Dieses Gefühl

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Liv

Um 19:30 mache ich dann auch Schluss für heute. Jedenfalls in diesem Büro. Ich habe heute etliche E-Mails geschrieben und Telefonate mit den Baufirmen geführt. Einige muss ich morgen noch machen und vor allem muss ich jetzt alles anfangen im Detail zu planen.

Auf dem Weg zur Wohnung besorge ich mir noch schnell etwas zu essen. Als ich zuhause bin rufe ich Jessi an. Bei ihr ist es jetzt kurz vor Mitternacht. Sie geht beim vierten Klingeln endlich ran.

„Wie ist es gelaufen?", fragt Sie ohne Begrüßung.

Sie kommt halt immer gleich auf den Punkt. Ich berichte Ihr kurz meinen Tag, dann erzählt sie mir von ihrem Tag. Wir bereden noch ein paar Details über das Firmenevent in vier Wochen. Sie will in 3 Wochen kurz herfliegen. Hoffentlich hab ich bis dahin schon etwas Passendes gefunden für die Firma. Ich nehme mir vor gleich für morgen ein Makler zu finden.

„Liv, bist du noch da, oder machst du schon wieder To-Do-Listen nebenbei?", fragt mich Jessi in einem vorwurfsvollen Ton.

„Du hast mich mal wieder erwischt. Sorry. Jetzt bin ich wieder voll und ganz da."

Wir telefonieren noch ein paar Minuten bevor wir dann auflegen.

Ich tippe noch schnell eine E-Mail an Clara bevor ich mich ins Bett begebe.

Am nächsten Morgen erwache ich zu früh. Ich kann nicht mehr schlafen und fühle mich elektrisiert und unter Spannung. Das liegt wahrscheinlich an meinen Traum von Phillipp. Als ich mich im Bad im Spiegel ansehe, erschrecke ich vor mir selbst. Meine Haare stehen in alle Richtungen ab und Fit sehe ich auch nicht aus. Vielleicht kann das ja eine erfrischende Dusche richten.

Als das Wasser über meinen Kopf auf die Haut prasselt, schweifen kurz meine Gedanken wieder zu Phillipp. Wie das Wasser wohl an seinem Oberkörper herunter rinnt?

Die Muskeln seines Oberkörpers haben sich unter dem Hemd gut abgezeichnet und den Rest erledigt meine Phantasie. Ich spüre wie mir Hitze zwischen die Beine fährt. Okay kaltes Wasser sollte es richten. Ich drehe die Dusche auf kalt und es hilft. Das brennende Verlangen lässt nach.

Ich trete raus aus der Dusche und mache mich fertig. Heute steht der Besichtigungstermin an. Also Wechselschuhe einpacken. Ich ziehe meine High Heels an und das rote Kleid. Es sitzt etwas lockerer und hat einen tieferen Ausschnitt als gestern. Ist aber bequem und hat ¾ Ärmel. Die Ersatzschuhe sind Balarinas aus dem Urlaub, sie sind Schwarz und haben am Hacken goldene Applikationen.

Ich stecke das Tablett ein, dort sind die digitalen Pläne und 3D Grafiken drauf.

9:50 treffe ich an der baldigen Baustelle ein. Ich steige aus und gehe zum Kofferraum. Ich muss noch die Balarinars anziehen. Ich stelle den Kaffee, den ich für Phillipp mitgebracht habe und meinen Tee in den Kofferraum. Phillipp kommt gerade mit dem Auto an und parkt hinter mir, als ich meinen ersten Schuh ausziehe. Ich schlüpfe schnell in die Balarinas und verstaue die anderen. Philipp kommt mit schnellen großen Schritten auf mich zu. Er hat wieder einen Anzug an, diesmal ist er noch dunkler.

„Guten Morgen Liv.", sagt er mit einem Lächeln im Gesicht.

„Guten Morgen Phillipp, ich habe Kaffee mitgebracht.", sage ich schnell und beuge mich runter zum Kaffee in den Kofferraum. Ich merke wie er sein Gewicht hinter mir kurz verlagert. Als ich ihm den Kaffee gebe und Milch und Zucker in die andere Hand, schaue ich langsam an ihm auf.

„Ich wusste nicht wie du deinen Kaffee trinkst, also hab ich alles mitgebracht."

Mein Blick bleibt an seinen Augen hängen. Er hat so ein flackern, eine Art Feuer plötzlich drin. Oder ist es mir nur nicht eher aufgefallen? Sein Blick ist fest auf mich gerichtet. Ohne mein zu tun, lecke ich mit meiner Zunge über meine Unterlippe. Dieses Feuer lodert heller auf.

Liebe       Verlangen                      Lust (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt