Selbstbeherrschung

416 7 0
                                    

Phillipp

Ich sehe den beiden noch kurz hinterher. Alice hat Sie sich einfach geschnappt. Irgendwie überkommt mich das Gefühl von Verlust.

Ach was für ein Blödsinn, dass bilde ich mir nur ein.

Ich drehe mich wieder zum Fahrstuhl und fahre in mein Büro.

Eine Stunde später, habe ich nicht so viel geschafft wie ich wollte. Meine Gedanken driften immer zu Liv ab. Dieser Hintern und diese Kurven. Am schlimmsten ist es, dass ich immer noch ihre Wärme an meiner Hand spüren kann. Ich habe Sie die ganze Zeit berühren müssen. Bei jeder Berührung habe ich gedacht, dass sich Ihre Nackenhaare aufgestellt haben. Ihr Körper hat so stark auf mich reagiert. Ja ich sehe gut aus, dass ist mir nichts Neues. Das ich auch eine starke Wirkung auf die Frauen habe, weiß ich, aber dass es so eine starke ist und vor allem, dass Sie so eine starke Wirkung auf mich hat, habe ich nicht gerechnet.

Das Klacken von hohen Schuhen auf dem Boden reißt mich aus meinen Gedanken. Meine Bürotür steht meistens offen, so wie jetzt. Ich sehe Liv vorbei gehen. Und mein Blick fällt auf diese schönen langen Beine. Ich sollte heute unbedingt ins Fitnessstudio, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Vor allem, weil ihr Büro neben meinem ist. Ich wollte das sie hier arbeitet, damit ich immer auf dem Laufenden bin und schnell Änderungen vornehmen kann. Vor allem wird Sie mich auf dem Laufenden halten über die Fortschritte.

Ich lehne mich zurück in meinem Stuhl und lasse kurz meine Gedanken über diese Frau schweifen. Was ich alles mit diesen Beinen und diesem Hintern anstellen würde.

Mmmmhhh.

Ich würde sie fest und leidenschaftlich Küssen, sie schmecken wollen. Sie am besten gegen die Wand pressen. Vielleicht sogar gleich hier im Büro. Ich müsste nur rüber gehen.

Das knallen meiner Tür reißt mich aus meinem Tagtraum. Sasha steht vor mir. Er sieht mich mit ernstem Blick an. Er ist der zweit älteste unserer Geschwisterreihe. Meistens bedenke ich ihn mit diesem Blick und nicht umgedreht. Es bedeutet nur, dass man mir ansieht, dass ich unkonzentriert heute bin.

„Phillipp wolltest du nicht bei der Konferenz teilnehmen, vor 50 Minuten? Wir haben alles besprochen und ich habe den Deal an Land gezogen. ", sagt er mit harter und triumphierender Stimme. Scheiße, die habe ich vergessen.

Das passiert mir sonst doch nie. Was ist nur los?

Ich muss mich wieder zusammenreißen. Er sieht mich an und sein Blick wird weicher.

„Ah verstehe, Liv hat dich in Beschlag genommen. Verstehe.", sagt er mit einem frechen Unterton und setzt sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch.

„Sie ist heiß."

Ich verdrehe die Augen.

„Wie sehen die Details des Deals aus?", frage ich nur, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.

„Okay, also reden wir nicht über diese Frau?", sagt er nur und fängt dann an mich über die Details zu informieren.

Als ich um 18:00 mein Büro verlasse, fällt mein Blick in Livs Büro. Sie hat die Bürotür ebenfalls offen und ist in ihre Zeichnung und Planung vertieft. Sie hat auf einer Seite auf den hüfthohen Schränken eine lange Pinnwand aufgestellt. Dort sind haufenweise Zettel angepinnt und die Materialien, die ich ausgesucht habe, Namen von Bau-Unternehmen und Bilder von Dachterrassen und Außenanlagen. Auf der anderen Seite des Schreibtisches stehen dieselben Regale, auf diesen ist eine Zeitachse auf der Pinnwand abgebildet. Dort stehen Deadlines, die ich aber von hier aus nicht lesen kann.

„Du hast dich schon eingerichtet.", sage ich nur.

Was für eine blöde Floskel, aber ich habe das Bedürfnis mich mit ihr zu unterhalten.

Ich will nicht ins Studio. Ich will mehr über Sie erfahren.

„Ja das habe ich. Ich weiß, es sieht sehr chaotisch aus, aber eigentlich ist es durchstrukturiert.", sagt sie mit einem so kleinen Lächeln, was ihr Grübchen ins Gesicht zaubert. Oh mein Gott, bei diesem Lächeln regt sich sofort etwas in meiner Hose.

„So chaotisch sieht es gar nicht aus.", sage ich schnell und lächle zurück.

Ich muss unbedingt von hier weg.

Sie hat sich jetzt voll aufgerichtet in ihrem Stuhl und schiebt sich die Haar auf eine Seite. Mein Blick fällt ganz automatisch auf diesen tollen Hals. Den würde ich gern küssen.

Oh Mann, ich sollte ganz schnell hier weg, bevor ich noch etwas Dummes mache.

„Mach nicht mehr solange. Wir sehen uns dann morgen.", sage ich schnell und verlasse Ihr Büro, bevor sie noch etwas sagen kann. 

Liebe       Verlangen                      Lust (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt