Patrick PoV
Bei der Ankunft bei meiner Tante staune ich nicht schlecht meine Eltern und auch Flori hier anzutreffen. Die Willkommensfreude ist erst einmal riesig. Ich falle meiner Mutter überglücklich in die Arme und auch mein Vater kann seine Freudentränen kaum zurück halten. Aber dann kommen wir auf den Grund unseres Besuchs zu sprechen und schon ist die fröhliche Stimmung extrem gedrückt. Meine Mutter organisiert sofort, dass wir Manu in das leere Zimmer im Haus legen und die Männer sollen es sich in der Scheune halbwegs wohnlich machen. Sie wird solange mit meiner Tante in einem Bett schlafen und sich um den verletzten Prinzen kümmern. Ich weiche ihm nicht von der Seite. Wäre ich doch nur bei ihm geblieben, dann hätte ich es vielleicht verhindern können. Sehr nachdenklich beobachte ich, wie meine Mutter die Kopfwunde untersucht und reinigt. Dann murmelt sie traurig „Wäre doch nur Jenny hier." Ich nicke nur niedergeschlagen und hoffe inständig, dass Claus sie rechtzeitig herbringen kann. Sie wird doch kommen, oder? Sie war so wütend auf Manu, weil er sie angelogen und weggeschickt hatte. Auch wenn es nur war um ihr Leben zu schützen. Aber sie liebt ihn doch und wird nicht zulassen, dass er stirbt. Das hoffe ich auf jeden Fall.
Micha und Maurice kommen ebenfalls um nach ihm zu sehen. Wir sitzen eine Zeit lang schweigend um das Krankenlager des Prinzen, bis Micha sagt „Ich wüsste zu gerne, was im Schloss gerade vor sich geht. Was meint ihr, was der König zu den Vorfällen sagt?" Ich zucke mit den Schultern. Natürlich würde ich das auch nur zu gerne wissen. Der König kann doch nicht ernsthaft dulden, dass Prinzessin Bianca den Befehl erteilt hat, seinen eigenen Sohn zu ermorden, nur weil sie sauer auf Manu ist. Ich blicke in die Runde in ebenso ratlose Gesichter. Maurice merkt leise an „Es müsste jemand zurück gehen. Aber jeder von uns steht auf der Todesliste der Prinzessin. Auch Tim und Rafael können sich dort nicht mehr sehen lassen, weil sie ihren König verraten haben. Und Stegi würde sich ebenfalls in Lebensgefahr begeben, wenn er auf die Ritter von König Bastian oder den Männern des Grafen trifft." Nachdenklich entgegne ich darauf „Dann muss ich eben gehen. Ich war jetzt eine ganze Zeit weg. Von König Bastians Rittern kennt mich niemand und im Schloss muss ich eben gut aufpassen." „Ich gehe mit." höre ich eine entschlossene Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehe, schaue ich in das grimmige Gesicht von Flori, Jennys kleinem Bruder. „Flori, das kann ich nicht zu lassen. Ich habe Jenny versprochen auf dich aufzupassen." sagt Maurice beunruhigt. Aber der blonde Junge schüttelt trotzig seinen Kopf „Prinz Manuel hat so viel für meine Schwester und mich getan. Irgendetwas muss ich auch für ihn tun können."
In unauffälliger Kleidung, die uns meine Tante von meinem verstorbenen Onkel gegeben hat, machen wir uns zum Schloss auf. Wir nehmen die Pferde, aber die werden wir vor der äußeren Stadtmauer zurück lassen. Heute müssten viele fahrende Händler in die Stadt ziehen. Da können wir hoffentlich in der Menschenmenge ungesehen in die Stadt kommen. Unser Plan geht auf und ohne Aufsehen zu erregen, schlendern wir durch die Straßen der Stadt und bleiben hier und da an den Ständen der Händler stehen, als würden wir ihre Waren betrachten. Dabei schauen wir uns aber möglichst unauffällig um. Es sind sehr viele Wachen in der Stadt unterwegs, die aber niemanden der handelnden Leute kontrollieren. Leise raunt Flori mir zu „Es sind alles Männer des anderen Königs. Ich sehe unter ihnen keinen von unseren Rittern." Es stimmt, was der Jüngere sagt. Bedeutet das, dass unser König sich nicht an der Jagd auf seinen Sohn beteiligt? Das wäre wenigstens ein Lichtblick. Um Genaueres zu erfahren wird uns nichts anderes übrig bleiben, als hoch in die Kaserne zu gehen. Wir überlegen gerade, wie wir das anstellen können, als uns eine ältere Frau anrempelt und dabei ihre Einkäufe herunterfallen. Sofort helfen wir ihr ihre Sachen aufzuheben und als wir uns zu ihr herunterbeugen, flüstert sie „Edle Herren. Ich kann euch Informationen geben, was im Schloss vor sich geht. Helft mir meine Waren nach Hause zu tragen, dann werde ich euch alles erzählen." Fragend sieht Flori mich an und fast unmerklich nicke ich. Auch wenn ich mir nicht viel davon verspreche, aber vielleicht weiß sie ja wirklich einige brauchbare Neuigkeiten. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert und bei Weitem ungefährlicher, als ins Schloss zu gehen.
Humpelnd läuft sie vor uns her und wir folgen ihr schweigend. An einem kleinen Häuschen machen wir Halt und sie öffnet uns die Türe. Im Inneren ist es düster und es wirkt regelrecht unheimlich. So stelle ich mir das Heim einer Hexe vor. Überall hängen tote Tiere von der Decke und dazwischen unbekannte getrocknete Kräuter. Ich zucke zusammen, als sie jetzt mit fester Stimme zu uns spricht „Wie geht es dem verletzten Prinzen? Habt ihr der Heilerin Bescheid gegeben?" Woher weiß sie das alles? Wissend lächelt sie mich jetzt an und deutet uns an, dass wir uns setzen sollen. Mir ist immer noch unbehaglich, aber ich tue was sie sagt. Was sie uns dann erzählt, übertrifft meine schlimmsten Befürchtungen.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Mieser Cut, ich weiß :D und wieder mal Premium Uploadzeit. Aber ich habe heute frei und kann nicht schlafen, da kann ich meinem Namen ja mal wieder alle Ehre machen ;) Ich schicke euch #ganzvielliebe für eure lieben Kommis und die ganzen Bewertungen. <3 <3 <3
DU LIEST GERADE
Der Prinz und das Bauernmädchen | GLP | Freedomsquad
Hayran KurguJenny ist ein 16jähriges Bauernmädchen. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf, was von einem tyrannischen und geizigen Grafen regiert wird. Nach dem Tod ihrer Mutter übernimmt sie die anfallenden Hausarbeiten und hilft bei der Ernte. Aber...