Prolog
Ich stehe vor dem Spiegel und werfe kurz bevor ich zu dem neuen Auftraggeber gehe, ein Blick auf mich, ob alles sitzt.
Ich habe keine Augenringe obwohl mich meine Schwestern gestern Nacht nicht schlafen lassen hat. Wir haben bis spät noch telefoniert. Jessi ist mit mir ihr Großprojekt durchgegangen. In vier Wochen richtet Sie eine Firmensommerparty aus. Jessi hat nach dem Tod unserer Eltern das Familiencatering übernommen und ich helfe ihr mit dem Backen immer noch, das habe ich schon bei unserer Mum getan. Sie hat meine verrückten Kreationen gemocht und Jessi schätzt Sie auch. Ich bin also bei dem Event dabei. Das heißt ich muss das Wochenende herausarbeiten. Ich muss an dem Freitagnachmittag das Flugzeug nach New York bekommen. Jetzt habe ich erstmal mein vorrübergehendes Zuhause, in der alten Eigentumswohnung von unseren Eltern, hier in Seattle eingerichtet.
Das hat gleich mehrere gute Sachen hier. Jessi möchte gerne die Firma nach Seattle verlegen, da die meisten Aufträge von hier kommen. Außerdem war hier der Ursprung der Firma. Ich soll mich also gleich mal nach potenziellen Locations umsehen.
Und mein neues Projekt findet hier statt. Es sind 6 Monate angesetzt.
Ich habe eine eigene Architekten-Firma gegründet, vor 5 Jahren. Der Hauptsitzt war auf dem Papier immer Seattle, diese Wohnung. Ich bin aber viel bei Jessi oder in möblierten Apartments, welche ich für die Projekte anmiete.
Die Firma, die mich angefragt hat, will dass ich ein Gebäude für den Hauptsitz hier in Seattle entwerfe und den Bau begleite. Ich habe die letzten zwei Wochen an dem Entwurf gesessen. Heute ist der Tag der Erstpräsentation.
Ich bin immer etwas aufgeregt vor diesem Termin. Ich atme also nochmal tief durch und streiche meinen Rock glatt. Ich nehme die Pläne von der Küchenanrichte und verlasse die Wohnung.
Der jetzige Hauptsitzt ist nicht weit weg von mir, nur 3 Blocks. Der Neue soll direkt am Wasser liegen. Es ist ein Schmuckunternehmen. Sie bauen hauptsächlich Uhren, produzieren aber seit einem Jahr auch Schmuck und sind sehr erfolgreich dabei.
Das Büro ist in einem kleinen 3-stöckigem Gebäude. Es ist eher unscheinbar.
Ich betrete mit gestraften Schultern das Gebäude. Am Empfang steht eine nette junge Frau, die mich in den Konferenzraum geleitet.
Sie tritt ein und kündigt mich an.
„Miss Braun ist eingetroffen."
Sie geht ein Schritt zur Seite, so dass ich an ihr vorbeilaufen kann. Der Raum hat einen großen modernen weißen Tisch mit zirka 20 Plätzen, ansonsten wirkt der Raum eher alt. Die Farbe der Tapete über der Täfelung ist bereits etwas vergilbt. Vor mir steht ein junger Mann anfang Dreißig. Um genau zu sein ist er 33 Jahre alt. Er ist der Chef der Firma, ich habe mich vorher über Ihn erkundigt und alles gelesen, was mir Google verraten hat. Er ist groß, bestimmt einen Kopf größer als ich, wenn ich nicht diese übertrieben hohen Pumps anhätte. So reiche ich ihm bis an die Nase. Sein Anzug sitzt perfekt und das Marineblau hebt seine Stahlblauen Augen hervor oder ist es das braune Haar? Er sieht sogar noch besser aus, als auf den Fotos im Internet.
Ich ergreife seine ausgestreckte Hand und versuche Sie fest zu schütteln.
„Miss Braun, schön Sie kennen zu lernen. Sie kommen im perfekten Moment, ich habe sie eben angekündigt."
Er dreht sich zu den anderen um und stellt kurz jeden der hier sitzenden vor. Natürlich habe ich auch Sie bereits mit dem passenden Bild im Kopf abgespeichert. Der Finanzchef ist sein Bruder Sascha, die Kreativabteilung leitet seine Schwester Alice und Marketing wird von Paul, auch seinem Bruder, geleitet. Er ist der älteste und sein Name ist Phillipp Peter.
Peter Enterprise hat einen jährlichen Umsatz von mehreren Millionen.
„Vielen Dank Mr. Peter für die nette Begrüßung. Ich würde gerne gleich loslegen, damit wir den knappen Zeitplan einhalten können."
„Phillipp diese Frau gefällt mir jetzt schon.", sagt Sascha mit einem Lächeln.
Sie ziehen also den großen Bruder auf. Sehr schön.
„Nennen Sie mich bitte Phillipp, Miss Braun. Wir führen das Unternehmen sehr familiär.", sagt er ganz ruhig und sachlich. Oh Mann, diese Autorität, die er ausstrahlt, ist schon verdammt sexy, aber ich muss mich konzentrieren. Ich schaue ihn an und habe das Gefühl, dass seine blauen Augen sich direkt in meine Seele bohren und höre nur meine Stimme, die sagt.
„Schön, ich bin dann Liv für alle."
Sofort spüre ich, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt. Ich wende schnell den Kopf ab und breite meine Pläne auf dem Tisch aus.
Ich spüre die Hitze von Philipps Körper neben mir. Oder bilde ich mir das nur ein? Was ist das, wieso fühle ich mich wie elektrisiert von ihm? Er weckt etwas in mir, was lange und fest geschlafen hat, etwas was mir noch zum Verhängnis werden kann.
Nein Liv, vergiss es, du kannst deinen Auftraggeber nicht heiß finden, dass wird nie was. Du spielst nicht in seiner Liga.
Ich atme nochmal tief durch und strafe die Schultern, dann beginne ich meine Pläne genau zu beschreiben.
DU LIEST GERADE
Liebe Verlangen Lust (Band 1)
RomanceLiv Braun hat sich nach Ihrem Schicksalsschlag wieder aufgerappelt. Sie ist eine starke, selbstbewusste Frau geworden. Alles soll sich ändern als Sie Phillipp Peter kennenlernt.