Kapitel 12

4.3K 214 22
                                    

Die Nacht verbringe ich wieder in Matthews Armen gekuschelt in seinem Büro.

Irgendwann nachts ist auch der Hund zu uns gekommen, denn er liegt am Morgen auf meinem Bauch.

Wir wachen relativ früh auf, sodass wir noch ein wenig Zeit zu zweit hatten.
Matthew zeigte mir ein paar Bilder aus seinem Leben, unter anderem von seiner Familie, die echt nett aussieht.

Bald aber muss ich auf die Toilette, dass ich widerwillig von seiner warmen Brust aufstehe. Er wirft mir noch ein frisches Hemd zu und ziehe es schnell drüber, bevor ich aus dem Bad trete.

Zurück in seinem Büro drehe ich mich ein paar Mal mit seitlich ausgestreckten Armen um die eigene Achse und tu so, als würde ich die neueste Mode präsentieren. Lachend kommt er auf mich zu und stoppt mich, bevor mir schwindelig wird.

Seit wann betonen die Hemden seine Brustmuskeln so sehr?
Ich muss echt aufpassen, dass ich keinen Sabberfleck auf dem Boden hinterlasse.

Gott sei Dank fährt er mich wieder nach Hause, sodass er mehr Zeit für seine Arbeit hat und ich ein paar Schulsachen erledigen kann.

Als wir vor der Haustür zum Stehen kommen, blicke ich ihn sehnsüchtig an.

,,Wehe, du beißt mir wieder ins Ohr.", sagt er gespielt verärgert. Bei der Erinnerung daran muss ich kichern und auch Matthews Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln.

Ich öffne die Tür und der Hund springt von meinem Schoß und rennt schwanzwedelnd in den Garten.

Hund möchte man sein. Die haben es so einfach: fressen, schlafen, fressen, spazieren gehen und dann wieder schlafen. Was für ein Leben.

Der hübsche Mann neben mir legt seine Hand auf mein Knie und sofort wird diese Stelle ganz warm.

Er lehnt sich rüber und hält mit der anderen Hand meinen Hinterkopf fest.

Was hat er -

Plötzlich spüre ich weiche Lippen auf meinen, die sich sanft bewegen.
Leicht drücke ich meine Lippen gegen seine und fahre durch sein kurzes Haar.

Oh mein Gott, ich glaube, ich sterbe hier gerade. Seine Lippen fühlen sich himmlisch an.

Leicht öffnet er die Lippen und stupst mit seiner Zunge gegen meine, aber im nächsten Moment löst er sich wieder von mir.

Ist das gerade wirklich passiert? Hat der perfekte Mann MICH geküsst?

Diesen Augenblick werde ich nie vergessen.

Ich lächle ihn noch einmal breit an und winke ihm zum Abschied. Er zeigt mir noch einen Kussmund, bevor er langsam davon fährt.

Glücklich strahlend drehe ich mich zum Haus und sehe einen geschickten Henry mit offenem Mund vor der Haustür stehen.

,,Du hast gerade Matthew Johnson geküsst.", sagt er sehr schnell.

Ich nicke einfach und lächle bei der Erinnerung an gerade eben mich breiter bevor ich mich an ihm vorbei ins Haus schiebe.

Warum sagt er denn nichts?

Verdammt, ich will meinen Bruder zurück. Es ist einfach zum Schreien.

Ich drehe mich um und renne auf ihn zu. Im nächsten Moment lande ich in seinen Armen und reflexartig legt er seine Arme um mich.

Als er das fremde Hemd an mir sieht, schiebt er mich vorsichtig von sich.

,,Wechsel deine Klamotten.", ordnet er an und ich verdrehe die Augen.

Was hat er denn nun schon wieder?

Bevor ich in mein Zimmer verschwinden kann, schnuppert er übertrieben an mir.

,,Hast du schon wieder geraucht?", fragt er ärgerlich. Wow, neuer Streit in Anmarsch nach nur knapp drei Minuten. Ich glaube, wir haben damit einen Rekord gebrochen.

Ich nicke ehrlich, und er sagt mir nur, dass ich damit aufhören soll, bevor er in die Küche geht.

Alles klar...

Ich zucke nur die Schultern. Wenigstens muss ich ihn nicht wieder hauen. Und er muss es ja nicht nochmal erfahren.

In meinem Zimmer will ich meine Trainingsjacke überziehen und mich in mein warmes Bett kuscheln, aber ich kann sie nirgends finden.

Ich glaube, ich habe sie bei Matthew vergessen, als er sie mit seinen Klamotten auf seinen Schreibtisch abgelegt hat.

So habe ich wenigstens einen Grund, den tollen Mann bald wiederzusehen.

Ich - Liegt meine Jacke noch bei dir?

Matthew - Ja, ich wollte dir gerade schreiben, dass sie noch in meinem Büro liegt

Ich - Kannst du sie mir vorbeibringen? Bitteeeeeeeee

Matthew - Natürlich, das mache ich doch gerne, love

Ich - Dankeschön xxx

Oh Gott, ich habe ihm gerade Küsse geschickt, hoffentlich verstört ihn das nicht...

Zehn Minuten später klingelt es an de Tür.

Ich habe zu spät gelesen, das er bereits wartet und stürme die Treppe herunter. Aber ich bin zu langsam und Henry öffnet die Tür.

Sichtlich geschockt schaut er den Besucher mit offenem Mund an.

Matthew ignoriert ihn vollkommen und sieht mich an, woraufhin wir uns anlächeln.

Ich stürme auf ihn zu und schiebe Henry zur Seite, der immer noch in einer Art Schockstarre ist.

,,Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte."

Himmel, er ist so süß.

Henry tippt mir ungeduldig von unten auf die Schulter. ,,Wollt ihr den ganzen Tag hier verbringen? Es wird langsam kalt.", meckert er mal wieder.

,,Bleibst du bei mir?", frage ich hoffnungsvoll.

Er schaut mich an und tippt dann auf seine Rolex... er trägt eine GOTTVERDAMMTE ROLEX.

Erst schaut er traurig, sodass ich mir schon gar keine Hoffnungen mehr mache, aber dann lächelt er mich an.

,,Ein bisschen Zeit habe ich, also wenn du nichts dagegen hast..." Er schaut hinter mich. Wieso - achso, Henry ist ja auch noch da.

Zu meiner Freude nickt Henry kurz, bevor er mich ungläubig ansieht, aber dann wo auch immer hingeht.

,,Danke, dass du bleibst.", zeige ich Matthew und ziehe ihn an der Hand mit in die Küche, wo ich mal wieder auf Henrys Freunde treffe. Das ist echt der denkbar ungünstigste Zeitpunkt. Warum müssen sie auch immer bei uns abhängen?

Er sitzt wie ein Model auf einem Holzstuhl am Küchentisch und stützt lächelnd den Kopf auf seine verschränkten Hände. Ich stelle ein Glas Wasser vor ihn ab und durstig trinkt er einen großen Schluck.

Dann schaue ich ihn an und frage ihn, warum er plötzlich gelächelt hat.

Als Antwort steht er auf und kommt auf mich zu und hält erst an, als ich mit dem Rücken gegen den Küchentresen lehne und er so eng vor mir steht, dass er mich dagegen presst.

Ich spüre seinen kompletten Körper an mir, was auch bedeutet, dass ich seine Unterredung Region an meinem Oberschenkel spüre.

Er legt seine Hände an meine Wangen und lehnt sich so weit vor, bis sich sanft unsere Lippen berühren.

Während wir uns küssen, wandern seine Hände über meinen Körper und meine Hüfte.

Wohlig kraule ich seinen Nacken, bevor ich mich auf den Tresen setze und diesen wundervollen Mann zwischen meine Beine ziehe und erneut küsse.

Plötzlich unterbricht er unseren Kuss und schaut mit geröteten und geschwollenen Lippen zur Tür, wo Henry mit einem wütenden Gesichtsausdruck neben einen weiteren Jungen und zwei Mädchen steht.

Oh shit.

Sie haben gesehen, wie wir uns geküsst haben. Wie ich mit dem heißesten Typen des Universums rumgemacht habe.

Wie werden sie wohl darauf reagieren?

The Deaf and The Rich | Deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt