Kapitel 11 = Verzweiflung (Elyas)

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Ich werde nicht in dieser Höhle sterben, nicht so und Melia ebenso wenig. Natürlich könnte ich die Felsen, die den Eingang verschütten ganz einfach los werden, indem ich sie mit meinen unsichtbaren Armen durchtrenne oder weg schleudere, aber ich möchte sie nur im äußersten Notfall benutzen und möchte nicht, dass Melia, diejenige, die Diclonius hasst und in einer Organisation ist um uns auszurotten, das erfährt. Sie würde es definitiv den anderen verraten und sie würden viele weitere Diclonius umbringen. Vielleicht sogar Dalia. Bei dem Gedanken verkrampfen sich meine Muskeln und ich balle meine Hände zu Fäusten. Nein, das darf ich nicht zulassen, es muss einen anderen Weg hier raus geben.

Zugegeben hat sich meine Spezies den Menschen gegenüber nie gut verhalten, aber es gibt Ausnahmen. Warum wollen sie uns alle töten und wir sie alle. Ich will dass das aufhört.

In dieser Höhle ist es stockdunkel. Es heißt ja immer die Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit, aber hier ist das wohl nicht so der Fall, deshalb gehe ich voran um zu schauen ob es irgendwelche tiefen Löcher oder bröckelige Stellen innerhalb der Höhle gibt, ganz zu schweigen von Australiens giftigen Tieren, vor denen ich mich am meisten fürchte, denn da sind wir Diclonius auch nicht immun dagegen.

Plötzlich höre ich hinter mir etwas Krachen und erschrecke. Ich drehe mich um und sehe Melia am Boden liegen, ich kann nicht anders als zu schmunzeln, dass tue ich immer wenn Leute hinfallen. Offensichtlich bemerkt sie dies und atmet empört aus. ,,Mir geht's gut, danke der Nachfrage, du Gentleman",antwortet sie ironisch. ,,Entschuldige Lia, bist du verletzt?",frage ich nun besorgt. Ich hoffe ihr gefällt mein beiläufig gegebener Spitzname. ,,Ich weiß nicht ich spüre so ein Pochen in meinem linken Schienbein" Mir fällt gerade etwas ein: wir haben doch eine Möglichkeit Licht zu erzeugen. Blitzschnell hole ich mein Handy aus der Hosentasche, welches mir 50% Akku zeigt und mache die Taschenlampe an, Lia und ich müssen unsere Augen erst schließen, da das Licht so hell ist und sich unsere Augen erst einmal daran gewöhnen müssen. Als ich dann auf ihr Bein schaue, bereue ich mein Schmunzeln sofort. Es erstreckt sich eine bestimmt Hand große Wunde an ihrem Schienbein, sie erschreckt ebenfalls, als sie es sieht. ,,Kannst du aufstehen?" Lia versucht es, fällt aber ein weiteres Mal hin. Schützend gehe ich zu ihr herunter und hebe sie hoch. ,,Moment, was tust du da?",fragt sie entsetzt und verärgert. ,,Nun ja, wenn du dich nicht bewegen kannst trage ich dich",gebe ich selbstverständlich zurück. ,,Nein, lass mich runter, ich kann selbst laufen!",protestiert sie. ,,Lia, ich weiß ja, dass du stark wirken möchtest, aber es ist wirklich in Ordnung Hilfe anzunehmen, wenn man sie benötigt" Ich läche sie an. Müde lächelt sie zurück. ,,Ich werde hier mit Sicherheit sterben. Elyas lass mich zurück",bitte sie mich. Ich schüttele augenblicklich meinen Kopf. ,,Niemals, ich hab dich hier rein gebracht ich bringe dich hier auch wieder raus",beruhige ich sie. Ihre Augen leuchten einen Augenblick auf, doch an ihrem Gesichtsausdruck erkenne ich, dass sie mir nicht glaubt.

Ich habe eine neue Idee, wenn Melia schläft, werde ich uns heraus bringen auf Diclonius Art, ohne dass sie bemerkt wie es geschieht und nachher erzähle ich ihr etwas anderes, so kann ich sie retten ohne meine Art oder Dalia zu gefährden. ,,Elyas?" ,,Ja" ,,Darf ich dir etwas erzählen" ,,Sicher",antworte ich verblüfft. ,,Ich vermisse meine Schwester" Ihre Augen glänzen und Tränen quellen hervor. ,,Shhh, du wirst sie wieder sehen, aber du solltest dich erst einmal ausruhen",schlage ich vor. ,,Nein,... ein Diclonius... sie hat sie getötet, meine beiden Schwestern.
Sie kam in unser Haus und sagte, sie braucht Essen und einen Unterschlupf. Meine Mutter, die sehr freundlich und hilfsbereit war, ließ sie uns unser Haus. Sie lebte ein paar Tage bei uns und deckte sich mit Essen ein. Als sie dann die Tür hinaus ging, sagte sie sie habe ein Geschenk für uns. Meine Mutter war damals hochschwanger mit meiner kleinen Schwester und sie schnitt sie mit ihren Armen aus ihrem Bauch heraus. Dad, meine große Schwester und ich mussten das mitansehen. Danach war das Mädchen wie verschwunden und bis heute habe ich mir Rache an dem Mädchen geschworen, diesem Parasit, das ist der einzige Grund warum ich dem Club beigetreten bin" Ich konnte erst einmal gar nichts darauf erwiedern. Also hat sie gar keinen Hass auf alle Diclonius. Ich beiße auf meine Lippe. Ich kann ihr Leid, obwohl ich gar keine Familie habe sehr gut nachempfinden. Wenn das jemand mit Dalia gemacht hätte würde ich mich wohl auch rächen wollen.

Ich will gerade etwas erwiedern, als ich sehe, dass Melia eingeschlafen ist, sie sieht so süß aus.

Heyyy Leudiis,

nochmal vielen Dank für die vielen views und Platz 2 in #Elfenlied.

Was denkt ihr wer der Diclonius war der Melias Mutter umgebracht hat?🤔

Dürft gerne ein paar Kommis hinterlassen oder privat schreiben, in den nächsten Kapiteln zeige ich euch, wie ich mir Melia, Dalia, Elyas und Cedric vorstelle...

Glaube, das war bisher mein längstes Kapitel🥰.

Elfenlied ~The other way around~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt