Kapitel 11

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"Hi Tessa! Die ersten 1000 Exemplare wurden verkauft! Liebe Grüße, Jenna", stand in der Textnachricht, die Tessa gerade auf ihrem Smartphone abrief. Tessa's Roman war jetzt seit vier Wochen im Buchhandel zu erwerben. Sie hatte keine Ahnung, woran man erkannte, ob ein Buch sich gut verkaufte oder nicht. Aber der Begeisterung von Jenna nach zu urteilen, lief es wohl ganz gut. Tessa ließ es sich auch nicht nehmen, online die Bewertungen durchzulesen die Käufer hinterlassen hatten. Tatsächlich gab es überwiegend positive Bewertungen, natürlich waren auch ein paar schwarze Schafe dabei, denen man es wohl einfach nicht recht machen konnte. Aber die meisten waren von Tessa's Schreibstil sehr begeistert und auch die Handlung kam sehr gut an.  Tessa merkte schnell, dass sie sich gar nicht so viele Gedanken über die schlechten Bewertungen hätte machen müssen. Sie kam sehr gut damit zurecht und sie ließ sich nicht davon abbringen, stolz auf ihr Buch zu sein.

Sie sah auf die Uhr, heute hatte sie Vorlesungen. Zum Glück war es schon Freitag und das Wochenende war zum Greifen nah. Tessa hatte sich vorgenommen die Vorlesungen zu besuchen, obwohl sie eigentlich viel lieber daheim bleiben würde und sich ein Outfit für das Autoren-Dinner zusammenstellen würde. Das Dinner war schon morgen und sie hatte keine Ahnung, was sie anziehen sollte. Aus diesem Grund, hatte sie sich nach den Vorlesungen mit Susan verabredet. Susan arbeitete in einem Modegeschäft und kannte sich mit jeglicher Mode aus. Sie würde Tessa bestimmt helfen können, das richtige Outfit zu finden.

Als Tessa die Straße zur Universität entlang ging, entging ihr nicht, dass viele Leute sich nach ihr umdrehten oder mit dem Finger auf sie zeigten. Seit ihr Roman im Handel erhältlich war, erkannten sie immer mehr fremde Menschen auf der Straße. Am Anfang waren es nur wenige, verunsicherte Blicke. Die Leute waren sich nicht sicher, ob sie tatsächlich diese Tessa war. Die Autorin des Romanes "Die Zeituhr von Sakyrion". Aber als der Roman sich immer besser verkaufte und an Reichweite gewann, gewann auch Tessa selbst an Reichweite. Immer wieder wurde sie auf der Straße angesprochen oder die Leute drehten sich nach ihr um. 

Tessa war das irgendwie unangenehm, sie starrte auf den Weg vor sich und versuchte die anderen zu ignorieren. Sie ging etwas schneller, um den Blicken zu entkommen. Blitzartig schlüpfte sie in das Universitätsgebäude in dem ihre Vorlesungen stattfanden und machte sich ohne Umwege auf den Weg in den Hörsaal. Dort angelangt, setzte sie sich in die vorletzte Reihe und wühlte in ihrem Rucksack nach ihren Unterlagen, als sie von hinten auf die Schulter getippt wurde.

"Hey, sag mal, du bist doch Tessa, oder nicht?", sprach sie ein Student mit kurzen blonden Haaren und einer Brille.

Tessa nickte:"Ja, bin ich. Wieso?"

"Du hast doch dieses Buch geschrieben, "Die Zeituhr von Sakyrion". Ich habe es mir gekauft, ich steh total auf so Fantasyzeug! Ich habe es gestern zu Ende gelesen, es war wirklich großartig. Total spannend geschrieben, ich konnte es kaum aus den Händen legen."

Der Junge konnte gar nicht mehr aufhören das Buch zu loben. Tessa lächelte, bedankte sich und drehte sich dann wieder um. Sie tat so, als würde sie hochkonzentriert ihre Unterlagen bearbeiten. Aber eigentlich konnte sie nur daran denken, was der Junge über ihr Buch gesagt hatte. Es machte sie stolz und es freute sie, dass es ihm gefallen hatte.

Während der Vorlesung wurde sie noch einmal von einem anderen Kommilitonen auf ihren Roman angesprochen. Auch er fand ihn super. Tessa war es etwas unheimlich, dass sie in den Fokus fremder Menschen geriet. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass ihr Roman bis zu ihren Kommilitonen an der Uni vordrang.


Erleichtert seufzte Tessa, als die letzte Vorlesung vorbei war. Sie brauchte dringend frische Luft. Schnell warf sie sich ihren Rucksack über die Schulter und verließ den Hörsaal. Draußen angekommen, atmete sie tief die warme Luft des Sommers ein. Die Sonne schien ihr auf das Gesicht und wärmte es. Sofort fühlte sie sich besser, in den Hörsälen war es immer kalt, auch wenn draußen der Sommer alles andere zum Schmelzen brachte.

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