Kapitel 3 = Einsamkeit (Elyas)

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Ich zählte meine Narben, da ich in der Zeit, in der ich Freizeit habe, wach bin und keine Experimente über mich ergehen lassen muss, eh nichts besseres zu tun habe. Es sind 134. Durch Schüsse, Schnitte und Peitschen Hiebe.
Ich frage mich wie viele sie hier gefangen halten. Wie viele Menschen es generell gibt. Ob es wohl andere Lebewesen gibt? Ob es Menschen gibt, die nicht so sind wie diese?
Doch mein Gedankengang wird durch das Anschalten des Lichts unterbrochen. Ich bereite mich schon auf die Stimme der Frau vor, die durch die Sprechanlage die heutigen Experimente verkündet, doch ihr Gesichtsausdruck hat sich verändert. Das kannte ich an ihr bisher nicht und ich sehe sie jeden Tag, seit ich denken kann. ,,Nummer 12..." ihre Stimme bricht ab. ,,Wir haben einen Notfall. Wie du dir es sicher gedacht hast, gibt es hier noch andere Testpersonen und nun ja, eine ist geflohen..." Das ist äußerst interessant. Ich rege mich nicht, ich will dass sie zu Ende spricht und sie tut es. ,,Wir brauchen deine Hilfe! Es muss vernichtet werden..." ,,Vernichten nein, ich kann keine andere Kreatur töten, egal was sie gemacht hat",antworte ich schnell mit fester Stimme. Sie zuckt. ,,Du erlangst dafür deine Freiheit" Freiheit... ich forme das Wort mit meinen Lippen und lasse es mir auf der Zunge zergehen. Zum Greifen nahe. Nein, es ist egoistisch sich Freiheit mit dem Tod eines anderen zu erkaufen. ,,Was hat er oder sie denn angestellt?",frage ich dennoch neugierig nach. ,,Sie hat Dutzende Menschen getötet." Ich schlucke. Ich denke einige Momente nach... Mir kommt ein Gedanke. Aber nein. Oder doch? Was wenn ich ihnen nur vorspiele ,dass ich das Mädchen töte und fliehe. So bleibt das Mädchen fürs erste sicher und ich auch. Ein bisschen schlecht fühlte ich mich schon, aber ich sagte zu.

Elfenlied ~The other way around~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt