Hermine Granger und der große Knall

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Langsam setzte sie sich zu ihm auf die Bank. „Ja, ich denke ich brauche noch etwas Zeit um wirklich anzukommen. Heute Nacht habe ich auch wieder von Früher geträumt. Naja es war ein Albtraum", erklärte sie. Draco wusste direkt, dass sie vom Krieg sprach. Der Schlacht. Und das es ein grauenhafter Albtraum gewesen sein musste.

„Draco es gibt etwas wovon du nichts weiß", startete sie ihren versuch ihm alles zu erklären. Es war genug Zeit vergangen und Professor Bulmehr hatte Recht, sie musste sich nun endlich ihren Ängsten stellen. Draco sah sie etwas verwirrt an. „Was?", fragte er. „Als wir zu euch ins Manor gebracht wurden, weißt du was Bellatrix mir angetan hat", startete sie. „Ich weiß, ich habe es bis in mein Zimmer gehört und mich verflucht, dafür das ich nicht eingegriffen habe", entschuldigte er sich direkt. „Nein, dass ist es nicht. Ich weiß du hast dich geändert, aber wie du schon sagst, du warst auf deinem Zimmer", sie stoppte kurz, denn die ganzen Bilder tauchten wieder vor ihrem inneren Auge auf. „Es ist noch etwas anderes passiert. Nach ihren ersten Versuchen ist sie gegangen und dein Vater kam zu mir. Er hat versucht mich..., er wollte...", die Tränen rannten nur so ihre Wange runter. „Er hat dich...?", Draco brachte es nicht fertig seinen Satz zu beenden. „Nein. Fast, aber dann kam Bellatrix wieder und ritzte mir ihr Andenken in den Arm", erwiderte Hermine und strich über die helle Haut. Dracos Blut gefror in seinen Adern. Ihm war eiskalt und er hatte das Gefühl kaum Atmen zu können. „Draco?", sagte Hermine nach ein paar Minuten, in denen auch sie sich wieder beruhigt hatte. „Wieso sprichst du überhaupt noch mit mir?", war das einzige das er über seine Lippen brachte. „Weil du dieses frühere Leben nie führen wolltest und das wusste ich, dieser enorme Druck deiner Familie hat dich so abweisend und kalt gemacht. Du bist anders als dein Vater, als deine Familie", erklärte sie. „Es tut mir so unendlich leid. Alles", entschuldigte er sich erneut. „Du hast nichts falsches getan", antwortete sie ihm. „Danke, dass du mir die Wahrheit gesagt hast", erklärte er, verabschiedete sich damit und ging. Hermine sah ihm nach, sie wusste, dass sie ihn damit vollkommen überrascht hatte, aber je länger sie es für sich behalten würde, desto schlimmer würde es werden, eines Tages die Wahrheit zu erzählen.

Die restliche Woche verlief relativ gut. Draco grüßte sie und sie unterhielten sich auch über alltägliches, aber Hermine wusste, dass er noch etwas Zeit brauchte. Archer ließ sie zum größtenteils in ruhe, worüber sie erleichtert war und mit Sarina hatte sie sich heute zu einem Shoppingtag verabredet, da es Samstag war.

„Können wir?", fragte ihre Kollegin und lächelte Hermine freundlich zu. „Sehr gerne", antwortete Hermine und nickte. Ihre erste Anlaufstelle war Hogsmeade. In Sarina hatte sie wirklich eine Freundin gefunden, aber wie tief ihr Vertrauen reichen würde, um ihr alles zu erzählen wusste sie noch nicht. Die beiden hatten eine menge Spaß und nach vier Stunden und unzähligen Klamotten später, machten sie in einem kleinen Restaurant stopp.

„Euer Gehalt muss ja großzügig sein, vielleicht sollte ich Minerva mal nach einer Gehaltserhöhung fragen", scherzte Severus als Hermine an ihm vorbei an die Theke ging. „Severus", begrüßte Hermine ihn. Er legte sein Buch auf den Tisch und sah zu ihr hoch. „Wir gönnen uns etwas, solltest du auch mal probieren", scherzte sie zurück.

Nach ein paar Minuten von Hermines Überredungskünsten folgte Severus ihr an ihren Tisch. Sarina studierte immer noch die Speisekarte. „Hallo Severus", begrüßte Sarina ihn. „Hallo Sarina", entgegnete er und nahm platz. „Also Severus, wir wollten nachher noch ins Kino mit Rolanda, Filius und Nicolas, du bist herzlich eingeladen", erklärte Sarina. „Also ich...", startete er. „Du kommst mit", unterbrach Hermine ihn. Er nickte mit dem Kopf. „Aber keine Dokumentation oder Liebesschnulze", wehrte er noch ab. „Keine Sorge, eine lustige Komödie", erwiderte Sarina.

Die Kellnerin brachte die Getränke, die Hermine bestellt hatte und gemeinsam redeten sie noch etwas, bis sie zurück nach Hogwarts wollten um ihre Sachen wegzubringen. „Kommst du direkt ans Kino?", fragte Hermine. „Ja, ich muss noch etwas erledigen, aber ich komme", antwortete Severus und bezahlte seinen Kaffee.

Die meisten Lehrer standen schon vor dem Kino. Selbst Severus unterhielt sich mit Nicolas Bulmehr, ihm hatte er auch das Du, angeboten. „Ich denke wir sollten reingehen", eröffnete Filius und sah von seiner Uhr auf. „Sonst bekommen wir keine guten Plätze mehr", stimmte Rolanda zu.

„Möchtest du etwas?", flüsterte Sarina und hielt Hermine das Popcorn hin. „Nein, danke", entgegnete sie und sah zu Severus, der auf der anderen Seite neben ihr saß. Er war gekommen, dass hatte sie wirklich nicht gedacht. Severus und eine Komödie. Der Film war wirklich lustig gewesen, aber nicht auf kindischem Niveau. „Geht schon vor, ich gehe noch auf Toilette", rief Hermine ihren Kollegen nach, die sich entschieden hatten noch einen Abstecher in der Bar nebenan zu machen. Sie kam gerade wieder die Treppe hoch, als ihr eine Gestalt in der Ecke auffiel. „Archer?", fragte Hermine. „Hermine, was machst du denn hier?", fragte ihr Kollege und kam auf sie zu. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. „Was machst du denn hier?", fragte er erneut. „Ich..., also wir waren im Kino", antwortete Hermine. „Dein Freund und du?", fragte er und sah sich um. „Nein, Sarina war mit. Ich muss jetzt auch wirklich los, sie wartet", verabschiedete sich Hermine, bevor er noch etwas erwidern konnte.

„Wo warst du denn?", fragte Sarine, als sie endlich in der Bar eintraf. „Ich habe Archer getroffen", flüsterte sie ihrer Freundin zu. Sarina wusste was zwischen den beiden vorgefallen war. Hermine hatte es ihr erzählt, den Teil mit der Übernachtung bei Severus hatte sie ihr allerdings verschwiegen. „Komm, vergiss es einfach", versuchte sie Hermine wieder auf andere Gedanken zu bringen.

Aus dem einen Bier wurden ein paar mehr und einige ihrer Kollegen waren schon etwas angetrunken, als sie zusammen nach Hogwarts apparierten. Vor der großen Halle verabschiedeten sich alle und gingen zu ihren Räumen. „Severus", rief Hermine noch, bevor er seinen Weg zur Kellertreppe ging. „Ja", entgegnete dieser nur und drehte sich um. „Es war schön, dass du mitgekommen bist", erklärte sie und lächelte ihm zu. „Danke, es war wirklich schön", bestätigte er offen. „Schlaf gut", verabschiedete sie sich und nahm die Treppe in den ersten Stock. Er war wirklich ein schöner Abend gewesen, das zufällige Treffen mit Archer hatte sie schon vergessen.

Bevor sie jedoch an ihrer Tür ankam, hörte sie Stimmen. Waren das Schüler, mittlerweile war schon strengste Bettruhe. Hermine folgte den Stimmen, doch konnte sie nicht genau sagen woher diese kamen. „Hallo?", rief Hermine. Niemand antwortete ihr. Als sie bei der Abstellkammer für Filchs Werkzeug angekommen war, schüttelte sie nur den Kopf. „Es ist schon längst Bettruhe", erklärte sie wieder als sie die Tür öffnete. Doch sie konnte niemanden sehen. Sie betrat den Werkraum und sah sich um. „Ab ins Bett", rief sie und hörte ein leises klappern. Sie drehte sich um, jetzt stand sie vor einer leeren Wand, doch konnte sie ihren Augen kaum trauen.

Mit einem großen Knall landete sie auf dem Boden. Eine schwarze Gestalt war aus der Wand herausgetreten. Sie schwebte einen halben Meter über dem Boden. Hermine griff nach ihrem Zauberstab und setzte sich auf. „Impedimenta", rief Hermine doch der Spruch der ihren Gegner eigentlich erstarren oder verlangsamen sollte wirkte nicht. Sie wiederholte es, doch wieder kein Erfolg. Die schwarze Gestalt kam immer näher, sie hatte einen großen Umhang mit Kapuze auf. „Protego", versuchte sie es mit einem Schutzzauber, doch auch dieser schien nicht zu wirken. Hermine rutschte immer weiter nach hinten und ließ die Gestalt nicht aus den Augen.

„Expecto Patronum", rief sie noch bevor die Gestalt nur noch einige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war und sie danach das Bewusstsein verlor.

Was denkt ihr steckt hinter der schwarzen Gestalt?

Liebe im SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt