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P.o.V Mira
Ich ging den Flur entlang und sah Noah und Liam. Liam war mit den Rücken zur Wand gepresst und beide sahen nicht sehr erfreut aus, einander zu sehen. Ich versteckte mich hinter einer Säule und versuchte zu lauschen, dies gelang mir aber nicht, da sie zu weit weg standen. Als ich gerade ein Stück näher kommen wollte drückte sich Liam von der Wand weg und kam in meine Richtung. Mit schnellen Schritten ging ich etwas weiter weg, nur um mich dann umzudrehen und so zu tun als würde ich aus Zufall gerade in die Richtung laufen, aus der er kam. Als er mich sah würde sein Blick ernst. Wow, hab ich etwas getan, von dem ich nichts weiß. Trotz seines abweisenden Gesichtsausdrucks sprach ich ihn an.
„Also, da du heute nicht kannst habe ich mit gedacht das du Donnerstag zu mir kommen kannst, da wir Freitag ja schon die Präsentation haben."
„Komm du zu mir. Wie immer." war das einzige was aus seinem Mund kam, bevor er mit schnellen Schritten weiter ging.
Mit dem kann man auch echt nicht reden.

Zuhause angekommen machte ich mir Gedanken über das Referat. Da wir nur noch einen Tag hatten, an dem wir zusammen daran arbeiten konnten, wollte ich so viel wie möglich schon heute erledigen. Ich frage mich was er wohl wichtiges zu tun hat, das er sich heute nicht mit mir treffen kann. Ob er wohl eine Freundin hat. Nein, sonst hätte er mich doch nicht geküsst, oder? Warum mache ich mir darüber überhaupt Gedanken, es geht mich überhaupt nichts an was er gerade macht und ob er eine Freundin. Das ist seine Sache.
Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich zu Noah auf die Couch.
„Wo sind Mom und Dad?" fragte ich.
Die beiden Arbeiteten viel, aber heute wollten sie eigentlich zuhause sein.
„Es ist anscheinend etwas dazwischen gekommen." antwortete er und sah weiter Fern.
Sollte ich ihn fragen, was er mit Liam besprochen hat? Ja, ein Versuch schadet nicht.
„Ich habe dich heute mit Liam im Gang gesehen." fing ich langsam an. Sein Kopf schoss so schnell in meine Richtung, das ich kurz angst hatte er könnte sich das Genick brechen.
„Ja, und?" fragte er und versuchte einen gelassenen Eindruck zu erwecken.
„Worüber habt ihr geredet?" fragte ich. Er sah kurz nachdenklich aus und das er nervös war sah ich ihm ebenfalls an.
„Wir haben über Sophie geredet, sie ist seine... Cousine." gab er zurück.
„Achso, hatte mich schon gewundert, aber wenn das so ist."
Natürlich habe ich ihm das nicht abgekauft, mal sehen was Liams Story ist. Wenn der überhaupt mal mit mir redet.
„Sophie kommt gleich." meinte er nach dem er seine Nervosität wieder unter Kontrolle hatte.
„Oh, lerne ich sie auch mal kennen ja?"
Er lachte und stand auf um sich vor den großen Wohnzimmerspiegel zu stellen. Er richtete sein Outfit, welches aus einer Grauen Nike Jogginghose und einem Weißen Oberteil bestand, also nichts Besonderes er hätte sich ruhig mehr Mühe geben können. Er fuhr sich noch paar mal durch die Brauen Haare und sah sich dann nochmal an, bevor er sich zu mir umdrehte und mich fragend ansah.
„Also du hättest echt eine Jeans anziehen können aber sonst siehst du gut aus Brüderchen." meinte ich und er sah nochmal in den Spiegel.
„Dort bin ich auch die meiste Zeit so rum gelaufen. Passt schon."
Er wollte gerade wieder zurück auf die Couch kommen als es an der Tür klingelte. Er öffnete die Haustür und begrüßte sie mit einer Umarmung.
„hey." begrüßte sie ihn.
Ich war erstaunt, als er sogar ihre Jacke nahm und sie ordentlich aufhang. Er gab sich echt Mähe, absolut süß.
Ich stand auf um sie zur Begrüßung zu umarmen, dies erwiderte sie natürlich.
„Hey ich bin Mira, die Zwillingsschwester von Noah." stellte ich mich kurz vor.
„Oh ich weiß, er hat viel von dir erzählt."
Natürlich hat er das. Währe auch beleidigt wenn nicht. Ich lächelte einfach, statt das was ich soeben gedacht hatte laut auszusprechen.
„Ich bin Sophie." stellte sie sich ebenfalls vor und lächelte mir warm zu. Sie hatte hellbraune Brustlange Haare, grüne Augen und war echt hübsch. Ich erwiderte es natürlich und sah zu Noah, der mir mit einem Blick sagte, das ich in mein Zimmer gehen sollte.
„Ich bin dann mal weg." verabschiedete ich mich und ging die Treppen hoch. Oben angekommen schloss ich meine Zimmertür und warf mich aufs Bett. Mir kommt das alles mit Liam und Noah ja schon ziemlich merkwürdig vor, daran das Noah gelogen hat besteht kein Zweifel, aber warum lügt er mich denn an? Das macht er doch sonst nicht, was die beiden wohl beredet haben, es sah sehr wichtig aus.
Ich weiß, ich versuche mir die ganze Zeit einzureden das er es nicht ist, aber langsam sind das echt viele Dinge, die dafür sprechen. Noah und er kennen sich, mein Körper spielt in seiner Nähe verrückt, alles an ihm kommt mir so bekannt vor. In meinem Gedanken versunken realisierte ich gar nicht, das mein Handy klingelte. Erst nach paar Minuten kam ich wieder zurück in die Realität und sah auf mein Handy.
Liam.
Ich ging ran und hörte direkt seine raue und heiße Stimme.
„Mira?" wie schön er meinen Namen sagt.
„Ja?" antwortete ich etwas benebelt.
„Wenn du willst kannst du zu mir kommen." bot er an.
Hatte er nicht etwas zu tun?
„Ich dachte du kannst heute nicht." hackte ich nach.
„Es hat sich geklärt, also kommst du jetzt oder nicht?"
„Ja ich fahr jetzt los."
Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen legte ich auch schon auf. Ja Richtig, ohne ein Tschüss.
Ich ging zu meinem Spiegel um zu schauen ob ich akzeptabel aussah. Die Graue Jogginghose und das schwarze Crop Top waren zwar nicht sehr elegant, dafür aber bequem. Es interessiert mich sowieso nicht was er von mir hält.
Ich nahm mir noch schnell eine Strickjacke und ging dann runter ins Wohnzimmer. Ich war etwas überrascht als ich Sophie alleine auf dem Sofa sitzen sah. Da kam mir auch schon eine Idee.
Schnell setzte ich mich zu ihr und begann zu reden.
„Kennst du Liam Jacobson?" fragte ich sie direkt.
„Ist das nicht der eine auf unserer Schule?" kam von ihr.
„Ja, also ihr seit nicht verwandt oder so, stimmt's?" fragte ich nochmal nach, um sicher zu gehen.
„Nicht das ich wüsste nein. Warum?" sie war etwas verwundert, ich kann es ihr nicht übel nehmen.
„Egal, also sag Noah ich bin weg. Ach und sag ihm nicht das ich dich irgendwas mit Liam gefragt hab ja?" Ich musste sicher stellen das Noah weiterhin denkt, ich hätte ihm seine billige lüge geglaubt. Als sie nickte stand ich auf und verließ das Haus. Schnell setzte ich mich in mein Auto und startete den Motor.
„Seine Cousine ja wer's glaubt. Was versteckt ihr."

Ich klingelte und nach einigen Sekunden wurde auch schon die Tür geöffnet. „Hey." begrüßte ich ihn und trat herein. Er lief voran und ich ihm nach, wir gingen die Holztreppen hoch, in sein Zimmer.
„Setzt dich einfach aufs Bett." meinte er und ich tat was er mir sagte.
„Kann ich dich was Fragen?"
Er sah mich neugierig an.
„Das währe?"
Okay. Was mache ich wenn er ja sagt. Aber das kann doch eh nicht sein. Immerhin hat Sophie gesagt das die beiden nicht verwandt sind. Dann kann er auch nicht behaupten das sie seine Cousine ist.
„Kennst du eine Sophie?" fragte ich ihn. Er wirkte genauso verwundert wie Sophie vorhin. „Nein, wer soll das sein?"
„Also du hast auch keine Cousine die so heißt?" fragte ich weiter.
„Nein, warum willst du so etwas wissen?" er wirkte nun etwas genervt.
„Ich habe dich heute mit meinem Bruder gesehen..." Anders als Noah blieb er ganz ruhig, Pokerface beherrscht er echt gut.
„Was habt ihr beredet?" fragte ich ihn.
„Geht dich nichts an." giftete er zurück.
Und wie, währe es nichts wichtiges, hätte Noah mich wohl kaum angelogen.
„Noah meinte, das ihr über Sophie, deine ‚Cousine' geredet habt. Jetzt wo du keine Cousine hast, die Sophie heißt..."
„Ich habe dich nicht gerufen damit du mich mit deinen dämlichen Fragen zu bombardierst."
Wow, der kam plötzlich.
„Wenn dich dein Scheiß Bruder angelogen hat, dann klär das mit ihm und nicht mit mir und jetzt lass uns anfangen." er wirkte mehr als nur genervt, ich würde sogar sagen das er richtig wütend war, aber warum?
Er setzte sich neben mich und begann irgendwas aufzuschreiben.
„Hast du irgendwas vorbeireitet?" fragte er nun, von der Wut war keine Spur mehr, nur noch das übliche Pokerface war da.
Ich nickte und gab ihm meinen Block. Während er las was ich alles geschrieben hatte nahm ich sein Gesicht genauer unter die Lupe. Er war echt Bildhübsch, ein Adonis könnte man schon fast sagen. Irgendwas an ihm zieht mich an, aber sobald ich ihm etwas näher gekommen bin, weist er mich wieder ab und ich rutsche wieder an den Start.
„Du träumst wieder rum. Hier, ich finde es ganz okay."
Er gab mir meinem Block zurück und ich sah ihn wütend an. „Lass mich doch." zickte ich. Er verdrehte die Augen und sah weiter auf sein Blatt.
„Ach und wegen dem Kuss, erhoff dir nichts, das war alles ein dummer Fehler und sowas wird auch nicht mehr vorkommen."
Autsch...
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So hier mal ein etwas längeres Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. Feedback würde mich freuen. Bis zum nächsten mal.
~axxxra

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