erschütternde Neuigkeiten

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Manu PoV

Mit Jennys Zuwendung genese ich schnell. Ihre Medizin macht mich zwar immer etwas schläfrig, aber dadurch werden die stechenden Kopfschmerzen erheblich weniger. Heute ist der dritte Tag an dem ich wieder bei Bewusstsein bin und ich schaffe es sogar schon aufzustehen und mich anzuziehen. Noch immer fühlt sich mein Körper schwach und schwerfällig an, aber ich denke, wenn ich mich endlich wieder bewegen kann, wird das auch schneller besser. Als ich in die Küche komme, sehe ich meine wunderschöne Freundin an der Feuerstelle stehen und möglichst leise nähere ich mich ihr, um dann meine Arme von hinten um sie zu legen. Kurz schreckt sie auf, aber als sie mich erkennt, lächelt sie so süß, dass es mein Herz wieder in Rekordgeschwindigkeit schlagen lässt. Sie gibt mir einen kurzen Kuss auf die Wange und nimmt den schweren Topf vom Herd. Dann dreht sie sich zu mir und fragt besorgt „Fühlst du dich gut genug, um schon aufzustehen?" Ich nicke, was wieder ein leichtes Stechen in meinem Kopf auslöst, aber es verschwindet genauso schnell wieder, wie es gekommen ist. Sie schiebt mich zum Esstisch und drückt mich aufeinen Stuhl. Ernst sagt sie dann „Manu, ich muss dir etwas erzählen und ich hoffe du regst dich nicht zu sehr auf." 

Gespannt sehe ich zu ihr hoch und gerade als sie anfangen möchte zu erzählen, fliegt die Türe auf und es poltern Pat, Micha, Maurice und zu meinem großen Erstaunen meine Brüder herein. Sofort kommen die Beiden zu mir und Peter, mein ältester Bruder klopft mir vorsichtig auf die Schulter„Mensch Kleiner, was machst du für Sachen? Aber gut, dass du wieder auf den Beinen bist, dann können wir dem Grafen ja jetzt gehörig in den Allerwertesten treten." Verwirrt schaue ich von einem zum anderen und Jenny wirft den Männern einen genervten Blick zu „Ich habe es ihm noch nicht erzählt." Jetzt bin ich erst recht neugierig. Was hat das alles zu bedeuten und warum sind meine Brüder hier? Fragend sehe ich nun wieder Jenny an, die tief Luft holt und mir bedrückt erzählt, was in der Zwischenzeit auf dem Schloss passiert ist. Ich muss das Gehörte erst mal sortieren: Mein Vater hat sich auf meine Seite gestellt und wurde deshalb vom Grafen gefangen genommen? Ich spüre eine unglaubliche Wut in mir aufsteigen „Jetzt reicht es mir mit diesem Grafen." Jenny legt beruhigend ihre Hand auf mein Bein und berichtet mir von den Plänen, die sie aufgestellt haben. Claus hat herausgefunden, dass noch einige der Ritter im Schloss auf unserer Seite stehen und nur auf ein Zeichen von uns warten, um uns unterstützen zu können. Außerdem warten sechs Soldaten aus dem Herzogtum darauf mit uns in die Stadt zu ziehen. Meine Brüder werfen ein, dass sie ebenfalls eine Truppe von zwanzig Rittern dabei haben.

Ich erhebe mich etwas mühsam, aber sage dann streng „Also gut. Das muss reichen. Wir werden heute im Einbruch der Nacht das Schloss stürmen." „Ähm, du wirst nirgendwo hingehen. Du bist lange noch nicht fit genug." sagt Jenny entrüstet. Ich kann ja verstehen, dass sie sich Sorgen macht, aber das ist eine zu persönliche Sache, als dass ich hier untätig herumsitzen könnte. Das muss sie doch einsehen. Sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und sagt dann ernst „Dann komme ich auch mit. Schließlich geht mich das auch etwas an."

Ich nehme sie an die Hand und ziehe sie hinter mir her in mein Krankenzimmer. Als ich die Tür geschlossen habe, nehme ich auch noch ihre andere Hand in meine und sage ernst „Ich will nicht, dass du dich in Gefahr bringst. Aber ich habe wohl nur die Wahl entweder mit dir hierzubleiben und andere meinen Krieg führen zu lassen, oder mir um dich Sorgen zu machen, weil du etwas Unüberlegtes tust." Sie senkt ihren Kopf und nickt nur. Ich seufze und hebe jetzt ihr Kinn leicht an, damit sie mir wieder in die Augen schauen muss „Liebste, ich weiß, dass ich gegen deinen Dickkopf keine Chance habe und ich werde auf jeden Fall nicht noch einmal den Fehler machen, dir irgendetwas befehlen zu wollen. Aber ich möchte dir noch eine Sache sagen, bevor ich nachher vielleicht nie mehr die Gelegenheit dazubekomme..." Ich muss schlucken, denn was ich jetzt sagen will, fällt mir nicht leicht, weil ich ihre Reaktion darauf schlecht einschätzen kann. Ich schaue verlegen auf ihre Hände, die in meinen liegen. Wir haben viel in den letzten Monaten durchgestanden und sie war immer für mich da, wenn es mir nicht gut ging. Meine beste Freundin und zugleich auch die einzige Frau, in die ich mich je verliebt habe. In ihre Schönheit, Klugheit und auch in ihre Unabhängigkeit. Ich hebe wieder meinen Blick und schaue in ihre erwartungsvollen blau-grünen Augen. Und umständlich stottere ich „Jenn, wenn das alles hier vorbei ist... Würdest du... Ich meine... Könntest du dir vorstellen... meine Frau zu werden?"

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Ähm, ja. Nun, was sagt sie wohl dazu? Und werden beide den Kampf unbeschadet überstehen? Happy or Bad End - was meint ihr? #ganzvielliebe 

Der Prinz und das Bauernmädchen | GLP | FreedomsquadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt