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Zuhause will ich mich ein wenig schlau über Hasen machen, jedoch finde ich nichts gescheites.
Als meine Mutter mich dann zum Abendessen ruft, bemerkt sie natürlich direkt, dass etwas nicht stimmt.
„Ist alles okay? Läuft es in der neuen Schule nicht gut? Willst du doch lieber auf eine andere?"

„Nein nein, die Schule ist gut. Ich hab auch schon Freunde gefunden, zumindest einen, bei den anderen beiden bin ich mir noch unsicher. Ich muss nur immer an einen aus meiner Klasse denken", erzähle ich.

„Warum denn?", fragt sie nach und stellt das Essen auf den Tisch, ehe sie sich mir gegenüber setzt.

„Also, er ist ein Hasenhybrid. Die Schule besteht aus vielen Hybriden, aber er ist der einzige Hase dort und auch nicht wirklich der netteste-"

„Er tut dir doch nicht weh oder so?!"

„Nein! Selbst wenn er es versuchen würde, ich weiß mich zu wehren. Die acht Jahre Karate waren nicht umsonst. Wie dem auch sei, ich will wissen warum er so drauf ist. Hybriden sind doch eigentlich dafür bekannt, dass sie so nett und hilfsbereit sind. Da wundert es mich einfach."

„Vielleicht ist er ja einsam? Hasen tun manchmal seltsame und untypische Dinge, wenn sie sich alleine fühlen."

„Ich weiß nicht so recht. Er hat doch die Chance unter andere zu gehen. Wenn er einsam wäre, dann würde er sich doch zu anderen gesellen."

„Hasen können sich nicht direkt mit jedem vertragen, auch wenn andere nichts gegen ihn haben und bei sich haben wollen würden. Sie wollen ihr, ich nenne es mal Revier, schützen. Sie wollen sich selbst schützen. Dazu darf man auch nicht vergessen, dass er noch zum Teil ein Mensch ist, weswegen er vielleicht auch Vertrauensprobleme oder sonstiges hat. Verstehst du, was ich meine?"

Ich nicke und schiebe mir eine volle Gabel in den Mund, während ich meiner Mutter weiter zuhöre.

„Wahrscheinlich braucht er einfach jemanden, dem er vertrauen kann und den er auch an seiner Seite will", sagt sie und beginnt nun selbst zu essen.

Nach dem Essen verschwinde ich im Badezimmer. Dort stelle ich mich zunächst erst einmal unter die Dusche.
Als das kalte Wasser auf meinem Körper prallt schrecke ich zurück.
„YAH!", kommt es von mir.
Ich habe doch auf warm gestellt?!

„MUM WIESO IST DAS WASSER KALT?!", rufe ich und hoffe meine Mutter hört mich.

„WIE HABEN FÜR DIESE WOCHE NUR KALTES! DA IST IRGENDWAS KAPUTT!", ruft sie zurück und seufzend stelle ich mich wieder unter das kaltes Wasser. Wirklich daran gewöhne tue ich mich nicht, umso froher bin ich, als ich endlich aus der Dusche steige.

Ich wickle ein Handtuch um mich und gehe dann in mein Zimmer, wo ich mir Schlafsachen aus meinem Schrank nehme und diese dann anziehe. Danach lege ich mich in mein Bett und greife nach meinem Handy.
Ich öffne die Musikapp und lasse meine Lieblingsmusik laufen. Nachdem ich das getan habe, lege ich mein Handy neben mein Bett auf einen kleinen Tisch.

Bevor ich einschlafe, muss ich die ganze Zeit an Jungkook und an die Worte meiner Mutter denken. Braucht er wirklich jemanden, dem er vertrauen kann? Bei dem er sich nicht einsam fühlt?
Was ist, wenn das nichtmal der Grund für sein Verhalten ist? Zwar vermuten dies viele, aber das heisst noch lange nicht, dass es stimmt.

Selbst wenn es stimmen mag, kann ich die Person sein, die er sein Vertrauen und so schenken würde?

Bad Hybrid 「jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt