„Steh bitte auf, Matthew", krächzt William dann.
„Was?", nuschelt Matthew. Er will einfach nur schlafen und sich nachher duschen und das verheulte Gesicht waschen.
„Ich sag es nicht nochmal", warnt William da und schaut seinen Sub sehr streng an.
Matthew stöhnt übertrieben und bewegt sich und seinen schmerzenden Körper aus dem Bett.
„Und jetzt?", fragt er vorwurfsvoll und stemmt seine Arme in die Hüften. Immer noch nackte Hüften.
William lässt sich von dem zickigen Ton nicht beeindrucken und deutet auf den Boden. „Bitte räum die Sachen auf."
Matthew schnaubt. „Hast du nicht eine ganze Putzkolonne, die das machen kann?"
„Die haben heute alle frei." William wird ungeduldiger, je länger Matthew sich weigert seine Aufgaben zu erfüllen.
Matthew stöhnt erneut und dreht sich um, in Richtung der Tür. Er verlässt das Zimmer.
William beißt sich verkrampft auf die Lippen. Er hat es immer noch nicht geschafft, dass Matthew sich auch nur ansatzweise wie ein guter Sub verhält. Wäre das nicht fair? Er ist ein guter Dom, da hat er einen guten Sub verdient. Sich mal daneben zu benehmen, ist ja okay und auch heiß, aber andauernd? Das geht William langsam auf den Zeiger.
Er will gerade aufstehen und Matthew hinterher rennen, um ihn den Arsch ein zweites Mal zu versohlen, da steht Matthew wieder in der Tür, mit Toilettenpapier in der Hand.
„Ich fasse das Kondom sicher nicht einfach so an. Das war in meinem Arsch", erklärt er mit einer Grimasse.
William sagt nichts und schaut Matthew dabei zu, wie er das Kondom, die Gerte und das, was neben dem Kondom noch auf den Boden gefallen ist, aufräumt.
Als Matthew fertig ist, setzt er sich zu William aufs Bett und grinst. „Wow, bin ich ein guter Sub, nicht wahr?"
William rollt spielerisch mit den Augen. „Gut ist nicht der Ausdruck, den ich verwenden würde. Eher nervtötend, provozierend, verwöhnt und fies."
Matthew starrt ihn entsetzt an. „Diese ganzen Adjektive lassen auf etwas anderes als Improvisation schließen."
„Man nennt es Wahrheit", grinst William und stupst Matthews Nase mit seinem Finger an.
-
Nach dem Frühstück, das heute mal Matthew machen musste, rückt William widerwillig mit seinem Plan heraus.
Aber auch die Beschreibungen, die er gibt, sind wage.
„Wir gehen einkaufen."
„Klingt nach dem besten Tag meines Lebens", nuschelt Matthew sarkastisch und räumt den Frühstückstisch ab. Er hasst es diese Haushaltsarbeit zu machen. Selbst als er noch bei seinen Eltern wohnte, musste er nichts machen. Weswegen er jetzt wahrscheinlich auch so aufgeschmissen ist, wenn er Geschirr abspülen soll oder andere solche Sachen erledigen muss.
Es ist eben nicht so einfach, wie das Personal es aussehen lässt.
Als Matthew wieder zur Spülmaschine geht, um alles einzuräumen, haut William ihn spielerisch auf dem Arsch.
„Kennst du noch eine der Regeln, die wir aufgestellt haben?"
Matthew öffnet den Geschirrspüler und überlegt kurz. „Kein Masturbieren ohne Erlaubnis."
„Die andere?"
„Da waren andere?", scherzt Matthew. Aber wenn er ehrlich ist, kennt er sie wirklich nicht mehr.
DU LIEST GERADE
Most People #Wattys2019
Ficción GeneralMatthew und William lernen sich in einem BDSM-Club kennen und müssen schnell feststellen, dass ihre Beziehung nicht allzu einfach ist. Cover by @SilberSchokokeks