Es gibt solche speziellen Tage, an denen alles nicht wie geplant läuft. Man macht sich einen ganz genauen Plan, hat eine genaue Vorstellung und weiß ganz genau was man machen will.
Auf der Arbeit funktioniert der Kopierer nicht, wenn man ihn mal braucht, zu Hause fällt einem seine Lieblingstasse aus der Hand und zersplittert in alle Einzelteile auf dem frisch gewischten Boden und im Schlafzimmer-
„Aua, aua! Wasserschlacht, Wasserschlacht!", quietscht Matthew und presst die Lippen danach zusammen.
William hält in seinen Bewegungen inne. „Tut das zu sehr weh?"
„Denkst du, ich benutze das Safeword nur zum Spaß?"
„Aber ich hatte damit so viel vor!", nörgelt William und hält das Gerät gegen das Licht. Der gläserne Dildo spiegelt die Sonne im Hintergrund wider und sieht noch magischer aus, als als er in Matthews Hintern gesteckt hatte.
Er kann sogar vibrieren.
„Ich liebe diesen Dildo", murmelt William enttäuscht.
Wenn Matthew könnte, würde er William jetzt treten. Aber er ist auf einer Bank fest geschnalt und sein Gesicht ist in ein Kissen gedrückt.
„Dann steck ihn dir doch selbst in den Arsch!", faucht Matthew zurück. Das Glas war so kalt gewesen, dass er es nicht ausgehalten hatte. Sein Loch hatte sich krampfhaft zusammen gezogen und als William dann versuchte, ihn weiter in seinen Sub zu schieben, musste Matthew dem ganzen ein Ende setzen.
„Soll ich ihn vielleicht mehr mit der Lotion-"
„William!", zischt Matthew zurück. „Keinen Dildo mehr. Nicht in der Größe, nicht in Glas und mir ist es scheißegal, ob er vibriert oder Saltos schlagen kann. In meinen Arsch kommt er nicht!"
Matthew bekommt dafür einen Klaps auf den Hintern. Ja, natürlich kann er Grenzen setzen, aber sicher geht das auch in einem anderen Ton. Matthew meint immer alles so gemein sagen zu müssen. Das wird nur in den Ageplay-Sessions besser. Wenn er die Windel an hat, den Schnuller im Mund, an seiner Flasche saugt oder auf dem Boden herum krabbelt, hält er endlich die Klappe.
William hatte sich heute morgen unter der Dusche aber gedacht, dass es vielleicht mal wieder nett wäre, eine andere Art der Sessions durchzuführen. Aber dann ging der Kopierer nicht, die Tasse aus seinem letzten Urlaub fiel ihm herunter und natürlich geht auch dieser Plan hier schief. Denn heute ist immerhin nicht sein Tag.
William ist nicht abergläubisch, aber auch er kann nicht ändern, dass heute Freitag der 13. ist.
Matthew auf der anderen Seite hatte bisher „den besten Tag der Welt", wie er es ausdrückte, als William ihn nach seinem Tag fragte.
Heute, sagte Matthew, läuft alles perfekt.
Aber selbst dieser Zauber scheint jetzt ein Ende gefunden zu haben.
„Bitte schnall mich los", jammert Matthew und wackelt mit den Beinen. Sie sind an der Bank gefesselt worden - kunstvoll mit Schleife.
„Nein", sagt William in Gedanken. Es muss doch noch irgendetwas geben, was er mit Matthew ausprobieren könnte.
Matthew wimmert weiter, während William zu einer der Schubladen geht, die er vorhin geöffnet hatte. Er sucht in ihnen herum. Hier muss doch irgendwo etwas sein, dass...
„Daddy!", jammert Matthew. „Bitte, Daddy! Ich mach auch alles was du willst."
„Du machst sowieso alles was ich will", antwortet William nur halb bei der Sache.
„Bitte, bitte."
„Sei still oder ich sorge höchstpersönlich dafür." William hat etwas gefunden. Er wischt das Objekt vorsichtig ab und sucht nach dem Knopf.
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Most People #Wattys2019
General FictionMatthew und William lernen sich in einem BDSM-Club kennen und müssen schnell feststellen, dass ihre Beziehung nicht allzu einfach ist. Cover by @SilberSchokokeks