Der Kuss

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Liv



Wir haben es Mittwochabend und ich schreibe meine letzte E-Mail für heute. Ich will einfach nur noch nach Hause und in die Badewanne. Heute hat der Tag an mir gezehrt. Die Anspannung wuchs mit jedem Tag mehr, seit.... Seit wann eigentlich? Seit Freitagabend. Nach dem Essen. Ich fühle mich Rastlos, als ob ich etwas vergessen habe. Mir etwas fehlt. Ich habe die letzten Tage Phillipp gesehen, aber wir haben nur kurze Gespräche geführt. Wir haben nur kurze flüchtige Berührungen gehabt, aber jedes Mal durchzucke mich dieser elektrische Stoß.

Ich stehe auf und gehe vor meinem Büro zu dem Schreibtisch der Sekretärin. Sie hat Schokolade im Fach und hat mir erlaubt, auch mal etwas zu von dort zu naschen. Ich bin ihr so dankbar im Moment dafür. Als ich mir gerade das Stück Schokolade in den Mund geschoben habe und auf mein Büro zugehe, ohne zu schauen. Renne ich genau in Phillipps Arme.

Als ich gegen ihn stoße, pralle ich bei dem harten Oberkörper ab und komme kurz ins schwanken. Phillipp legt sofort seine Arme um mich und zieht mich fest an sich. Ich spüre ihn überall auf meiner Haut. Er entzündet ein Feuerwerk. Das hat mir gefehlt. Jede Zelle will von ihm berührt werden. Ein kalter Schauder läuft mir über den Rücken. Erst jetzt hebe ich meinen Blick. Er schaut mich direkt an. Seine blauen Augen, schauen mich voller Sorge an. Und Lust? Es flackert schwach in seinen Augen. Ich spüre seinen Atem auf meiner Wange, als er ausatmet. Unwillkürlich verlagere ich etwas mein Gewicht und presse meinen Körper etwas mehr an ihn. Er zieht scharf die Luft zwischen den Lippen ein und das Flackern wird stärker. Es ist Lust und Verlangen. Dieser Blick jagt Hitze durch meinen Körper.

Ich lecke mir mit der Zunge über die Lippen und lege gleichzeitig meine Hände auf seine Brust.

Oh mein Gott, er hat harte, definierte Brustmuskeln. Doch dieser Blick, welcher auf meine Lippen geheftet ist, bringt mich noch mehr aus der Fassung.

Ich brauche Luft. Ich muss ein Stück weg von ihm, sage ich mir immer wieder selbst. Ich trete einen Schritt zurück. Doch Phillipp lässt nicht los. Er kommt mit und drück mich gegen die Wand hinter mir. Seine Hände verlassen meine Taille und liegen jetzt an der Wand. Ich bin eingesperrt, ich kann ihm nicht entfliehen. Ich will ihm nicht entfliehen.

Ich lecke mir nochmal über die Unterlippe. Er zieht erneut die Luft schwer ein.

„Liv.", sagt er mit heiserer Stimme. Er ist genauso erregt wie ich?

„Phillipp.", sage ich. Es klingt nach einem flehen, einem Bitten, einer Aufforderung. Nach nichts anderem.

Phillipp kommt ihr nach und legt seine Lippen auf meine. Erst sanft, dann wird er immer leidenschaftlicher. Seine Hand streicht an meinem Hals, über den Nacken und vergräbt sich in meinem Haar. Er zieht mich fester an sich. Wir berühren uns jetzt auf voller Länge.

Meine Brustwarzen werden sofort hart und drücken gegen seine harte Brust. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und lasse die Finger in seine Haar sinken und stöhne in seinen Mund.

Seine Zunge streift mir über die Unterlippe und fordert Einlass. Ich öffne meinen Mund und kann ihn schmecken. Ich presse mich noch enger an ihn, was ihm ein Stöhnen entlockt. Ich kann spüren, dass er bereits hart ist.

Als das Verlangen nach ihm fast unerträglich wird, löst er seine Lippen von meinen. Er lehnt seine Stirn an meine und unser Atem geht schnell und keuchend. Wow, bin ich außer Atem. Vor allem war dieser Kuss der Hammer. Ich wurde noch nie so geküsst. Wir bleiben noch einen Moment so stehen, bis sich unsere Atem etwas beruhigt hat. Dann hebt er den Kopf und blickt mir in die Augen.

In seinem Blick flammt Verlangen und Lust. Als er den Mund öffnet, um etwas zu sagen, lege ich ihm einen Finger auf die Lippen.

„Sage nichts.", sage ich mit heiserer Stimme. Ich will nicht das irgendetwas diesen Kuss zerstört. Ich drücke mich fest an die Wand, um, wenn auch nur Millimeter, Abstand zwischen uns zu bekommen.

„Ich sollte jetzt los.", sage ich so sanft wie möglich. Ich lasse meine Hand noch kurz auf seiner Wange liegen und streife mit dem Daumen seine Kinnlinie entlang.

Er schaut mir nochmal fest in die Augen, dann lässt er einen Arm sinken, so dass ich frei bin. Beim Gehen lasse ich meine Hand nochmal über seine Brust gleiten.

Ich hole meine Tasche aus dem Büro. Doch als ich mich umdrehe, steht er nicht mehr da. Ich spüre ein Stich in meiner Brust.

Am nächsten Tag bin ich innerlich angespannt. Was ist nur los mit mir? Liv, komm wieder runter.

Am Nachmittag gehe ich zu Phillipp ins Büro, ich muss noch ein paar Details besprechen. Als ich anklopfe, hebt er den Kopf. Sein Blick ist hart, doch als er mich sieht wird er weicher. Ich schließe die Tür hinter mir und gehe zu seinem Schreibtisch.

„Phillipp, ich habe da noch ein paar Fragen, hast du kurz Zeit?", frage ich Ihn.

„Klar, was gibt es?" Schnell erkläre ich ihm alles. Ich lege die Pläne über seine Papiere auf den Tisch und gehe auf seine Seite des Schreibtisches. Ja ich hätte auch auf der anderen Seite stehen bleiben können, aber ich brauche seine Nähe. Ich will seine Wärme auf meiner Haut spüren.

Unsere Arme berühren sich ganz unschuldig. Na gut, nicht ganz so unschuldig.

Als ich fertig bin und wir alles geklärt haben, Rolle ich die Pläne zusammen. Ich drehe mich zu ihm um. Er steht genau vor mir.

„Gut, dann lass ich dich weiter arbeiten.", sage ich leise und jetzt heiser.

Liebe       Verlangen                      Lust (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt