Flash - Break the law of gravity 🦋 - Ehrlich Brothers Fanfiction

Kapitel 66: Vergangenheit

*Chris' POV*
Nur zwei Tage waren vergangen, seit ich die Idee gehabt hatte, einen Plan. Ich wusste, es war irgendwo eine dumme Idee. Aber da ich auch neugierig war, musste ich unbedingt herausfinden, was dort wirklich war. Ich hatte Felicia schnell auf Instagram gefunden, sie angeschrieben und sie hatte wie erwartet reagiert: Rechthaberisch, aber auch irgendwo fröhlich. Sie hatte kein Problem damit, zu mir zu fahren. Und das, obwohl ich mich wegen der Tour mehrere Stunden von unserem letzten Treffpunkt entfernt befand. Wir trafen uns in einem großen Café, welches ich ausgesucht hatte.

,,Ich wusste, du würdest dich melden." begrüßte sie mich und setzte sich zu mir. Sie trug ein rotes Kleid und es sah mehr nach einem richtigen Date aus, als mir eigentlich lieb war. ,,Schon klar, ich wollte einfach nur ein bisschen reden." erwiderte ich. ,,Du hast eingesehen, dass du sie vergessen musst, stimmt's?" fragte sie jetzt. ,,Wieso muss ich das?" ,,Sie wird nicht mehr aufwachen, da bin ich ganz sicher. Doch du klammerst dich noch immer an ihr fest." Sie würde aufwachen, das wusste ich. Die Ärzte hatten es mir bestätigt aber ich beschloss, Felicia lieber nichts davon zu erzählen. Sie wusste einfach schon zu viel. ,,Über die ganzen Jahre hinweg, konntest du mich nicht vergessen. Du hast einfach nur versucht, mich zu ersetzen."

Das stimmte nicht. Ich hatte nach der Trennung nie verzweifelt nach einer neuen gesucht, um Felicia zu ersetzen. Alina war mir zufällig begegnet und ich war sehr glücklich darüber gewesen, dass sich Möglichkeiten aufgetan hatten. Dass ich mich endlich wieder verliebt hatte, obwohl ich eben schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Ich schaute in Felicias Augen, welche wie die eines Adlers jede meiner Bewegungen genau verfolgten. ,,Ich will nicht sagen, dass all unsere gemeinsame Zeit schlecht war. Denn das wäre eine Lüge. Es gab auch viele schöne Momente." ,,Ja?" sagte sie erwartungsvoll.

,,Ich habe mich lange gefragt, was das für ein Gefühl gewesen war, während dem Kuss." fing ich an. ,,Das kann ich dir ganz leicht beantworten." sagte sie und wollte nach meiner Hand greifen, jedoch zog ich sie zurück. ,,Warte." sagte ich. ,,Ich habe viel darüber nachgedacht. Es war keine Wut mehr oder Hass, aber auch keine Liebe." ,,Du bist nur verwirrt, aber es kann wieder Liebe werden." sagte sie und schaute mich verwundert an. ,,Ich glaube, es war in erster Linie Mitleid." ,,Bitte was?" sagte sie wütend und war etwas laut geworden. ,,Dein Mitleid brauche ich nicht."

,,Mitleid, weil du in Wahrheit diejenige bist, die noch immer an der Vergangenheit hängt. Bestimmt auch an unserer Beziehung, jedoch wahrscheinlich vor allem an deinem Ziel. Dem Ziel, auf der Bühne zu stehen, im Rampenlicht. Du kannst mir nicht erzählen, dass du das nicht mehr willst." ,,Natürlich will ich das, mit dir. Alles, was dieses tote Mädchen hatte, will ich auch!" ,,Sie ist nicht tot!" rief ich. ,,Und ich werde sie Dir immer vorziehen, da kannst du dir sicher sein. Denn du bist kein ehrlicher Mensch mit ehrlichen Absichten. Du bist hinterhältig, nutzt Menschen für deine eigenen Zwecke aus. Das warst du früher auch schon, ich habe es nur nicht gesehen."

Sie schluckte einmal und versuchte, passende Worte zu finden. Doch die gab es nicht. Sie griff wieder unwirsch nach meiner Hand, verletzte mich dabei mit den übertrieben langen Fingernägeln. ,,Wie wär's, wenn du einfach ein bisschen war trinkst und mir währenddessen zuhörst, wär das nicht was?" sagte sie jetzt. ,,Nein." sagte ich bestimmt und zog meine Hand wieder weg, wobei sie mich kratze. ,,Ich will an dieser Stelle einen Schlussstrich ziehen. Denn du bist die, die lernen muss, mit der Vergangenheit abzuschließen." ,,Ich..." ,,Ich will nie wieder etwas von dir hören. Dich nicht mehr sehen. Keine Nachrichten, kein Auflauern. Ich beende es hier."

Plötzlich stand Andreas neben mir und erschreckte mich. Er funkelte Felicia böse an, bevor er sich dann an mich wendete. ,,Komm Bruder, lassen wir die Vergangenheit Vergangenheit sein und gehen." sagte er und das war es, was wir nun taten.