Kapitel 24: Die Sommerpause

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*Chris POV*
Langsam verging die Zeit bis zur Sommerpause. Doch selbst die Hoffnung auf das Wiedersehen mit Alina während der Pause hatte sich schon in Luft aufgelöst. Sie hatte kurzfristig erfahren, sie müsse für ihren Job unbedingt eine Art Auslandskurs über den Sommer belegen. Dieser ging über zwei Monate und deckte somit genau den Zeitraum ab, in welchem ich Zeit gehabt hätte. Sie hatte lange gezögert, ob die die zwei Monate wirklich in den Niederlanden arbeiten sollte. Sie hatte Schuldgefühle, weil dieses kurzfristig erfahrene im Ausland arbeiten unseren Plan vom Wiedersehen störte. So weh es auch tat, irgendwann hatte ich sie davon überzeugt, dass es das richtige war. Schließlich war es eine riesige Chance, noch erfolgreicher zu werden und vielleicht sogar beförderten werden. Das hieß aber auch, dass wir uns erst irgendwann im Herbst oder Winter wiedersehen würden.

Während mein Bruder mit seiner Frau und den Kindern weggefahren war, blieb ich zuhause in Herford und tat eigentlich nicht viel. Manchmal konnte ich es nicht lassen und trug meinen Ideen-Block rund um die Uhr mit mir herum. Kritzelte so viel wie nur möglich darauf herum. So kamen wir in Sachen ,,Flash" und ,,Dream and Fly" wenigstens schonmal etwas weiter. Von Josephine hörte ich nichts mehr - Obwohl ich sogar einige Zeit lang sehr aufmerksam alle Instagram Nachrichten gelesen hatte, die wir bekamen. Aber eigentlich erwartete ich auch keine Reaktion mehr von ihr. Es gab nur eine Frau für die ich mich wirklich interessierte. Und die musste den Sommer durcharbeiten.

Jedoch gab es eine positive Sache. Denn die Sommerpause sorgte dafür, dass wir wieder um einiges entspannter waren, mein Bruder und ich. Ich dachte dabei an unsere Illusion mit dem Lebensrahmen. ,,Der Lebensrahmen ist fest und unveränderlich. Der Lebensinhalt aber nicht." Hörte ich die Stimme meines Bruders. Das war sein Text. Und damit hatte er verdammt nochmal recht. Unser Lebensinhalt hatte zum Schluss immer weniger Spaß gemacht. Selbst die Beziehung zu Andreas hatte ich durch meine gedankliche Abwesenheit irgendwie vernachlässigt. Aber das wurde mit den Wochen immer besser. Es war bald wieder so ein brüderliches Verhalten wie vorher. Wir neckten uns und waren doch dankbar, uns zu haben. Als er nach einer Weile mit seiner Frau und den Kindern aus dem Urlaub kam, veranstalteten wir ein Familienessen mit unserer Mama, Andreas' Frau, den Kindern und unserer Schwester, die besonders weit angereist war.

Wir konnten lachen und den Alltag vergessen. Dem Stress entkommen und wir mussten wenigstens eine Weile nicht mehr an das denken, was wir noch alles zu tun hatten. Selbst die Entfernung zu Alina verkraftete ich nun wieder besser. Ich hatte hier meine Familie und fühlte mich verstanden. Und vermutlich war Alinas Familie auch bei ihr und unterstützte sie. Sie war bestimmt nicht alleine, da war ich mir sicher. Nicht immer läuft alles wie geplant. Und manchmal muss man zusehen, wie alle in den Urlaub fahren und du einfach nichts machst. Oder du kannst Leute nicht sehen, weil sie eben noch so viel zu tun haben. Aber heißt das, dass dein Urlaub schlecht ist? Nein. Denn obwohl plötzlich so vieles anders war, verbrachte ich schließlich eine schöne Zeit bei meiner Familie. Und das war wirklich nötig gewesen.

Flash - Break the law of gravity 🦋 - Ehrlich Brothers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt