Kapitel 8

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Als ich die Augen aufschlage, muss ich zu allererst herzhaft gähnen.

Im Schlaf müssen wir uns wohl gedreht haben, denn ich liege auf dem harten Boden und ein Arm liegt quer über meinem Bauch.

Ich drehe meinen Kopf zur Seite und sehe Matthew ruhig daliegen, der anscheinend noch schläft.

Vorsichtig stupste ich ihn in seine Wange, aber er wacht nicht auf, sondern runzelt nur kurz die Stirn und schlägt leicht meine Hand weg.

Gut, wie du willst.

Still sehe ich mich um und entdecke eine fast leere Wasserflasche auf dem imposanten Holztisch.

Du wolltest es nicht anders, Großer.

So leise wie möglich tapse ich hinüber und drehe den Deckel herunter. Dann beuge ich mich über ihn und leere die Flasche über seinem Kopf.

Erschrocken springt er auf und sieht michz wütend an.

,,Es tut mir leid.", hauche ich heiser.

Er kommt immernoch wütend auf mich zu, aber er kann die Fassade nicht lange aufrecht halten und lacht anschließend herzhaft über meine Aktion.

Gott sei Dank, ich hatte echt Angst, dass ich es alles versaut habe.

Mit ein paar Tüchern wischt er sein Gesichz trocken. ,,Soll ich dich nach Hause fahren?", fragt er fürsorglich.

Ich zögere mit einer Antwort.
Ich will nicht, dass Henry etwas von meiner Bekanntschaft mit Matthew mitbekommt, aber andererseits muss ich si schnell es geht nach Hause, um noch noch mehr Ärger zu bekommen.

Also nicke ich ihm zu und er greift sich seine Autoschlüssel und anschließend nimmt er meine Hand und zieht mich aus seinem Büro. Nur leider zieht er mich mal wieder zu doll, denn ich falle erneut gegen ihn, wo ich mit dem Kopf an seiner Brust lande.

Ich spüre ein Vibrieren und sehe auf.
,,Du bist zu niedlich für diese Welt.", sagt er und streichelt leicht über meinem Kopf.

Ich bin doch kein Welpe.

Wie sich wohl sein Lachen anhört? Ich wünsche mir so sehr, es einmal hören zu können.

Nein Joshua, du hast gerade so gute Laune. Denk einfach nicht daran.

Tja, einfacher gesagt als getan. Er hat bestimmt ein richtig schönes, raues, männliches Lachen.

,,Du stinkst.", zeige ich ihm spielerisch, sodass er mich empört von sich schiebt.

Dann sieht er mir intensiv in die Augen und knöpft sich ganz langsam sein Hemd auf.

Oh, eine Stripshow, ganz für mich alleine. Lecker.

Er holt sich ein neues Hemd, welches in einem Fach unter seiner Garderobe liegt.

Als er sich ein frisches Hemd übergezogen hat, gehen wir nun wirklich aus dem Büro und fahren wieder bis ganz nach unten.

Dort erwartet uns ein teuer aussehender Sportwagen. Was habe ich auch anderes erwartet?
Also für das Auto bekommt er definitiv einen weiteren Pluspunkt.

Schnell setze ich mich auf den Beifahrersitz und Matthew startet den Motor. Das Auto fährt so leise, das ich langsam wegdrifte und Matthew mich nach einer viel zu kurzen Zeit wieder weckt.

,,Du kannst froh sein, dass ich keine Wasserflasche dabei habe. Das hätte Rache gegeben."

Er will Rache? Nicht mit mir.

Grinsend drehe ich mich zu ihm und beuge mich langsam hinüber.
Eine Hand platziere ich in seinem Nacken und mit der anderen berühre ich zart seine Wange.

Plötzlich wird er ganz still und regt sich kaum noch. Also beuge ich mich noch etwas weiter zum ihm und und stoppe kurz vor seinen Lippen.

Aber bevor er unsere Lippen verbinden kann, knabbere ich kurz an seinem Ohrläppchen, bevor ich schnell aussteige und einen erstarrten Matthew zurücklasse.

Wer will jetzt Rache, Matthew?

,,Bis bald, Josh." Seine Lippen beben und er hat Mühe, ruhig sitzen zu bleiben.

Ich winke ihm einmal kurz zu und erst als ich im Haus bin, fährt er weg.

Drinnen sitzen eine besorgte Tante Maggie und ein verschlafener Henry, die schweigend essen.

,,Was?", frage ich die beiden desinteressiert.

Maggie ist die erste, sie sich aus ihrer Starre löst.

,,Wo, zum Teufel, warst du die ganze Nacht? Wer war dieser Mann? Warum hast du deinen Bruder geschlagen?", bombardiert sie mich mit Fragen.

,,Er ist nur ein Freund und ich habe bei ihm übernachtet.
Henry hatte es verdient, denn der hat sich wie ein Arschloch verhalten."

Henry guckt nur empört, aber ich bringe in mit einer Handbewegung zum Schweigen.

Bevor er einen dummen Kommentar abgeben kann, flitze ich schnell ins Bad und wasche mein gesichz mit kaltem Waserr ab.

Als ich hoch sehe, blicke ich direkt in den Spiegel. Ich sehe komplett zerzaust aus, aber das bin ich ba gewohnt.

Ich stütze mich am Rand des kalten Waschbeckens ab, sodass mir das Wasser vom Gesicht in das Becken fällt.

Ich sollte das nicht tun.

Was, wenn ich daran zerbrechen werde?

Ich halte den Druck nicht mehr aus.

Langsam hole ich den Rasierer und die Klinge fällt mit einem lauten Schleppern aus meiner schwitzigen Hand.

Ich möchte es zu Ende bringen.

Aber ich kann es nicht.

The Deaf and The Rich | Deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt