Kapitel 27

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Hallo zusammen! Ich werde jetzt alle Kapitel nacheinander hochladen, so habt ihr dann reichlich Lesestoff in den Ferien :)
Viel Spaß!
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Ich ging Caro ganz aus dem Weg, wie auch an diesem Morgen.
Bevor ich zu viel Zeit in der Küche verbrachte, ging ich zur Schule, obwohl ich deswegen ein mulmiges Gefühl im Bauch hatte. Es ging mir dabei um Julia. Ich kam nämlich immer noch nicht darauf klar, wie sie gestern drauf war.
Jedoch winkte sie mir am Morgen total freundlich zu.

"Hallo!", rief sie gut gelaunt und unbekümmert als wäre nie etwas geschehen. Und ich spielte natürlich mit. Zwar fand ich das total krank, dass sie mehrere Fassaden und Persönlichkeiten hatte, und vor allen Dingen auch sehr unheimliche, trotzdem versuchte ich alles auszublenden und einfach mitzuspielen. Wir unterhielten uns über dies und jenes. Und auch der Rest des Schultages lief völlig okay. Zum Abschied küssten wir uns, wie immer auf den Wangen, wünschten uns einen schönen Tag und gingen dann getrennte Wege. Ich wollte unbedingt mit Anna oder Bella alleine reden. Ich wollte, dass sie mir erklärten was gestern geschehen ist, aber sie würde ich nie alleine auftreffen denn Julia war stets dabei.
Beim Nachhause Gehen ließ ich mir viel Zeit, da ich es wirklich nicht ertrug so viel Zeit dort zu verbringen. Als ich letztendlich zu Hause antraf, wunderte es mich, dass Papa ebenfalls da war. Sonst arbeitete er immer viel länger. Ich tauschte ein paar Worte mit ihm aus und ehe ich ging steckte er mir mehrere Scheine in die Hosentasche. Er legte sein Zeigefinger auf seine Lippen und signalisierte ein 'psst'.
Ich bedankte mich, war aber dennoch verwirrt über diese Geste. In meinem Zimmer tat ich erst mal das Geld in mein Portemonnaie und spürte dann mein Handy in meiner Hosentasche vibrieren. Ich bekam eine Nachricht von einer unbekannten Nummer.

»Wie geht es dir?«

Ich öffnete WhatsApp und wurde gefragt, ob ich diese Nummer als Spam melden wollte und sie damit auch zu blockieren, oder ob ich sie behalten möchte. Ich tippte auf das Profilbild und mein Herz setzte für einen Moment aus, bis es dann zu rasen anfing. Es war nämlich Jonas.
Jonas hatte mir geschrieben.

»Mir geht es gut... den Umständen entsprechend. Und dir?«, schrieb ich ihm.

Er kam dann online, las meine Nachricht und schrieb direkt, was mein Herz zum Rasen brachte.

»Ich kann nicht fassen, dass Caro mir fremdgegangen ist. Und dann auch noch mit deinem Freund«

Er verstand mich. Er war die erste Person, der ich mich öffnen konnte.

»Ich kann es genauso wenig fassen. Es tut weh zu wissen, dass er mich nur für Caro ausgenutzt hat«

Und das tat ich dann auch. Mich zu öffnen. Es tat erstaunlich gut auf den Pfeil vom Senden zu drücken und dann zu sehen, dass Jonas diese Nachricht gelesen hat. Es tat gut, dass mir jemand zuhörte.
»Paul ist ein Arsch. Und du etwas besonderes. Lass dich nicht von dem runter kriegen«

Ich hörte zu lesen auf, weil ich realisieren wollte, was er gerade schrieb. Ich sei etwas Besonderes.

»Er ist bekannt dafür, dass er Mädchen schlecht behandelt«, las ich dann weiter.

Er hatte recht.Paul hatte mich oft schlecht behandelt. Unabhängig von der Aktion mit Caro natürlich. Er hat mich öfters darauf hingewiesen, dass ich fett war und dass ich mehr abnehmen sollte.

»Danke Jonas« antwortete ich nur.

»Gerne. Wenn irgendwas ist, du weißt wo ich wohne.«

Instinktiv schaute ich von meinem Fenster zu seinem. Und dort stand er tatsächlich. Und er winkte mir zu. Endlich passierte wieder etwas schönes. Mein Herz hämmerte vor Liebe und für einige Zeit konnte ich Paul vergessen.
Ich sah wie Jonas sich wieder abwendete und gleich darauf kam eine Nachricht.

Federleicht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt