Kapitel 19: Rostock

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*Chris' POV*

Nur kurze Zeit später saßen wir in unserem Tourbus und fuhren in Richtung Rostock. Ich war froh, dass weder ich noch mein Bruder fahren mussten und wir stattdessen auf einem Sofa sitzen konnten. Dieses befand sich in einer kleinen, gemütlichen Ecke, die schon fast einem Raum ähnelte. Wir hatten den Bus schließlich umgebaut, um damit auf Tournee gehen zu können. ,,Tut mir leid.'' sagte Andreas plötzlich. ,,Was tut dir leid?'' fragte ich verlegen. ,,Dass sie nicht mitkommen kann.'' ,,Da kannst du doch nichts dafür. Wir müssen unser Leben weiterleben, genau wie sie auch. Aber wenn wir mal wieder in der Nähe sind, müssen wir sie besuchen. Zum proben.'' ,,Zum proben, natürlich.'' lachte mein Bruder. ,,Und spätestens in der Sommerpause wirst du bestimmt wieder in der Nähe sein.''

,,Was ist eigentlich mit dir?'' fragte ich, weil ich nicht andauernd über mich reden wollte. ,,Wie geht es dir denn grade?'' ,,Ähm... Eigentlich ganz gut soweit.'' sagte er und schaute mich überlegend an. ,,Ich gebe mir wirklich Mühe mit Alina. Ich wünsche mir für dich, dass alles so klappt wie du es willst.'' ,,Das kam... irgendwie überraschend. Danke.'' sagte ich. ,,Wieso? Darf ich mir nicht das Beste für meinen kleinen Bruder wünschen?'' er grinste. ,,Schließlich wurde es ja auch Zeit, dass du die Richtige findest.'' ,,Zeit...'' schmunzelte ich und mein Bruder wusste sofort, was ich dachte. ,,Wir werden nicht ununterbrochen auf Tour sein, das weißt du doch.'' ,,Was machst du in ein paar Monaten, wenn Faszination vorbei ist? In der Sommerpause?'' wollte ich wissen. ,,Die ersten Wochen sind die Kinder in einem Abenteuercamp.'' erzählte er. ,,Es wird auch mal gut tun, etwas Ruhe zu haben. Und dann? Wir würden gerne mal irgendwohin fliegen. Wenigstens für eine Woche, oder zwei. Aber ein bisschen Zeit müssen wir freihalten für die Zauberwerkstatt.'' ,,Das klingt toll'' schwärmte ich. ,,Und in der Werkstatt können wir dann noch Einiges bauen und herausfinden, ob das alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.''

Andreas schaute auf die Uhr, es war schon wieder kurz nach zwei. ,,Genug vom an den Sommer denken, ich gehe jetzt mal langsam schlafen.'' sagte er und ging. Zum ersten Mal seit Tagen konnte ich mal wieder nicht an das Schlafen denken, ich war noch viel zu wach. Ich öffnete den Vorhang eines kleinen Fensters etwas. Straße, wohin man schaute. Doch in der Ferne war ein kleiner See zu sehen. Trotzdem wusste ich nicht, wo wir überhaupt grade waren. Das war wahrscheinlich auch nicht so wichtig, denn morgen würden wir in Rostock sein. Mit jeder Sekunde entfernten wir uns ein bisschen mehr von Hamburg.

Ich war so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass ich mich erschreckte, als mein Handy einen Ton von sich gab. ,,Kannst du auch nicht schlafen?'' hatte Alina geschrieben. Dieses Mal über WhatsApp und nicht mehr über Instagram. ,,Nein. Zu viele Gedanken.'' schrieb ich zurück. ,,Ja, bei mir auch.'' bekam ich als Antwort. ,,Ich denke an dich.'' ,,Ich auch an dich. Musst du morgen früh raus?'' ,,Nein, morgen muss ich erst etwas später arbeiten. Wieso?'' kam als Antwort zurück. Daraufhin rief ich sie an und wir sprachen so lange miteinander, bis die Sonne schon wieder aufging.

Flash - Break the law of gravity 🦋 - Ehrlich Brothers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt