Nervosität

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Liv



Am Samstag bin ich bereits nach dem Aufwachen nervös. Selbst ein Tee kann mich nicht beruhigen. Ich rufe Jessi an und frage was es Neues bei ihr gibt, aber so wirklich kann ich mich nicht konzentrieren auf das Gespräch. Wieso bin ich so aufgewühlt? Ich kenne doch schon den Großteil der Familie. Es sind nur seine Elter. Genau.

Es sind SEINE Eltern. Ich versuche tief durchzuatmen, doch es gelingt mir nicht wirklich. Es fühlt sich an, als ob 50 Kilo auf meiner Brust liegen und mir die Luft aus den Lungen pressen. Fühlt sich so eine Panikattacke an? Wieso nur?

Phillipp schlingt die Arme um mich. Er haucht Küsse auf meinen Hals.

„Sie werden dich lieben.", haucht er zwischen seine Küsse an meinen Hals. Ich merke wie etwas abfällt. Ich brauche ihn, er erdet mich. Ich stelle die Tasse auf den Couchtisch und ziehe ihn zu mir ran. Ich will ihn jetzt küssen. Ich will wieder atmen können. Er soll die dunklen Geister verjagen.

Er setzt sich neben mich und zieht mich auf seinen Schoss. Seine Lippen lösen sich nicht ein einziges Mal von meinen. Mit jeder Sekunde, die er mich küsst und die ich in seinen Armen verbringe, entspanne ich mich mehr und mehr. Er ist mein Ufer.

Irgendwann lösen sich meine Lippen von seinen. Ich lehne meine Stirn an seine und atme schwer. Meine Lungen füllen sich mit Sauerstoff und es fühlt sich gut an. Ich schaue Phillipp in die Augen. Er sieht mich besorgt an.

„Alles in Ordnung?", fragt er mit so leiser Stimme, dass ich überlegen musste, ob ich mir die Frage nur eingebildet habe. Ich sehe in seinen Augen, das er auf eine Antwort wartet. Ich nicke nur. Ich traue meiner Stimme noch nicht. Ich lehne mich etwas zurück auf seinem Schoss und betrachte den nackten Oberkörper von ihm.

„Du bist so wunderschön.", sagt er zu meiner Überraschung.

Ich kann nicht anders als ihn anzulächeln.

„Du bist meine Mitte, meine Innere Ruhe."

Jetzt ist er derjenige der überrascht schaut.

„Sie werden dich lieben, Liv. Allein, weil du mich glücklich machst."

„Ich gebe mir größte Mühe, dich glücklich zu machen.", erwidere ich mit einem Lächeln.

„Ich wüsste, was mich jetzt glücklich macht.", sagt er mit einem Augenzwinkern zu mir. Seine Hände ziehen mich dich an seine Brust. Ich spüre seine Erregung in meinem Schritt. Ich presse meine Hüfte ihm entgegen und küsse ihn leidenschaftlich. Er hebt mich von der Couch und trägt mich ins Schlafzimmer.

Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zu seinen Eltern. Wir holen Alice ab. Sie wird mit uns fahren, denn ihr Auto ist kaputt. Als wir vor ihrem Haus halten, steige ich aus, als sie gerade die Treppe runter kommt. Wir beide umarmen uns einen Moment. Ich habe sie sehr gern. Sie strahlt mich über beide Ohren an und zwinkert mir zu. Dieses Zwinkern kenne ich doch schon von Phillipp.

Als wir endlich im Auto sitzen, fährt Phillipp geschickt das Auto durch den Stadtverkehr. Die Fahrt wird ungefähr zwei Stunden dauern.

Alice klärt mich etwas über die Familie auf, die ich gleich treffen werde. Es wird eine Party werden, zum Hochzeitstag. Zum Glück habe ich gestern ein kleines Geschenk gekauft. Ich finde, man sollte das erste Mal immer ein Gastgeschenk haben. Gut, dass ich so denke. Ich bekomme einen Crash-Kurs über die Onkel, Tanten, Nichten und Neffen und so weiter. Sie haben alle anscheinend viele Kinder bekommen.

Dann bekomme ich einige Geschichten aus Alice Kindheit zu hören und natürlich auch aus Phillipps. Mal sehen was ich im Laufe des Tages noch alles erfahren werde.

Liebe       Verlangen                      Lust (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt