Joshuas PoV
Ich liebe ihn. Das tue ich wirklich.
Manchmal kann mein Bruder nämlich echt großartig sein.
Heute, am Montag, hat er mich spontan zum Eisessen eingeladen. Es ist zwar gerade ein wenig kalt, aber es ist auszuhalten.
Ich bin so glücklich, dass er endlich wieder mehr Zeit mit mir verbringen will.
Und mit den Dämonen von Mädchen ist auch alles okay, denn aus einem sonderbaren Grund ignorieren sie mich und sehen mich gar nicht mehr an, wenn sie an mir vorbei gehen.Momentan sitze ich neben meinem Henry auf der Bank im St. James Park und der Hund spielt mal wieder mit dem Labrador.
Ein Tippen auf meiner Schulter lässt mich erschrocken umdrehen, wo ich direkt in ein paar grüne Augen schaue.
Mein Matthew.
,,Darf ich?", fragt er mich und zeigt auf den freien Platz neben mir.
Ich nicke zustimmend, beobachte weiter die Menschen im Park und vergrabe meine kalten Hände in dem Hoodie, den ich mir von Henry ausgeliehen habe.
Plötzlich rieche ich einen vertrauten Geruch neben mir. Ich blicke kurz auf und sehe eine Zigarette zwischen seinen verführerisch weichen Lippen klemmen.
Er blickt mir intensiv in die Augen, sodass ich leicht rot werde und mich von ihm abwende. Vielleicht hat er es ja gar nicht bemerkt.
Matt stößt leicht seinen Ellbogen in meine Hüfte, um wieder meine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich beobachte ihn, wie er einen tiefen Zug nimmt und mir diesen dann ins Gesicht bläst. Henry schaut. Henry schaut uns nur verärgert zu, aber zu meinem Erstaunen sagt er kein Wort.
Wegen seinem Beschützerinstinkt verdrehe ich leicht genervt die Augen und ziehe Matt die Zigarette zwischen seinen Lippen hervor, um selbst einen Zug zu nehmen.Genüsslich halte ich den Rauch ein paar Sekunden in meinen Lungen, bevor ich ihn extra in Richtung Henry ausblase, welcher sich angeekelt von uns wegdreht.
Ich reiche die Kippe an Matthew zurück und schaue mich zufrieden im Park um, bis ich jemanden Bekanntes in einigen Metern Entfernung sitzen sehe.
Da ist doch tatsächlich Katie mit dem kleinen Joshua! Was für ein Zufall!
Ich grinse über Joshuas Versuch, eine Handvoll Gras zu essen und Katies Verzweiflung, diesen davon abzuhalten.
Ich erhebe mich und laufe zu den beiden hinüber, wo ich mich lächelnd vor sie knie.
Der kleine Knirps versucht, auf mich zuzukriechen, was ihm nur mühevoll gelingt.
,,Wie geht es dir?", lese ich an Katies Lippen ab.
Sie zeigt auf ihr Handy, welches neben ihr im Gras liegt und ich nicke.
Ich nehme selbst mein Handy in die Hand und fange an, zu tippen.
Ich - Mir geht es gut und dir?
Katie - Uns auch. Der Kleine scheint sich hier in London wohl zu fühlen.
Ich - Und du?
Katie - Wenn ich ehrlich bin, sind mir hier eindeutig zu viele Menschen und London ist auf dem ersten Blick ein wenig einschüchternd.
Ich - Stimmt. Sorry, für die kurze Unterhaltung, aber mein Freund und mein Bruder warten dort hinten auf mich.
Nachdem sie meine Nachricht gelesen hat, sieht sie mich an und dann in die entsprechende Richtung, wo ein verwirrt dreinblickender Henry und ein tiefenentspannter Matthew sitzen.
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The Deaf and The Rich | Deutsche Übersetzung
Teen FictionWas würdest du tun, wenn alles in deinem Leben schief geht? Nachdem ihm das Leben so richtig einen Arschtritt verpasst hat, beschließt Joshua Crane mit seinem Bruder nach London zu ziehen, um dort bei seiner Tante einen Neustart zu wagen. Zu Beginn...