Kapitel 41 ♡Cafe♡

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,, Einen Latte Macchiato für meine Begleitung und einen Espresso für mich!", sagte Zac, an die Kellnerin gewandt, um unsere Getränke zubestellen.
Die kleine Brünette schrieb alles sorgfältig auf einem kleinen Notizblock mit. Während sie ihre grünen Augen über den Notizblock hinweg wieder zu uns gleiten lies und uns mit einem aufgesetzten Lächeln musterte, griff Zac nach der kleinen Bestellkarte und reichte diese ihr.
Kaum hatte sie diese in der Hand, bedankte sie sich bei Zac und ging schnell zurück, um die Bestellung zu bearbeiten.

Nun saß ich also hier mit Zac in einem kleinen Cafe, welches seinen Platz direkt an der Ecke eines langen Häuserblocks hatte. Es wurde schlicht in den Farben braun und beige eingerichtet und doch verleihte diese dezente Einrichtung dem ganzen eine freundliche Offenheit.
Es wirkte einfach einladend.
Von Außen fiel das Cafe selber kaum auf, aber sobald man erstmal eintrat, wollte man nicht mehr gehen und das nicht nur, weil es herrlich nach frisch gemahlenem Kaffee roch. Der Geruch war aber natürlich auch ein großer Bonuspunkt.

,, Wie geht es dir?", ertönte Zacs Stimme. Mein Knopf schnellte hoch, sodass ich ihm direkt in seine grün-blauen Augen sah.
Zugegeben, es war keine hässliche Augenfarbe, dennoch würden diese niemals so wunderschön und strahlend sein, wie das Blau von Alecs Augen. Egal wie vielen Menschen ich schon in die Augen sah, Alec hatte immer noch die schönsten von allen. Ich würde sogar behaupten, ich würde sie unter tausenden anderen erkennen.

Bevor ich weiter von Alecs Augen schwärmen konnte, erinnerte ich mich an Zacs Frage.
Was sollte ich ihm antworten?
Mir ging es beschissen! Ich werde von einer Gang dauerhaft verfolgt und bedroht, mein Boss hat sich in mein Herz geschlichen und will meine Liebe trotzdem nicht erwiedern, sowohl mein Bruder als auch Alec haben noch mehr Geheimnisse vor mir als der Geheimdienst und achja, ich stand gerade noch unter Beschuss und hatte Angst um mein Leben...
,, Gut soweit"

Er lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf. ,,Das glaube ich dir nicht"
Ich spürte wie sich ein Klos in meinem Hals bildete und die Tränen ihren Weg rausbannen wollten, doch ich lies es nicht zu. Mit meiner letzten emotionalen Kraft unterdrückte ich meine lang aufgestauten Tränen und Gefühle. Ich bin so weit gekommen, ich würde sie jetzt rauslassen und zeigen, dass ich schwach werde.
Bevor Zac etwas merken konnte, setzte ich zum Schluss noch ein gefälschtes Lächeln auf.
,, Glaub mir Zac. Mir geht es wirklich gut"

Warum ich das tat? Ich wollte gerade nicht über meine Probleme reden, vorallem nicht mit Zac! Es ist nicht soo, dass ich ihm gar nicht vertraue, nur vetraue ich ihm noch nicht wieder genug um über meine Gefühle zureden.

,, Ihre Bestellung", ertönte die freundliche Stimme der brünetten Bedienung und zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich.
Mein Blick fiel auf das Lächeln, welches ihre Lippen zierte. Es war bestimmt aufgesetzt. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie wirklich glücklich war.
Sie nahm jedes Getränk einzelnd von ihrem Tablett und stellte es jeweils vor einem von uns beiden ab.
,, Lassen sie es sich schmecken", sagte sie bevor sie sich umdrehte und wieder ging. Wahrscheinlich sagte sie diesen Satz zwanzig Mal pro Tag und kannte ihn besser auswendig als die Strecke, die sie jedes Mal hinter sich legen musste um zu ihrem Arbeitsplatz zukommen. Zu ihrem Arbeitsplatz bei dem meistens nur unfreundliche Leute auf sie warteten, die kaum Trinkgeld zu ihrem unterbezahlten Gehalt hinzufügten.
Ein tolles Leben...nicht.

Mein Blick glitt nun zu meinem lecker reichenden Kaffee. Die weiße runde Tasse, mit dem mit Gold verzierten Rand, stand auf einem passenden Unterteller auf dem sogar ein kleiner Kecks lag.
"Großzügig", dachte ich mir, wobei bestimmt jedes meiner Hirngespenster den sarkastischen Unterton wahrnehmen konnte.
Abgesehen von der Kaffeesorte gab es keinen großen Unterschied zwischen Zacs Getränk und meinem Getränk.

Während ich versuchte die Bilder von dem Vorfall aus meinem Kopf loszuwerden, fiel mir auf, dass an all dem etwas nicht stimmte. Die Lions meinten, sie haben was sie wollten. Was genau wollten sie? Meinen sie damit einen Gegenstand? Eine Akte? Eine Datei vom Computer? Oder wollten sie nichts mitnehmen, sondern eine Situation erreichen? Natürlich liegt es auch nahe, dass sie uns nur nochmal damit drohen wollten, aber das glaube ich eher weniger.
Trotzdem haben sie auf mich geschossen,...aber sie haben immer verfehlt. Ich versuchte mir immer wieder ins Gedächtnis zurufen, wo überall Einschusslöcher waren.
Hauptsächlich in den Fenstern. Das heißt...haben sie überhaupt auf mich gezielt?!
Aufeinmal kam es wie ein Blitz über mich.
,, Sie hatten nie die Absicht auf mich zuzielen!", murmelte ich leise aber sicher, sodass die Worte eigentlich nur für mich gedacht waren. Anscheinend hörte Zac es aber, denn sein Kopf schoss in die Höhe und signalisierte mir, dass es interessierte was ich ssgte und dachte.

,, Was sagtest du?", fragte er und bestätigte damit meine Vermutung.
Vielleicht hatte er sowas in der Art ja auch schon vermutet? Aber nein! Warum sollte er? Ich meine, woher sollte er überhaupt wissen, dass sie mich vielleicht nur verschrecken wollten. Er war zu dem Zeitpunkt in der Kammer und zog mich ja gleich mit rein, als ich davor war.

,, Nichts!", sagte ich schnell und wollte ihm damit zu verstehen geben, dass ich meine Gedanken und Vermutungen nicht mit ihm teilen wollte.
Zac hingegen sah mich beunruhigt an.
,, Okay okay. Aber dich scheint etwas zu bedrücken...", er machte eine kurze Pause um tief durchzuatmen und danach zu seinen nächsten Worten anzusetzen.
,,...Hör mal. Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit ziemlich viel scheiße getan habe, aber es tut mir ehrlich leid und ich will das wieder gut machen"
Während er redete kramte er einen kleinen Zettel aus seiner Tasche, sowie einen Stift und fing an irgendwas darauf zuschreiben.
,, Aber vorallem will ich jetzt für dich da sein. Das heißt, wenn irgendwas ist...", er reichte mir den Zettel.
Auf diesen standen eine Adresse und zwei Telefonnummern.
,,...Ruf mich an oder komm vorbei"
Er lächelte sanft und hatte sogar ein paar Funken von Hoffnung in den Augen.
Er hoffte also wirklich darauf, dass ich mich an ihn wenden würde.
Die eine Telefonnummer war anscheinend sein Haustelefon und die andere von seinem Handy.

,, Danke Zac", sagte ich mit einem Lächeln...und ich meinte es auch so. Danke.

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Was meint ihr? Hat Zac wirklich nur gute und nette Absichten...oder eher nicht? :)

Her Brightness ~ He needs herWo Geschichten leben. Entdecke jetzt