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„AH! Das tut weh!", zischt Jungkook, als ich ihm Desinfektionsmittel auf die Schnitte an seinen Ohren mache. „Jetzt hab dich nicht so. Sei froh, dass ich dir helfe", meine ich monoton und verbinde vorsichtig die Verletzung.
„So, fertig."

Ich räume das Desinfektionsmittel, wie auch den Verband weg. Dabei sieht mich Jungkook nur stumm an und scheint nicht zu wissen was er tun oder sagen soll. Es ist eine seltsame Ruhe, welche aber durch ein Bauchknurren durchbrochen wird.

„Hast du Hunger?"

„Hmh."

„Komm mit", befehle ich, ehe ich mit ihm im Schlepptau in die Küche gehe. Dort setzt er sich direkt an den Tisch. Ich mache ihm einfach schnell Nudeln und stelle ihm diese auf den Tisch. Er beginnt sofort zu essen. Währenddessen setze ich mich ihm gegenüber und mustere ihn. Von seinen blauen Flecken und Schrammen am Körper mal abgesehen, sieht er fast schon makellos aus. An einer Wange hat er eine kleine Narbe, welche man auf dem ersten Blick gar nicht bemerkt.

„Haben Hasenhybriden nicht eigentlich weiße Ohren?"

„Sind alle normalen Hasen weiß?"

„Nein.."

„Also. Ich wusste gar nicht, dass nur Hybriden Gehirne haben."

„Das scheinst du aber nicht so gern zu nutzen, da du immer direkt körperlich handelst."

„Stimmt doch gar nicht!"

„Du hast Namjoon fast erwürgt! Denkst du eigentlich mal nach, bevor du etwas tust? Wozu hast du denn ein Gehirn? Willst du noch jemanden umbringen?"

Er stoppt mit dem Essen und sieht mich einfach nur an.
„Was heisst hier noch jemanden?"

„Mir wurde erzählt, du hast schonmal jemanden umgebracht, in der Schule."

„Das war ein Unfall."

„Ach ja?"

„Ja! Ich mag vielleicht nicht gerade der netteste sein, aber ich bringe niemanden um."

Namjoon."

„Ach, ich hätte ihn schon los gelassen. Aber du musstest ja schon eher dazwischen gehen."

„Ja, weil er schon keine Luft mehr bekam."

„Ist doch jetzt auch egal", winkt er ab und isst einfach weiter. Dieser Junge ist echt eigen.
Andere hätten bestimmt Angst, wenn sie mit ihm in einen Raum wären.

Nachdem er fertig ist mit essen, stelle ich seinen Teller weg, ehe ich mich wieder zu ihm setze.

„Warum bist du eigentlich so?", fragt er auf einmal, was mich verwirrt eine Braue heben lässt.
„Wie meinst du?"
„Du hilfst mir, gibst mir Essen und hast keine Angst vor mir. Es schreckt dich nichtmal ab, dass ich Namjoon fast umgebracht habe. Die meisten hauen schon ab, wenn sie mich in 100 Meter Entfernung sehen."
„Ich finde, dass in jedem was gutes steckt. Also auch in dir. Ich würde dich einfach gerne kennenlernen. "

Bad Hybrid 「jikook」 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt