst er dann.

„Wow, hast du einen Sonnenbrand?", grinst einer und versucht Matthew dann die Hand zu geben. Dieser starrt die Pranke vor sich nur ungläubig an und bewegt keine seiner Hände von seinem Schritt weg.

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