Kapitel 48: Der Unfall

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*Alinas POV*
Heute war es soweit, ich würde Chris mit dem Trick überraschen. Der Trick war fertig gebaut. Zum Glück hatte mir Andreas dabei geholfen. Jedoch würde er nicht zuschauen können während ich Chris den Trick zeigte, da er wohl einen wichtigen Termin hatte. Aber das war nicht schlimm. Die Illusion stand schließlich schon fertig in der Werkstatt. Es war noch recht früh, daher war Chris noch nicht vorbeigekommen und wusste noch nichts davon. Doch ich wusste, gegen Mittag würde Chris auf jeden Fall hierher kommen, wahrscheinlich mit einem Block und seinem Laptop unter dem Arm. Die Zaubererwerkstatt war eben ein schöner, inspirierender Ort, an welchem man auch gut nachdenken konnte. Erstaunlicherweise nicht nur für Chris und Andreas sondern auch für mich, obwohl ich eigentlich gar nichts von den ganzen Tricks verstand.

Als Chris dann kam, staunte er nicht schlecht. ,,Ich wollte auch mal einen Trick bauen, Andreas hat mir dabei geholfen." erklärte ich. ,,Es sollte eine Überraschung werden." ,,Deshalb durfte ich die ganze Zeit nicht in die Werkstatt!" bemerkte Chris nun. ,,Wow. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ein Wasserbehälter? Und du willst da rein? Ist das nicht viel zu gefährlich?"

*Chris' POV*
Ich musterte die große Konstruktion. Es war eine Art riesiger, verzierter Wasserbehälter. Er war etwa einen Meter breit und zwei Meter hoch. Das Wasser füllte nur etwa die Hälfte aus. Und waren das Fesseln? Wieso wollte sie unbedingt einen Unterwasser-Entfesslungstrick zeigen? Ich fing an, mir Sorgen zu machen. ,,Das ist jetzt sowas wie die erste Probe." erklärte sie, was mir nur noch mehr Sorgen bereitete. Nachdem sie mir einen Platz zugewiesen hatte, auf dem ich mich setzen sollte, dunkelte sie die Werkstatt ab und es spielte Musik. Diese hatte ich noch nie gehört, aber sie gefiel mir.

Es fing mit einem Tanz an. Sie hatte das rote Kleid an, welches ich ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Er war erst vor kurzem gewesen, am 21. September. Wir waren an diesem Tag im Kino gewesen, waren essen und hatten einfach mal aus Spaß einen einmaligen Tanzkurs besucht. Jedenfalls zeigte sie jetzt einen Ausdruckstanz. Praktisch jede Bewegung passte zur Musik und ich vergaß fast, dass sie den eigentlichen Teil des Tricks ja noch vor sich hatte.

Nach dem Tanz stieg sie über eine Leiter auf der Rückseite der Konstruktion in den Wassertank und erklärte, wie das ganze denn funktionieren sollte: Der Deckel oben würde sich schließen und sobald sie gefesselt war, würde das Wasser stetig ansteigen. Währenddessen sollte sie die verschiedenen Schlüssel finden. Es war eigentlich keine neue Erfindung. Doch ich wusste zu schätzen, dass sie sich beweisen wollte. Auch, wenn sie das natürlich gar nicht nötig hatte.

Sobald das Wasser zu steigen begann, zählte ich die Sekunden. 10 Sekunden, 20 Sekunden, 30. Der erste Schlüssel, die Musik spielte schon lange nicht mehr. 40, dann 50. Wie lange hatte sie das Luft anhalten geübt? Dann suchte sie nach dem nächsten Schlüssel. Wie viel Zeit war schon vergangen? Ich schaute auf mein Handy, welches zu Beginn 12:51 gezeigt hatte - 12:55. Ich fragte mich, ob alles in Ordnung war. Dann fing sie an, zu zappeln. War etwas passiert? - Der zweite Schlüssel. Das hatte verdammt lange gedauert. Nur noch einer. Hektisch suchte sie den Boden nach dem letzten Schlüssel ab. Doch plötzlich tat sich gar nichts mehr...

Flash - Break the law of gravity 🦋 - Ehrlich Brothers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt