Schlag 25

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Als Matthew von Williams Begegnung erfährt, hat er keine Worte mehr. Er steht nur da und schüttelt mit dem Kopf. Dann sagt er irgendwann. „Das ist nicht fair. Sie hat nicht das Recht dazu."

„Ich weiß", murmelt William erst in seine Tasse. Dann seufzt er. „Oder bin ich ein scheiß Sohn?"

Matthew haut kurz aber präzise mit seinen Händen auf den Tisch. „Du bist nicht ihr Sohn, William! Selbst wenn diese Frau dich neun Monate in ihrem Bauch hatte, heißt das nicht, dass sie deine Mutter ist. Mütter sind anwesend und liebevoll. Sie stalken einen nicht und machen Sachen, die man nicht will. Besonders nicht erst jetzt. Ich meine, du bist ein erwachsener Mensch."

William nickt, ist sich aber immer noch unsicher.

Dann holt er tief Luft. „Ich habe mich lang gescheut es dir zu sagen, aber manchmal, wenn ich unter Stress stehe und manchmal - einfach aus dem Nichts - bekomme ich Panikattacken oder auch Angstanfälle."

Matthew runzelt die Stirn.

„Ich sehe die Fragezeichen auf deinem Gesicht", merkt William leicht lächelnd an.

„Ich weiß was das ist, William. Ich lebe nicht hinter dem Mond. Aber ich habe noch nie gesehen, dass du eine hattest."

„Weil du mich nicht sonderlich stresst", zuckt William mit den Schultern. Dann fügt er hinzu: „Sollte ich jemals eine haben, erinnere mich bitte daran, dass es nur eine Panikattacke ist und dass ich nicht sterben werde."

„Du... Wie oft hattest du das schon?", flüstert Matthew. Er klingt besorgt und etwas verletzt. Wieso sagt William ihm so etwas wichtiges erst jetzt? Was wäre gewesen, wenn er während einer ihrer Sessions eine gehabt hätte?

„Eigentlich nicht oft. Aber seit dieser E-Mail von der Adoptionsagentur immer mal wieder."

„Immer mal wieder?!", schnauzt Matthew. „Und du sagst mir das erst jetzt und in einem Nebensatz, weil...?"

William sinkt etwas in sich zusammen. Er ist angespannt. „Ich..."

„Du bist mein Dom, oder? Ich baue Scheiße und du sorgst dafür, dass ich aus meinen Fehlern lerne. Ich bin verantwortungsvoll, du bist verantwortungsvoll. Wir sind ehrlich und kommunizieren. War das nicht der Deal?"

„Sie waren lange weg, Matthew. Und ich hatte sie im Griff."

„Anscheinend ja jetzt nicht mehr. Es verletzt mich einfach, dass du mir so etwas nie gesagt hast und außerdem ist das scheiße, William. Stell dir mal vor, du hast mich gefesselt und geknebelt irgendwo liegen und dann rastest du aus!"

„Ich raste nicht aus", versucht William es zu beschwichtigen. „Und es passiert nie während Sessions. Deshalb bin ich der Dom. Weil mich das beruhigt."

„Ja, aber ich bin dein Sub und ich sollte dir vertrauen, oder? Und wie kann ich das, wenn du mir nicht einmal so etwas wichtiges erzählst, huh?"

William beißt sich auf die Zunge. Er schließt kurz die Augen und atmet tief durch. „Es tut mir leid, Matthew."

„Auf die Knie", sagt Matthew plötzlich und deutet vorwurfsvoll auf den Boden.

„Bitte?"

„Auf die Knie, Sklave."

„Was... Ich..."

„Na los. Oder soll ich etwa ungemütlich werden?"

„Ich gehe davon aus, dass der Buttplug in deinem Hintern gerade die falsche Stelle drückt."

„Halt den Mund, William und knie dich hin." Matthews Augen sind feurig und ernst. Seine Pupillen sind geweitet und er geht um die Kochinsel herum zu William.

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